2005
30/12/2005ANALYSE : Mexiko, Beginn der Kampagnen – vorbereitet, fertig, los.
31/01/20062005
6. Februar 2005: Der PRD-Kandidat Zeferino Torreblanca Galindo gewinnt mit 55% der Stimmen die Gouverneurswahlen von Guerrero. 42% der Stimmen erhielt der PRI-Kandidat und 1% jener der PAN. Es ist das Ende von achtzig Jahren PRI-Herrschaft im Staat.
April 2005: Der neue Gouverneur Zeferino Torreblanca Galindo ernennt den ehemaligen Militärangehörigen Heriberto Salinas Altés zum Minister für öffentliche Sicherheit. Dieser General war der Kommandant der neunten Militärregion in der Zeit der stärksten Repressionen gegen PRD-Anhänger in der Regierung von Ruiz Massieu (1987-1993) und wird in einer Empfehlung der IAKMR erwähnt. Die zivilen Organisationen drücken ihren Unmut gegenüber der Nominierung eines Soldaten im Kabinett aus und erinnern daran, dass die Organisation der Vereinten Nationen sowie die Organisation der Amerikanischen Staaten Mexiko empfahlen, keine ehemaligen Militärangehörige in zivile öffentliche Ämter einzustellen.
6. Juli 2005: José Rubén Robles Catalán, Ex-Sekretär unter der Führung von Gouverneur Rubén Figueroa Alcocer, stirbt bei einem Attentat in Acapulco. José Rubén Robles Catalán wurde als einer der Hauptverantwortlichen für das Massaker von Aguas Blancas bezeichnet. Am folgenden Tag bekennt sich die unbekannte bewaffnete Gruppe Comando Popular Revolucionario La Patria es Primero zum Attentat an Robles Catalán. Sie geben zu, dass „sie die geistigen Urheber des Massakers von Aguas Blancas für schuldig befunden und mit den Höchststrafen verurteilt haben“. Die Gruppe droht damit, die drei weiteren Verantwortlichen des Massakers zu ermorden (den Ex-Gouverneur Rubén Figueroa Alcocer, den Ex-Staatsanwalt Antonio Alcocer Salazar und den Ex- Polizeidirektor Héctor Vicario Castrejón), falls die neue Regierung im Fall von Aguas Blancas nicht für Gerechtigkeit sorgt.
9. August 2005: Umweltschutzorganisationen und MenschenrechtsverteidigerInnen übergeben den Chico-Mendez-Preis direkt im Gefängnis von Zihuatanejo an Felipe Arreaga, der von Amnesty International als Gewissensgefangener anerkannt wurde.
23. August 2005: Es findet eine Gemeindeversammlung in San Marcos statt, um über das Projekt La Parota abzustimmen. Eine weitere findet am 27. November in Dos Arroyos statt, wo Ungereimtheiten wie Stimmenkauf oder die Verwehrung des Zugangs für Ejido-BewohnerInnen, die als Gegner des Projektes eingeschätzt werden, angeprangert werden. Außerdem besetzen Staats- und Landkreisspolizei das Kommissariat und versuchen, laut Zeugenaussagen, die GegnerInnen zu provozieren. Schließlich findet noch eine Gemeindeversammlung am 27. Dezember in Los Huajes statt. Diese findet außerhalb des betroffenen Ejidos (Gemeindeland) und in Anwesenheit von öffentlichen Sicherheitskräften statt. Es wird beklagt, die Einberufung sei illegal und die Stimmen seien ungenügend.
September 2005: Der frühere politische Gefangene, Miguel Ángel Mesino Mesino, der aufgrund von Beziehungen zur Revolutionären Volksarmee (EPR) angeklagt war, wird im Zentrum von Atoyac erschossen. Er war zudem der Bruder der Anführerin der Bauernorganisation der Sierra Sur (OCSS), Rocío Mesino. Die OCSS wurde außerhalb Guerreros nach den Morden von Aguas Blancas am 28. Juni 1995 bekannt, als Polizisten 17 Bauern töteten und 14 schwer verletzten. Die meisten der Opfer waren AnhängerInnen der OCSS.
15. September 2005: Nach über 10 Monaten in Haft wird Felipe Arreaga frei gelassen. Laut dem Menschenrechtszentrum Tlachinollan „bestätigt diese Entscheidung, dass er aufgrund seines Kampfes für die Umwelt verfolgt wurde“.