2014
05/01/20152014
23/01/20152014
7. Januar: Der Sprecher des holländischen Pensionsfonds PGGM bestätigt, dass der transantionale Konzern Mareña Renovables den Bau des Windparks auf der Sandbank Santa Teresa, Munizip von San Dionisio del Mar, im Istmo de Tehuantepec, aufgeben wird.
Mitte Januar: Die Versammlung der Gemeinde Álvaro Obregón, Istmo de Tehuantepec, klagt öffentlich über Morddrohungen gegen ein Mitglied des Gemeinderates und der Gegnerschaft der Windkraftparks.
28. Januar: Die Asamblea Popular del Pueblo Juchiteco beklagt, dass „Handlanger“ des Unternehmens Gas Natural Fenosa zum zweiten Mal das Camp zum Widerstand gegen den Bau des Windparks Bií Hioxho auf Gemeindeland von Juchitán de Zaragoza in Brand gesetzt hätten.
9. und 10. Februar: Laut der Asamblea Popular del Pueblo Juchiteco (APPJ) verweigern maskierte und teilweise bewaffnete Personen, die vermutlich am Bau des Windkarftparks Bii Hioxho mitarbeiten, einigen Nachbarn den Weg in die Stadt Juchitán. Diese wollten dort an einem Gottesdienst teilnehmen. Außerdem sollen Mitglieder der APPJ telefonisch von Angestellten der Firma Gas Natural Fenosa bedroht worden sein.
Mitte Februar: Ein chiapanekischer Großgrundviehzüchter dringt ins Gebiet von San Miguel Chimalapas ein und zerstört Anlagen zur Gewinnung von Kiefernharz.
15. Februar: Eva Lucero Rivero Ortiz, Menschenrechtsverteidigerin und Sprecherin der „Bürgerlichen demokratischen Union der Viertel, Bezirke und Gemeinden“ (UCIDEBACC), erhält Anrufe mit Morddrohungen. Mitglieder der UCIDEBACC werden außerdem bei einer friedlichen Demonstration von Polizisten der staatlichen Präventionseinheit zusammengeschlagen.
Ende Februar: Die „Gemeinschaft für den parlamentarischen Dialog und Gleichberechtigung – Oaxaca“ appeliert an andere Organisationen, angesichts der steigenden Zahl von Feminiziden im Bundesstaat, dringend einen Alarmzustand der geschlechtsspezifischen Gewalt zu fordern.
28. Februar: Die „Versammlung der indigenen Völker des Istmo zur Verteidigung von Land und Territorium“ klagt öffentlich über Morddrohungen gegen Familienangehörige eines ihrer Mitglieder.
28. Februar – 1. März: In der Gemeinde San Francisco del Mar im Istmo findet das „Regionale Forum: Zur Verteidigung unseres Landes und Territoriums kämpfen wir gegen das Kazikentum“ statt.
2. März: Mitglieder des Gemeinderates und der Versammlung von Álvaro Obregón werden von Personen angegriffen, die mit dem Munizipspräsidenten von Juchitán in Verbindung stehen. Zwanzig Personen werden schwer verletzt und ein Fahrzeug umgekippt.
10. März: Anlässlich des zweiten Jahrestages der Ermordung des Antibergbau-Aktivisten, Bernardo Vásquez Sánchez, wird der Bericht „Gerechtigkeit für San José del Progreso“ über die zivile Beobachtungsmission, an der auch SIPAZ beteiligt war, vorgestellt.
10. März: Die Farm des Gemeindevertreters von Álvaro Obregón (Istmo de Tehuantepec) wird in Brand gesetzt. Die Versammlung der indigenen Völker des Istmo zur Verteidigung von Land und Territorium klagt über ständige Aggressionen, Belästigungen und Drohungen gegen ihre Mitglieder.
