2014
22/01/20152014
04/02/20152014
Mitte Januar: Mitglieder des „Rates der Ejidos und Gemeinden gegen La Parota“ (CECOP) beginnen mit der Gründung einer Gemeindepolizei auf Gemeindebesitz in Cacahuatepec.
28. Januar: Menschenrechtsorganisationen und Kirchen klagen darüber, dass „die Gemeinden und Völker in der Region Costa Chica und im Zentrum Guerreros, die sich seit einem Jahr organisieren, um in ihren Ortschaften Sicherheit und Frieden wiederherzustellen, aktuell der Verfolgung, Einschüchterung und Amtsmissbrauch von Seiten des Militärs, staatlicher sowie bundesstaatlicher Polizei ausgesetzt sind“.
28. Januar: María Magdalena López Paulino und Ericka Zamora Pardo, Mitglieder des Solidaritätsnetzwerkes „Dekade gegen Straflosigkeit“ werden einige Tage nach ihrem Aufenthalt in Guerrero als Teil einer zivilen Beobachtungsmission zur Dokumentation der Menschenrechtsverletzungen gegen Aktivisten und soziale Kämpfer im Bundesstaat bedrohnt.
28. Januar: Die Menschenrechtsverteidigerin, Pilar Noriega García, und der Ex-Guerillero, Nicomedes Fuentes García, beide Mitglieder der „Kommission der Wahrheit“ (Comverdad) werden in der Nähe von Chilpancingo Opfer eines Attentates.
4. Februar: Der „Rat der geschädigten Völker des Hochlandes von Guerrero“ versammeln mehr als 2.000 Indigene aus 13 Munizipien des Hochlandes von Guerrero zum „Pilgermarsch gegen den Hunger“.
9. bis. 11. Februar: Die Karawane „Ein Licht gegen die Straflosigkeit“, angeführt vom Bischof von Saltillo, Raúl López Vera, besucht mehrere Munizipien in Guerrero.
19. Februar: Der „Rat der geschädigten Völker des Hochlandes von Guerrero“ erwirkt bei bundesstaatlichen und staatlichen Behörden die Umsetzung eines Programms zur Getreideversorgung von mehr als 20.000 Familien in den 12 Munizipien, die von den Stürmen im September 2013 betroffen waren.
27. Februar: Soldaten sowie staatliche, bundesstaatliche, ministeriale und Munizipspolizisten dringen in die Gemeinde Concepción ein, wo sich der Posten des „Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota“ (Cecop) befindet.
9. März: Die „Regionale Koordination der Gemeindebehörden“ (CRAC) stimmt dem Beitritt von 48 Gemeinden von Acapulco, die dem „Rat der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota“ (Cecop) angehören, zu.
19. März: In der Munizipshauptstadt von Tixtla führen staatliche und bundesstaatliche Polizisten eine Operation durch und verhaften Mitglieder der „Regionalen Koordination der Gemeindebehörden – Gemeindepolizei“ (CRAC-PC) des Justizhauses von El Paraíso, im Munizip Ayutla de los Libres.
4. April: Gemeindepolizisten des „Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota“ (Cecop) geraten in einen Hinterhalt von durch Steinbruchbetriebe beauftragte, bewaffnete Zivilpersonen. Mindestens 5 Personen werden verletzt.
Mitte April: Die Bewegung der Ejidatarios von Carizalillo, Munizip von Eduardo Neri, beschließt wegen der Rückgabe ihres Landes an den kanadischen Bergbaukonzern Gold Corp, der seit 2007 in dieser Region aktiv ist, vor das Agrargericht zu ziehen.
21. April: Brenda Escobar, Journalistin der Zeitung „El Sur“, beklagt öffentlich, dass sie vom Sicherheitspersonal des Gouverneurs Ángel Aguirre Rivero „bedrängt und geschlagen“ wurde, als sie sich einem kollektiven Interview nähern wollte.
Anfang Juni: Mehr als 250 Personen fliehen aus drei Gemeinden des Munizips San Miguel Totolapan, in der Tierra Caliente der Sierra Madre del Sur, vor der Gewalt durch Drogenschmugglerbanden.
