2004
31/12/2004ANALYSE : Der bewaffnete Konflikt geht weiter, andere Konflikte ervielfachen sich
31/03/20052004
14. Januar 2004: Landkreisspolizisten von Zapotitlán Tablas (Montaña) foltern und ermorden den achtzehnjährigen Sócrates Tolentino González Genaro. Sie nutzen es aus, dass seine indigene Mutter nicht lesen kann. Sie lassen sie einen Brief unterschreiben, der belegt, dass sich ihr Sohn das Leben nahm.
Mai 2004: Es werden 15 Haftbefehle gegen Anführer und Mitglieder der Umweltorganisation der Sierra de Petatlán und Coyuca de Catalán (OCESP) aufgrund des Mordes am Sohn des mit Holz handelnden Kaziken Bernardino Bautista Valle verhängt. Dieser ereignete sich am 30. Mai 1998. Im Strafprozess gab es verschiedene Unregelmäßigkeiten, welche die Schlussfolgerung zulassen, dass es sich hierbei um einen weiteren Verleumdungsakt gegen die OCESP handelt.
3. November 2004: Einer der Anführer der OCESP, Felipe Arreaga Sánchez, wird festgenommen. Obwohl überzeugende Beweise für seine Unschuld vorliegen, wird er im Gefängnis von Zihuatanejo eingesperrt.
2. Dezember und die darauf folgenden Tage: Marco Antonio Suástegui Muñoz, ein führendes Mitglied des Rates der Ejidos und Gemeinden in Opposition zu La Parota (CECOP), eine Gruppierung, die sich gegen den Bau des Staudamms La Parota im Landkreis Acapulco wendet, erhält Todesdrohungen.
3. und 4. Dezember 2004: Das Menschenrechtszentrum Tlachonillan lädt zum Forum „Gegen das Schweigen und das Vergessen: Die Stimme der indigenen Völker Mexikos“ ein, innerhalb welchem eine staatliche Agenda für die integrale Entwicklung und die Autonomie der indigenen Völker in Guerrero verfasst wird.
9. Dezember 2004: Obtilia Eugenio Manuel, Mitglied der Organisation des indigenen Volkes der Mephaa (OPIM) und Übersetzerin von Inés Fernández Ortega (welche 2002 von Soldaten vergewaltigt wurde) erhält aufgrund ihrer Rede während des Forums Todesdrohungen, die sich sowohl gegen sie als auch gegen ihre Familie richten. Ein Monat später empfiehlt die Interamerikanische Menschenrechtskommission (IAKMR) auf Bitten verschiedener Organisationen dem mexikanischen Staat, Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Menschenrechtsverteidigerin und ihrer Familie zu ergreifen.
20. Dezember 2004: Der autonome Landkreis Xochistlahuaca eröffnet das Freie Radio Radio Ñomndaa (Wort des Wassers). Es ist der erste Radiosender in der Sprache der Amuzgos. Er ist im gesamten Landkreis und in allen umliegenden Dörfern zu empfangen. Einen Monat später beklagen die traditionellen Autoritäten Einschüchterungen und Repressionen gegen ihr Gemeinderadio.