1999
03/01/20001996
29/12/20001995
28. Juni 1995: Es ereignet sich das Massaker von Aguas Blancas (Costa Grande). Bauern, die der Bauernorganisation der Sierra Sur (OCSS) angehören, werden auf ihrer Reise nach Atoyac, wo sie einer Demonstration beiwohnen wollen, von Angehörigen verschiedener Polizeieinheiten angegriffen. 17 Bauern sterben und 21 werden schwer verletzt. Die Polizisten legen Handfeuerwaffen zwischen die Toten, um den Anschein zu erwecken, die Tötungen seien Folge einer Auseinandersetzung gewesen.
Die Nationale Menschenrechtskommission (CNDH) untersucht die Vorfälle und kommt zum Schluss, dass die Bauern keine Waffen bei sich trugen und es sich demzufolge nicht um eine Konfrontation sondern um eine Hinrichtung handelt. Zwanzig Funktionäre der Staatsregierung, begonnen beim Generalsekretär der Regierung Rubén Robles Catalán und dem Generalstaatsanwalt Antonio Alcocer Salazar, werden für das Massaker verantwortlich gemacht sowie der Aussagenverfälschung für schuldig befunden. Wenig später entlastet der Sonderstaatsanwalt, der für den Fall zuständig ist, den Gouverneur und seine engsten Mitarbeiter und hinterlegt eine Kaution für zwanzig Polizisten und 23 Funktionäre.
15. Oktober 1995: Die Gemeindepolizei wird gegründet. 52 Dörfer der Landkreise San Luis Acatlán, Malinaltepec, Copanatoyac, Atlamajalcingo del Monte und Metlatónoc (La Montaña), schließen sich zusammen, um ihre eigene Polizei zu gründen. Damit üben sie ihr Recht auf Selbstregierung aus, das im Übereinkommen 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) anerkannt ist und reagieren damit auf die zunehmende Gewaltbereitschaft und Korruption der offiziellen Polizei. In den folgenden Jahren setzen sie ihr eigene Administration und Gerichtsbarkeit in Kraft, die auf ihren eigenen kulturellen Normen und Werten beruhen.