2016
16/11/20182016
16/11/20182017
7. Januar Bei einer Auseinandersetzung, die aus einer Meinungsverschiedenheit ĂŒber die Wahlergebnisse im Gemeindebezirk in dem Ort Guadalupe Victoria in der Gemeinde San Juan Juquila, die zu den Mixe gehört, stribt ein 15-jĂ€hriger und mehr als 5 Menschen werden verletzt.
10. Januar Die Journalistin Soraya Abigail Arias Cruz vom Gemeinderadio La Perla in der Mixteca erhÀlt telefonische Morddrohungen.
16. bis 24. Januar Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen ĂŒber die Situation von Menschenrechtsverteidigern, Michel Fort, besucht Mexiko mit dem Ziel, die Situation der Menschenrechtsverteidiger kennenzulernen und die Anstrengungen der mexikanischen Behörden zu ihrem Schutz zu evaluieren. Er bereist Chihuahua, Guerrero, Oaxaca und den Staat von Mexiko, wo er âhohe Niveaus von Unsicherheit und Gewaltâ beobachtet, in einem âkomplexen Kontext im Hinblick auf das organisierte Verbrechen, Korruption und staatliche UnterdrĂŒckungâ.
23. Februar Fast sechs Jahre nach der Ermordung von Bety Cariño und Jyri Jaakkola (Finnland) im April 2010 in der Triqui-Region von Oaxaca und Rahmen ihres zehnten Besuches nach Mexiko auf der Suche nach AufklĂ€rung erklĂ€ren die deutsche Europaabgeoordnete Ska Keller und das finnische Parlamentsmitglied Satu Hassi, dass âsieben Jahre eine lange Zeit sind, um einen Mord aufzuklĂ€renâ und dass âdas dafĂŒr sorgt, dass das Misstrauen in den AufklĂ€rungswilen der Behörden wĂ€chstâ. Beide Abgeordnete betonen, dass sie wĂ€hrend all ihrer Besuche sowohl von verschiedenen Beamten in Oaxaca als auch auf Bundesebene Versprechen gehört haben, die bisher noch nicht erfĂŒllt wurden.
24. Februar Mitglieder des Nationalen Komitees zur Verteidigung und Konservierung des Chimalapa-Territoriums (CNDCTCh) denunzieren, dass sie âvon Dorfbewohnern aus dem Gebiet El Patio, das zu Santa MarĂa Chimalapa gehört, mit Schusswaffen angegriffen wurdenâ. Es werden vier Menschen verletzt und sechs Dorfbewohner verschwinden. Sie weisen darauf hin, dass sie von âcirca 70 mit Schusswaffen und Macheten bewaffneten MĂ€nnern aus [Cintalapa] aus dem Bundesstaat Chiapasâ angegriffen wurden. Die Situation entstand aus dem historischen Agrarkonflikt zwischen Oaxaca und Chiapas in der Chimalapa-Region.
6. MĂ€rz Das Komitee von Opfern der Justiz und der Wahrheit vom 19. Juni von NochixtlĂĄn (Covic) denunziert den versuchten Mord an ihrem PrĂ€sidenten. Es fordert âdie Repressalien gegen die Mitglieder des Komitees fĂŒr ihre Forderung, die Verantwortlichen fĂŒr die fehlegeschlagene Operation vom 19. Juni in NochixtlĂĄnzu bestrafen, zu beendenâ.
9. MĂ€rz Der nationale indigene Kongress (CNI) denunziert: wĂ€hrend der Vorbereitung zur âBestĂ€tigung des indignene Regierungsrates, [âŠ] wirkt die Beraubung und die Repressionen von Seiten der schlechten Regierungen auf allen drei Ebenen weiter gegen unsere Mutter Erde, unsere Völker und unsere autonomen Organisationenâ. Sie berichten, unter anderem, von Gewaltakten in Oaxaca gegen die Gemeinde San Francisco del Mar in der Region des Istmus von Tehuantepec, âum die Genehmigung der Windkraftprojekte, die die Enteignung eines Teiles der gemeinschaftlich genutzten Erde dieser Gemeinde beinhalteten wird und das reiche und anfĂ€llige Ăkosystem betreffen wird, aufzuzwingenâ. Der CNI erklĂ€rt, dass âes sich um einen integralen Enteignungsplan von Territorien der Gemeinden des Istmus handelt, um die Megaprojekte durchzufĂŒhren, die vorhaben der Region des Istmus von Tehuantepec eine Sonderwirtschaftszone (SWZ) aufzuzwingenâ.
