1995
03/02/20002000
02/01/20011996
1. Januar: In allen fünf neu ins Leben gerufenen „Aguascalientes“ kündigt die EZLN gleichzeitig die Schaffung der Zapatistischen Front zur Nationalen Befreiung (FZLN) an. Entsprechend der „Vierten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald“ soll die FZLN eine neue unabhängige und friedliche politische Kraft darstellen und keine Partei sein.
4. – 8. Januar: Ein durch die EZLN einberufenes Indigenes Nationales Forum versammelt mehr als 300 autochtone Vertreter von mindestens 35 indigenen Völkern. Die Teilnehmenden beschließen, die Bildung des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) einzuberufen. Gemeinsam mit der EZLN erarbeiten die Teilnehmenden einen Vorschlag für die Verhandlungen mit der nationalen Regierung im ersten Themenkomplex über Kultur und Rechte der indigenen Bevölkerung.
30. Januar: Die „Erste Erklärung gegen den Neoliberalismus und für die Menschlichkeit“ wird im Aguascalientes La Realidad veröffentlicht. Diese ruft zu internationalen Zusammenkünften auf und lädt zum ersten „Interkontinentalen Treffen für die Menschlichkeit und gegen den Neoliberalismus“ ein.
16. Februar: Nach fünfmonatigen Verhandlungen unterzeichnen Regierung und EZLN in San Andrés die ersten Abkommen zum Thema „Indigene Rechte und Kulturen“
4. – 8. April: Erstes kontinentales Treffen für die Menschlichkeit und gegen den Neoliberalismus, das von der EZLN in La Realidad organisiert wird.
30. Juni – 6. Juli: In San Cristóbal findet im Rahmen der Verhandlungen des zweiten Themenkomplexes das „Sonderforum für die Reform des Staates“ statt.
27. Juli – 3. August: Die EZLN verwirklicht in Chiapas das „Erste Interkontinentale Treffen für Menschlichkeit und gegen Neoliberalismus“, auch bekannt als „Intergalaktisches Treffen“. Etwa 5.000 Menschen aus 42 Ländern nehmen daran teil.
3. September: Die EZLN beschließt, sich von den Verhandlungen zurückzuziehen, solange die notwendigen Bedingungen nicht erfüllt sind, die Glaubwürdigkeit der Verhandlungen zu gewährleisten: Freilassung aller zapatistischen Gefangenen, die Schaffung einer Regierungskommission, die mit wirklichen politischen Entscheidungskompetenzen ausgestattet ist und die zapatistische Delegation anerkennt, die Einrichtung des „Ausschusses für Beobachtung und Prüfung“ (COSEVER), ernsthafte und konkrete Vorschläge für den Themenkomplex „Demokratie und Justiz“ sowie das Ende militärischer und polizeilicher Repression gegen indigene Gemeinschaften.
12. Oktober: EZLN-Kommandantin Ramona nimmt am Nationalen Indigenen Kongreß (CNI) in Mexiko-Stadt teil.
29. November: Die COCOPA legt der EZLN-Delegation und der mexikanischen Regierung einen Entwurf zur Verfassungsreform vor, der auf den Abkommen von San Andrés basiert. Dieser muss ohne Änderungen akzeptiert oder abgelehnt werden.
Dezember: Die EZLN akzeptiert den Gesetzesentwurf. Die Regierung hat erhebliche Einwände gegen diesen.
Während der Jahre 1995 und 1996 kommt es in der nördlichen Zone immer wieder zu gewaltsamen Angriffen (Morde, Vertreibungen, Hinterhalte, Straßenblockaden usw.). Die Mehrheit der Aktionen werden der (als paramilitärisch bezeichneten) Gruppe „Paz y Justicia“ („Frieden und Gerechtigkeit„) zugeschrieben. In der Gegend von Chilón-Bachajón sollen die (als paramilitärisch bezeichneten) „Chinchulines“ für die Taten verantwortlich sein.