Anfang Juni: Menschenrechtsorganisationen klagen über Verfolgung, Diffamierung und Aggressionen gegen feministische Gruppen, Aktivisten und Regierungsinstanzen, die sich für die Gesetzesinitiative des Gouverneurs Ángel Aguirre ausgesprochen haben, die Abtreibung in Guererro zu legalisieren.
2. Juni: Jorge Torres Palacios, Journalist und Koordinator der sozialen Kommunikation des Gesundheitsamtes von Acapulco, wird in der Gemeinde Plan de los Amates, Guerrero, tot aufgefunden. Seine Leiche weist Spuren von Folter auf.
17. Juni: Marco Antonio Suástegui Muñoz, Sprecher des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop), wird in Acapulco von Ministerialpolizisten verhaftet.
13. Juli: Mitglieder des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop) und mindestens 14 weiterer Organisationen aus Guerrero marschieren auf der Autobahn Acapulco-Pinotepa, um die Freilassung ihres Sprechers, Marco Antonio Suástegui Muñoz, zu fordern.
25. und 26. Juli: Das Menschenrechtszentrum des Gebirges Tlachinollan feiert seinen 20. Geburtstag.
29. Juli: Einen Tag nach dem 10. Geburtstag des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop) werden drei seiner Mitglieder verhaftet, darunter einer der Koordinatoren, die den im Juni verhafteten Sprecher, Marco Antonio Suástegui, ersetzten.
3. August: Militär- und Marinesoldaten sowie Polizisten fallen in die Gemeinde La Concepción ein, wo der Rat der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop) gerade seine Versammlung beendet hat.
13. August: Das Menschenrechtszentrum des Gebirges Tlachinollan beklagt, dass die Überführung des Sprechers des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop), Marco Antonio Suástegui Muñoz, in ein Gefängnis in Nayarit „illegal“ gewesen sei.
14. August: Aktivisten, Journalisten, Studenten, Akademiker, soziale Kämpfer und solidarische Frauen kündigen die Gründung des Frauenkomitees #NestoraLibre an, um die Freilassung der Kommandantin der Gemeindepolizei von Olinalá, Nestora Salgado García, zu fordern.
15. August: Tausende Campesinos und Campesinas demonstrieren begleitet von sozialen Organisationen in Acapulco. Die fast 3.000 Demonstranten fordern vor allem die Freilassung des Cecop-Sprechers, Marco Antonio Suástegui Muñoz.
15. August: Die Zeitung Proceso beklagt, dass ein mutmaßlicher Repräsentant der Agentur des Militärministeriums, dem Nationalen Verteidigungsministerium (Sedena) unterstellt, versucht hat, ihrem Korrespondenten in Guerrero, Ezequiel Flores Contreras, eine Vorladung zuzustellen.
4. September: Als Teil der Aktivitäten, die das Frauenkomitee #NestoraLibre zur Befreiung von Nestora Salgado und anderer inhaftierter Gemeindepolizisten der Regionalen Koordination der Gemeindebehörden (CRAC-PC) durchführt, findet in Mexiko-Stadt eine Pressekonferenz statt.
13. September: Ein Jahr nachdem der Sturm Manuel und der Hurrikan Ingrid den Bundesstaat Guerrero getroffen haben, demonstrieren 3.000 bis 4.000 Personen aus indigenen Berggemeinden in Tlapa de Comonfort. Sie prangern an, dass zehn Monate nach Bekanntgabe des Plan Nuevo Guerrero (PNG), noch immer viele Straßen, Schulen, Gesundheitszentren und Häuser nicht repariert bzw. wiederaufgebaut wurden.
26. und 27. September: Munizipspolizisten aus Iguala sowie ein nicht identifiziertes bewaffnetes Kommando schießen in mehreren mit einander verbundenen Vorfällen auf Lehramtsstudenten, Sportler und andere Zivilpersonen. Sechs Personen sterben, 25 werden verletzt und 43 Studenten der Schule Normal Rural de Ayotzinapa werden verschleppt.