11. März: Die „Indigenen Organisationen für Menschenrechte in Oaxaca“ (OIDHO) beklagen, dass ein bundesstaatlicher Polizist gewaltsam auf das Grundstück der Aquakultur- und Fischrei-Kooperative Cacalotillo eingedrunden ist, um die Gemeinschaft zu vertreiben, und sieben Personen festgenommen hat.
14. März: Anlässlich des internationalen Tages gegen Staudämme und für Flüsse, Wasser und Leben führt der Rat der Vereinten Völker für die Verteidigung des Río Verde (COPUDEVER) einen „Trauermarsch“ durch und nimmt friedlich den Sitz der Staatlichen Kommission für Elektrizität (CFE) im Munizip von Santiago Jamiltepec ein, um gegen den Bau des Staudammes „Paso de la Reina“ zu protestieren.
21. März: Polizisten der staatlichen Präventionseinheit lösen eine Demonstration der „Bundesstaatlichen Koordination der Bildung in Oaxaca“ (CNEO) für den Schutz der Bildung auf. Dabei werden 162 Personen verhaftet, 25 Lehramtsstudenten und 3 Journalisten verletzt sowie ein Fahrzeug in Brand gesetzt.
22. März: 12 Mitglieder der Gemeindepolizei und –autoritäten von Álvaro Obregón werden von Polizisten des Munizips von Juchitán verhaftet und ohne Anklagen wieder freigelassen. Später werden 4 Gemeindepolizisten von Personen aus dem Kreis des Munizipspräsidenten von Juchitán mit Steinen beworfen und Zivilpersonen schießen auf einen weiteren Gemeindepolizisten.
29. März: Der Nationale Indigene Kongress (CNI) findet in Álvaro Obregón, Munizip Juchitán de Zaragoza, statt, um sich gegen die Windkraftprojekte im Istmo de Tehuantepec zu organisieren.
10. April: Ein weibliches Mitglied der Asamblea Popular del Pueblo Juchiteco (APPJ) wird Opfer einer versuchten Entführung.
Mitte April: Ein beträchtlicher Anstieg an Ermordungen und Exekutionen wird im Bundesstaat verzeichnet. Einige davon sind politischer Natur und mit dem sozialen Kampf in Oaxaca verbunden.
17. April: Sechs der sieben loxichanischen Häftlinge werden nach einem entsprechenden Gerichtsurteil in die Haftanstalt in Santa María Ixcotel in Oaxaca überführt.
27. April: Vier Jahre nach dem Mord an Bety Cariño und Jyri Jaakkola zeigen die zuständigen Behörden noch immer kein politisches Interesse an der Aufklärung der Fälle. Aus diesem Grund beginnt der Ehemann von Bety Cariño, Omar Esparza, einen Hungerstreik vor dem Gebäude des Hohen Kommissariats der Vereinten Nationen.
3. Mai: Am internationalen Tag der Pressefreiheit fordern Journalisten verschiedener Informationsmedien Garantien und Sicherheiten für die Ausübung ihres Berufs. Oaxaca belegt in puncto Drohungen und Aggressionen gegen Journalisten landesweit den zweiten Platz.
7. Mai: Angehörige des loxichanischen Häftlings, Zacarías Pascual García López, klagen über unmenschliche Behandlung, psychologische Folter und Isolationshaft. Der Insasse befindet sich seit 11 Monaten in der staatlichen Haftastalt CEFERESO in Mengolí de Morelos in Miahuatlán, Oaxaca
Mitte Mai: Das „Netzwerk der Aktivistinnen und Menschenrechtsverteidigerinnen in Oaxaca“ beklagt öffentlich, dass Oaxaca der Bundesstaat mit den meisten Aggressionen gegen weibliche Verteidigerinnen und Journalistinnen ist.
26. Mai: Die „Mexikanische Liga für Menschenrechtsverteidigung“ (LIMEDDH) beklagt öffentlich, dass der Lehrer, Damián Gallardo Martínez, in der Haftanstalt in El Salto, Jalisco, angegriffen wurde.
