2012
21/01/20132012
07/02/20132012
13. Januar: Der Kongress des Bundesstaates Oaxaca beschließt einstimmig das Gesetz über die Instanz zur Verteidigung der Menschenrechte des Volkes von Oaxaca.
18. Januar: Zwei Bewohner im Widerstand gegen die Mine in San José del Progreso werden vermutlich von MitarbeiterInnen der lokalen Behörden und Polizisten durch Schüsse verwundet. Einer von ihnen, Bernardo Vásquez Sánchez, stirbt am nächsten Tag an den folgen der Verletzungen.
18. Januar: Die kommunalen Autoritäten von San Miguel Chimalapa und Santa María Chimalapa (Oaxaca) reichen beim Obersten Gerichtshof Mexikos (SCJN) eine Verfassungsbeschwerde gegen die Regierung von Chiapas ein. Sie fordern die Annullierung des Dekrets zur Schaffung des neuen chiapanekischen Landkreises Belisario Domínguez.
29. Januar: In einer Versammlung von Gemeindemitgliedern von San Dionisio del Mar, im Isthmus von Tehuantepec, beschließen diese den Nutzungsvertrag mit dem Unternehmen Preneal zu widerrufen und besetzen friedlich das lokale Rathaus.
7. Februar: Die auf Grund von Gewalt aus ihrer Heimat vertriebenen Familien der Triquis kündigen an, dass sie erneut ein Protestcamp vor dem Regierungspalast in Oaxaca-Stadt einrichten werden.
22. Februar: Auf Anordnung der Bundesanwaltschaft (PGR) wird die Menschenrechtsverteidigerin Lucila Bettina Cruz Velázquez verhaftet, die Mitglied der Versammlung der indigenen Völker des Isthmus von Tehuantepec zur Verteidigung der Ländereien und des Territoriums ist. Sie wird am nächsten Tag gegen Kaution freigelassen.
3. März: Die Organisation Konsortium für den Parlamentarischen Dialog und die Gleichbehandlung – Oaxaca (Consorcio Oaxaca) gibt bekannt, dass ihre Büros schon zum zweiten Mal durchsucht wurden.
15. März: Bernardo Vásquez Sánchez, Sprecher der Koordination der Vereinigten Dörfer des Tales von Ocotlán (CPUVO) gerät in einen Hinterhalt und wird ermordet.
28. März: Zivile und soziale Organisationen feiern die Abschaffung der Ingewahrsamnahme aus den Strafgesetzbuch und den Strafprozessen des Bundesstaats Oaxaca.
2. April: Der Oberste Gerichtshof der Nation erklärt die Verfassungsbeschwerde der Regierung von Oaxaca und der Gemeinden San Miguel und Santa María Chimalapa für unzulässig, welche diese gegen die Schaffung des neuen chiapanekischen Landkreises Belisario Domínguez, in der Region Chimalapas, eingereicht hatten
13. April: Die Menschenrechtsverteidigerin Alba Cruz der Organisation Komitee der integralen Verteidigung der Menschenrechte Gobixta (Código DH) und die Ehefrau des Gewerkschafters Marcelino Coache erhielten Morddrohungen auf ihren Mobiltelefonen von derselben Nummer.
17. April: Das regionale Menschenrechtszentrum „Bartolomé Carrasco“ A.C. (Barcadh), die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden des Bistums Oaxaca sowie die Bürgerinitiative Oaxaca veröffentlichen eine Eilaktion wegen erneuter Bedrohungen von Pater R. Francisco Wilfrido Mayrén Peláez (Padre Uvi).
23. April: Francisco Toledo bestätigt, dass er Morddrohungen per Mail, angeblich von der kriminellen Gruppe Los Zetas, bekommen habe.
9. Mai: 37 Abgeordnete des oaxaqueñischen Parlaments stimmen für Arturo Peimbert Calvo als Präsident der Instanz zur Verteidigung der Menschenrechte des Volkes von Oaxaca (DDHPO), was von Organisationen der Zivilgesellschaft als aufgezwungen angesehen wird.
12. Mai: Der Priester Alejandro Solalinde Guerra, Gründer und Direktor der Migrantenherberge „Brüder auf dem Weg“ in Ixtepec, erklärt, dass er seit 2010 mehrfach Morddrohungen erhalten habe, seitdem er öffentlich gemacht hatte, dass es ein internationales Netzwerk der Entführung von Migranten geben würde. Die meisten Drohungen geschahen in den letzten Monaten.
14. Mai: 17 zivile und soziale Organisationen aus Oaxaca unterschreiben ein Dokument, welches den von der bundesstaatlichen Regierung vorgestellten „Pakt der Regierbarkeit und Übereinstimmung“ ablehnt.
23. Mai: Der angebliche Mörder des US-amerikanischen Kameramanns Brad Will wird von staatlichen Instanzen verhaftet.
6. Juni: Die 22. Sektion der Nationalen Gewerkschaft der Lehrer (SNTE) löst das Protestcamp auf dem Hauptplatz von Oaxaca-Stadt auf, da sie sich mit der nationalen und bundesstaatlichen Regierung im Hinblick auf ihre Forderungen geeinigt hatten.
6. Juni: Das Haus des Menschenrechtsverteidigers Mario Hernández Martínez wird verwüstet. Außerdem wird Bargeld und ein Laptop mit wichtigen Informationen gestohlen. Schon vorher fanden Einschüchterungen ihm gegenüber statt.
16. Juni: Mitglieder der Koordination der Vereinigten Dörfer des Tales von Ocotlán (CPUVO) werden bei einem bewaffneten Angriff in der Gemeinde San José del Progreso verletzten. Die CPUVO beschuldigt Auftragsmörder des Minenunternehmens Cuzcatlán und lokale Behörden des Angriffs.