6. Oktober: María de la Cruz Dorantes Zamora, Mitglied des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop), wird verhaftet. Humberto Marín Molina, Besitzer des Steinbruchbetriebes Kimbar, beschuldigt sie sowie den bereits verhafteten Sprecher von Cecop, Marco Antonio Suástegui Muñoz, des schweren Diebstahls.
8. Oktober: In mehr als 25 Bundesstaaten Mexikos und diversen Städten in den USA und Europa gehen Millionen von Menschen auf die Straße, um die lebendige Aushändigung der 43 verschwundenen Studenten aus Ayotzinapa und Gerechtigkeit für die sechs Getöteten und mehr als 20 Verletzen vom 26./27. September zu fordern.
9. Oktober: Saira Rodríguez Salgado, die Tochter von Nestora Salgado García, der Kommandantin der Gemeindepolizei von Olinalá und aktuell Insassin im Hochsicherheitsgefängnis in Tepic, Nayarit, erhält telefonisch Morddrohungen.
Mitte Oktober: Die Proteste wegen der 43 verschleppten Studenten radikalisieren sich zunehmend in Guerrero.
19. Oktober: Das Fahrzeug der Journalistin Brenda Nava Mancilla, Herausgeberin von „La Noticia en La Montaña“ wird im Munizip Tlapa de Comonfort angezündet.
19. Oktober: Zivile Organisationen prangern die Straflosigkeit im Mordfall an der Leiterin der Organización Campesina de la Sierra Sur (OCSS), Rocio Mesino Mesino, im Oktober 2013 in Mexcaltepec, Menizip Atoyac de Álvarez, an.
22. Oktober: In Dutzenden von Städten im In- und Ausland findet der Gedenktag „Ein Licht für Ayotzinapa“ statt. In Mexiko-Stadt gehen 50.000 Menschen auf die Straße.
23. Oktober: Nach wochenlangem Druck von verschiedenen Seiten kündigt Guerreros Gouverneur, Ángel Aguirre Rivero, öffentlich seinen Rücktritt an.
23. Oktober: Neun Massengräber werden in der Zone um La Parota, in der Nähe von Iguala, von Mitgliedern der Union der Völker und Organisationen des Bundesstaates Guerrero“ (UPOEG) gefunden.
23. Oktober: Das Europäische Parlament verabschiedet eine Resolution, in der es die mexikanische Regierung für die Geschehnisse in Iguala verurteilt.
27. Oktober: Saira Rodríguez Salgado,Tochter von Nestora Salgado García, der Kommandantin der Regionalen Koordination der Gemeindebehörden (CRAC-PC), kündigt angesichts der Morddrohungen, die sie in den vergangenen Monaten erhalten hat, ihre Flucht in die USA an.
29. Oktober: Angehörige der vermissten Studenten treffen sich mit Präsident Enrique Peña Nieto und beklagen die ergebnislosen Ermittlungen in dem Fall. Einige erklären öffentlich, dass die Regierung Guerreros ihnen zwei Wochen nach Verschwinden ihrer Söhne, jeweils 100.000 Pesos anbot, damit sie schwiegen und die Suche aufgäben.
Anfang November: Zivile Organisationen zeigen sich besorgt über Anschuldigungen des Gouverneurs Rogelio Ortega Martínez gegenüber dem Menschenrechtszentrum des Gebirges Tlachinollan sowie über einen Geheimdienstbericht der mexikanischen Regierung, der publik gemacht wurde und den technischen Sekretär des Menschenrechtsnetzwerkes Red Guerrerense mit einer Guerillagruppe in Verbindung bringt.
3. November: Der Interimsgouverneur Guerreros, Rogelio Ortega Martínez, versichert, die Annäherung an die Familienangehörigen der vermissten Studenten aus Ayotzinapa gesucht zu haben, beklagt jedoch gleichzeitig, dass „radikale“ Gruppierungen wie das Menschenrechtszentrum des Gebirges Tlachinollan und die „Coordinadora Estatal de Trabajadores de la Educación en Guerrero“ (CETEG, dt.: Bundestaatliche Koordination der Lehrer Guerreros) diesen Dialog verhindert hätten.