1. Juni: Die „Migrantenkarawane für die freie Durchreise“ verlässt Ixtepec, wo sich die Migrantenherberge „Hermanos en el Camino“ (dt.: „Brüder auf dem Weg“) befindet, um in Mexiko-Stadt die Missstände anzuprangern, die den Migranten auf ihrem Weg in die Vereinigten Staaten begegnen.
11. Juni: Eine Polizeioperation in der Gemeinde San Juan Cotzocón hinterlässt 8 Tote. Mehr als hundert Einwohner fliehen aufgrund von Morddrohungen.
Mitte Juni: Die Asamblea Popular del Pueblo Juchiteco erklärt, dass „jegliche Konsultation nun illegal ist, da sie vor 10 Jahren hätte stattfinden sollen“, schließlich bestehen bereits 15 Windparks auf Gemeindebesitz in Juchitán, La Venta und anderen Munizipien des Istmo de Tehuantepec, ohne dass vorherige, freie und informative Konsultationen erfolgt sind.
Mitte Juni: Vertreter von 42 Gemeinden, die den Bau des Wasserkraftwerks „Paso de la Reina“ ablehnen, treffen sich mit der „Verteidigung der Menschenrechte des Volkes von Oaxaca“, weil sie Verfolgung und Einschüchterung seitens der staatlichen Kommission für Elektrizität erleiden.
4. Juli: Ein weibliches Mitglied der Organisation „Union der indigenen Gemeinden der nördlichen Zone im Istmo“ (UCIZONI) und des „Netzwerkes der weiblichen Verteidigerinnen“ wird während einer Busfahrt Opfer eines sexuellen Übergriffs durch einen Beamten des mexikanischen Militärs.
8. Juli: Die Menschenrechtsorganisation Código DH klagt über Drohanrufe, die an Gegner des Baus von Windparks und Organisationsmitarbeiter gerichtet sind, die Strafprozesse im Istmo de Tehuantepec begleiten.
11. August: Octavio Rojas Hernández, Leiter von „Comunicación Social“ im Munizip San José Cosolapa, wird erschossen.
19. August: Silvia Pérez Yescas, Verteidigerin und Mitglied von „Erhaltung, Erforschung und Nutzung der natürlichen Ressourcen“ (CIARENA), erfährt, dass in der Gemeinde San José Río Manzo ein Kopfgeld von 100.000 Pesos auf sie ausgesetzt ist.
19. August: Organisationen und etwa 30 Journalistinnen fordern von Gouverneur Gabino Cué und dem Minister für Öffentliche Sicherheit Garantien zur sicheren Ausübung ihres Berufes. Im Juli und August hatte es zwei Angriffe auf Journalistinnen gegeben, bei denen ihnen ihr Equipment entwendet wurde.
Mitte August: Die „Versammlung der indigenen Völker des Istmo zur Verteidigung von Land und Territorium“ klagt erneut über diverse Aktionen zur Bekämpfung ihres Widerstandes gegen Windpark-Megaprojekte im Istmo de Tehuantepec.
9. September: Das „Netzwerk der Aktivistinnen und Menschenrechtsverteidigerinnen in Oaxaca“ äußert seine Besorgnis über die Gefahr in der sich die Mitarbeiter des Radio Nahndiá befinden, da sie bereits Drohungen erhalten haben.
Vom 14. bis 18. September: Etwa 600 Beamte der bundesstaatlichen Pollizei von Oaxaca treten in einen Arbeitsstreik und fordern den Rücktritt des Ministers für Öffentliche Sicherheit, den Kommissar der bundesstaatlichen Präventionspolizei und andere Polizeichefs. Sie werden der Korruption und der Veruntreuung von Geldern für die Wahlkampagne zum Gouverneursamt beschuldigt.
18. September: In Ixtepec greifen Beamte der Nationalen Migrationsbehörde und des Militärs Mitarbeiter der Migrantenherberge „Hermanos en el Camino“ (dt.: „Brüder auf dem Weg“) verbal und physisch an.