1. Juli: Ungefähr 40 Personen demonstrieren vor der Außenstelle der Wahlbehörde in Oaxaca-Stadt für die Erhaltung von Wahlzetteln, um ihre Stimmen abzugeben, da in den Wahlkabinen nicht genügend vorhanden waren.
22. Juli: Kurz vor der Beendigung der Kundgebung der „Demonstration gegen die Einsetzung“, organisiert von der Bewegung #YoSoy132, werden mehrere Demonstranten in Oaxaca-Stadt geschlagen, zur Zielscheibe von Tränengas und verhaftet.
21. August: Juan Domingo Pérez Castillo, Gründer der Bewegung für die Einheit und den Kampf der Triqui (MULT) wird von einem Unbekannten im Zentrum von Oaxaca-Stadt mit einer Schusswaffe angegriffen.
11. September: Tequio Jurídico, Codigo DH und Luna del Sur geben einen Rundbrief über die Repression während der Verhaftung von Jugendlichen am Ende der Demonstration der Bewegung #YoSoy132 in Oaxaca-Stadt am 22. Juli heraus.
22. und 23. September: Mitglieder der Bewegung #YoSoy132 und diversen zivilen und sozialen Organisationen veranstalten die „Zweite Nationale Konvention gegen die Einsetzung“ in Oaxaca-Stadt, wo sie einen Aktionsplan gegen die Amtsübernahme der Präsidentschaft des Priisten Enrique Peña Nieto diskutieren.
27. September: Zwei Jahre und fünf Monate nach der Ermordung von Beatriz Cariño und Jyri Jaakkola werden zwölf Haftbefehle gegen die vermutlichen Täter erlassen.
1.- 3. Oktober: Peace Brigades International (PBI) und VertreterInnen des Nationalen Netzwerkes der zivilen Menschenrechtsorganisationen „Alle Rechte für alle“ führen eine Zivile Mission in Oaxaca durch mit dem Ziel, „Menschenrechtsverletzungen gegenüber den MenschenrechtsverteidigerInnen in diesem Bundesstaat zu überprüfen“. Laut dem Netzwerk ist Oaxaca der Bundesstaat mit den meisten Menschenrechtsverletzungen gegenüber MenschenrechtsverteidigerInnen im ganzen Land.
9. Oktober: Der Pater Alejandro Solalinde Guerra, Direktor der Herberge „Brüder auf dem Weg, informiert, das der Oberste Gerichtshof von Oaxaca die Freilassung von ca. zehn Verantwortlichen für seine Morddrohungen veranlasst habe. Am 5. Oktober hatte er eine neue Morddrohung per Mail erhalten.
16. Oktober: Im Fall des Mordes vom 15. März 2012 an Bernardo Vásquez Sánchez, Sprecher der Koordination der Vereinigten Dörfer des Tales von Ocotlán (CPUVO), werden zwei der Täter verhaftet.
16. Oktober: Die Generalversammlung der Gemeinde Santa María Chimapala beschließt, ihre Autonomie zu erklären, bis die Regierung, das Parlament und die Justiz von Oaxaca die Absetzung des Gemeindevorsitzenden und das Amtsenthebungsverfahren in der Gemeinde bestätigt.
22. Oktober: In Magdalena Ocotlán werden Gegner der Minenausweitung des Unternehmens Cuzcatlán, Tochter der kanadischen Fortuna Silver, angegriffen, nachdem das Unternehmen ohne Erlaubnis mit den Kanalisationsarbeiten in der Gemeinde begonnen hatte. Das Unternehmen will Schläuche verlegen, in denen Wasser in die Mine in San José del Progreso transportiert werden soll.
18 de noviembre: Der Bürgermeister Francisco Valle Piamonte und ca. 200 Personen erobern das Rathaus von San Mateo del Mar zurück, nachdem dieses acht Monate zuvor von der Opposition besetzt worden war, welche dem Bürgermeister vorwirft, den Bau eines Windparks genehmigt zu haben, ohne die Bevölkerung zu befragen, und Gelder veruntreut zu haben.
19. – 21. November: Nationale und internationale Organisationen führen eine Beobachtungsmission in der Gemeinde San José del Progreso durch.
25. November: Die 22. Sektion der Nationalen Lehrergewerkschaft (SNTE) demonstrieren bis zum Marktplatz von Oaxaca-Stadt im Gedenken an die Repression von 2006 und um die Bestrafung der Verantwortlichen zu verlangen.
7. Dezember: Ein oaxaquenischer Richter gibt dem Einspruch der Gemeinde San Dionisio del Mar gegen den Bau eines Windparks durch das spanische Unternehmen Mareña Renovables statt.
10. Dezember: Die Organisation Konsortium für den Parlamentarischen Dialog und die Geschlechtergleichheit präsentiert einen Sonderbericht über „Gewalt und Straflosigkeit gegenüber politisch aktiven Frauen und Menschenrechtsverteidigerinnen in Oaxaca – eine Realität nach dem Machtwechsel“, welcher darauf aufmerksam machen soll, dass Oaxaca der Bundesstaat mit den meisten Fällen von Missbrauch und Aggression gegenüber Menschenrechtsverteidigerinnen ist.
23. Dezember: Ungefähr 300 Gemeinde- und Bundesstaatspolizisten räumen das Camp der aus San Juan und San Miguel Copala vertiebenen Triquis vor dem Regierungspalast in Oaxaca. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen und Kinder. Das Camp war im Oktober wieder errichtet worden auf das Versprechen hin, dass ihre Anklagen angehört werden würden.