4. November: Der ehemalige Bürgermeister von Iguala, José Luis Abarca, und seine Ehefrau, María de los Ángeles Pineda, werden in Mexiko-Stadt als mutmaßliche Anstifter im Fall Ayotzinapa festgenommen.
7. November: Die Generalstaatsanwaltschaft (PGR) gibt bekannt, dass, laut der Aussagen von drei Mitgliedern des Kartells Guerreros Unidos, die 43 Studenten aus Ayotzinapa verbrannt und ihre Reste im Fluss Cocula entsorgt wurden. Die Familienangehörigen der Vermissten lehnen diese Version, als Versuch der PGR den Fall „ad acta zu legen“, ab.
8. und 9. November: Anlässlich des 19. Geburtstages der „Regionalen Koordination der Gemeindebehörden – Gemeindepolizei“ (CRAC-PC) des Gebirges und der Costa Chica-Region nehmen etwa 400 Personen am „Treffen der Urvölker“ in der Gemeinde Yoloxóchitl, Munizip San Luis Acatlán, teil.
11. November: Polizisten schlagen den „El Sur“-Journalisten, Carlos Navarrete, zusammen und greifen 10 weitere Berichterstatter physisch sowie verbal an, die die Gewaltausschreitungen bei der Auflösung der Demonstration (unter anderem wegen Ayotzinapa) der Lehrergewerkschaft CETEG vor dem Büro der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) in Chilpancingo festhielten.
12. November: In Ayotzinapa beginnen die Angehörigen und die Studentenvertretung mit den Aktivitäten im Rahmen der nationalen Brigade für die lebendige Herausgabe der 43 verschleppten Studenten aus Ayotzinapa. Die Brigade wird auf drei verschiedene Routen geschickt: eine nach Norden, eine nach Süden und eine durch Guerrero.
15. November: Mitglieder des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop) werden in La Concepción von bewaffneten Personen angegriffen. Dabei sterben fünf Personen und sechs Frauen werden verletzt.
20. November: Im Rahmen des „Globalen Aktionstages für Ayotzinapa“ finden in vielen Städten weltweit Demonstrationen und Solidaritätsbekundungen mit den Angehörigen der vermissten Studenten statt.
27. November: Elf enthauptete und verbrannte Leichen werden auf einem Schotterweg in Richtung der Ortschaft Ayahualulco en Chilapa gefunden.
28. November: Das Team von TADECO (dt.: Werkstatt der kommunitären Entwicklung) wird in einem Schreiben bedroht, das der Direktor Javier Monroy Hernández auf seinem Auto vor seinem Haus in Chilpancingo findet.
Anfang Dezember: Die Angehörigen der vermissten Studenten lehnen die Version der Generalstaatsanwaltschaft ab, nach der die Verschleppten in der Müllverbrennungsanlage von Cocula verbrannt worden sein sollen. Sie behaupten, die Überreste von Alexander Mora Venancio, dem einzigen identifizierten Opfer, seien absichtlich herbeigeschafft worden, um die offizielle Version aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wird durch ein abgefangenes Dokument bekannt, dass das Zentrum für Nachforschungen und nationale Sicherheit (Cisen) ihre Anwälte vom Menschenrechtszentrum des Gebirges Tlachinollan als „Gefahr für die Regierung“ eingestuft hat.
14. Dezember: Bei Auseinandersetzungen in Chilpancingo werden 22 Personen verletzt, als Studenten bei den Vorbereitungen für das Festival „Ein Licht in der Dunkelheit“ mit Schlägen, Steinen und Tränengas von Polizisten angegriffen werden.
15. Dezember: Vicente Suástegui Muñoz, Bruder des seit Juni inhaftierten Sprechers des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerk La Parota (Cecop), klagt öffentlich über eine versuchte Verhaftung durch Marinesoldaten am 13. Dezember vor seinem Haus in Renacimiento.
25. Dezember: Der am 21. Dezember entführte Pfarrer, Gregorio López Gorostieta, wird in Colonia Juárez, im Munizip Tlapehuala in der Region Tierra Caliente, tot aufgefunden. Als Todesursache wird Ersticken festgestellt.