22. September: Der „Beratungsrat der indigenen und afromexikanischen Völker von Oaxaca“ spricht sich für die Verabschiedung der Reform des Gesetzes über indigene und afromexikanische Völker aus, welche sechs Monate zuvor dem lokalen Kongress vorgelegt wurde.
22. September: Jaime López Hernández, kommunale Führungspersönlichkeit und Mitglied der „Indigenen Organisationen für Menschenrechte in Oaxaca“ (OIDHO), wird in San Andrés Lovene ermordet.
2. Oktober: In Oaxaca finden Protestmärsche im Gedenken an das Massaker von Tlatelolco und angesichts des gravierenden Gewaltproblems in Mexiko, speziell im Hinblick auf die 43 verschwundenen Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa, Guerrero, statt. 75 Personen, überwiegend Minderjährige, werden dabei verhaftet.
8. Oktober: Einbrecher dringen ins Haus von Silvia Gabriela Hernández Salinas, Mitglied des Kollektivs „Stimmen Oaxacas für Autonomie und Freiheit“ (VOCAL), ein und entwenden ihren Computer sowie zwei Festplatten.
Mitte Oktober: Diverse Organisationen beklagen, dass 16 Monate nach der Inhaftierung des Lehrers Damián Gallardo Martínez der mexikanische Staat noch immer nicht auf die Aufrufe seitens der internationalen Gemeinschaft und der Vereinten Nationen reagiert, die Menschenrechtsverletzungen während seiner Haft anprangern.
3. November: Ein Konsultationprozess gemäß dem Abkommen 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) beginnt in Juchitán de Zaragoza, um über den Bau eines Windparkprojektes der Firma Eólica del Sur (ehemalige Mareña Renovables) zu entscheiden.
5. November: Die Eltern des finnischen Aktivisten Jyri Jaakkola kommen zum fünften Mal nach Mexiko, um sich vor Ort mit Staatsvertretern zu treffen und von ihnen zu fordern, dass die Verantwortlichen für die Morde an ihrem Sohn und an Bety Cariño im Jahre 2010 zur Rechenschaft gezogen werden.
5. November: Während der ersten Phase der Verhandlungen über eine Konsultation zu einem neuen Windparkprojekt der Firma Energía Eólica del Sur in Juchitán de Zaragoza, Istmo de Tehuantepec, klagen Mitglieder der Asamblea Popular del Pueblo Juchiteco über Drohanrufe.
6. November: Der Präsident des Munizips San Baltazar Chichicápam gibt die Anordnung auf Einwohner zu schießen. 17 Personen werden verletzt.
Mitte November: Zivile Organisationen berichten, dass bei den Vorverhandlungen über eine Konsultation zum Windparkbau in Juchitán „internationale Menschenrechtsstandards“ nicht respektiert werden.
25. November: Anlässlich des internationalen Tages gegen die Gewalt an Frauen, wird in Oaxaca beklagt, dass sich die Zahl der Feminizide in den letzten 10 Jahren beinahe verdreifacht hat. Bis dato wurden unter der vierjährigen Regierung von Gabino Cué Monteagudo 344 Feminidize und 122 verschwundene Frauen registriert.
25. November: In Oaxaca wird der Auseinandersetzung zwischen der Zivilgesellschaft und der Pollizei im Jahre 2006 gedacht, sowie auch den 25 Toten, ca. 500 Verhafteten, 380 Folteropfern und 5 Verschwundenen, die der Konflikt in dem Bundesstaat zwischen 2006 und 2007 hinterlassen hat. Eine „Kommission der Wahrheit“ wird gegründet.
Anfang Dezember: Nach Beginn der Konsultationssitzungen lässt sich ein Anstieg der Einschüchterungsversuche gegen Windkraftgegner beobachten.
5. Dezember: Bei einer Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) und Mitgliedern der Volksversammlung in San Dionisio del Mar, Istmo de Tehuantepec, werden zwei Personen verletzt.