16. MĂ€rz Organisationen aus 11 Gemeindebezirken des Istmus von Tehuantepec prĂ€sentieren einen kollektiven Schutz als indigene Völker vor den Sonderwirtschaftszonen (SWZ). Sie sind Teil der Artikulation der ursprĂŒnglichen Völker des Istmus in Oaxaca zur Verteidigung des Territoriums (APOYO).
18. und 19. MĂ€rz Eine motorisierte Karawane der zivilen Beobachtung, die solidarisch mit Nuevo San AndrĂ©s ist, besucht besagtes Dorf in der Chimalapa-Region, wo am 24. Februar neue Dorfbewohner Agressionen, illegale Freiheitsberaubung und Gewalt von Seiten der sogenannten âChamula-Armeeâ erlitten hatten.
27. MĂ€rz Ein Video beginnt auf Youtube zu zirkulieren, in dem eine verzerrte Stimme Todesdrohungen gegen Alejandro Solalinde Guerra, einen Verteidiger der Rechte von Migranten, ausspricht.
17. April Der Leiter des Verteidigungsamtes der Menschenrechte des Volkes von Oaxaca (DDHPO), Arturo Peimbert Calvo, berichtet, dass er, als er sich in der Umgebung von NochixtlĂĄn befand, in die Enge getrieben wurde und aus grosser Entfernung auf sein Auto geschossen wurde. Er weits daraufhin, dass zehn Monate nach den repressiven Ereignissen in NochixtlĂĄn âder mangelnde Fortschritt bei der Untersuchung die Strafffreiheit begĂŒnstigt und zu Aggressionen gegen die Opfer, Angehörige und ihre Verteidiger ermutigtâ.
23. April Rund 80 Polizisten nehmen auf Antrag von Electricidad de Francia (EDF) 11 Mitglieder des Ejidos Santo Domingo Ingenio fest, die seit zwei Monaten den Windpark Cinco Palmas des Unternehmens wegen vermuteter Erpressung blockiert hatten. Als Antwort blockieren Einwohner des zapotekischen Dorfes die Bundesautobahn, die Oaxaca mit Chiapas verbindet, um die Freilassung der Gefangenen zu fordern.
24. April Drei Gemeinden beginnen eine Autobahnblockade auf dem Streckenabschnitt Tehuantepec-JuchitĂĄn im Istmus. Puente Madere, Rancho Llano und Loma Bonita aus dem Gemeindebezirk San Blas Atempa, leisten Widerstand gegen die Vergabe eines Windparks vom Sekretariat fĂŒr nationale Verteidigung (Sedena) auf ihrem Gemeindegrund und gegen Mineralförderung am Berg Iguu‘, eines der zeremoniellen Zentren ihrer Ahnen.
2. Mai Rodrigo Flores Peñaloza und Bettina Cruz VelĂĄzquez, die zur Versammlung indigener Völker des Istmus zur Verteidigung der Erde und des Territoriums (APIIDTT) und zur Artikulation der ursprĂŒglichen Völker des Istmus zur Verteidigung des Territoriums (APOYO) gehören, denunzieren eine Reihe von Drohungen gegen sie in den letzten Monaten.
9. Mai Die Koordination der Vereinten Völker des Tals von OcotlĂĄn (COPUVO) denunziert BelĂ€stigungen und Drohungen, als sie eine Sitzung gegen den Bergbau in San JosĂ© del Progreso halten wollten, â wo [die Einwohner] seit acht Jahren ihr Territorium gegen das Minenprojekt âSan JosĂ©â vom Unternehmen CuzcatlĂĄn, Aktiengesellschaft mit variablem Kapital und Tochtergesellschaft von Fortuna Silver Mines, verteidigenâ.
9. Mai EDUCA denunziert, dass sie das Ziel von einer Reihe von Diffamierungen, Agressionen und der Kriminalisierung ihrer Arbeit geworden sind, âhauptsĂ€chlich durch Bundes- und Gemeindebehörden und das Bergbauunternehmens Fortuna Silver Minesâ.
9. Mai Mehr als 50 zivile Organisationen rufen die Bundes- und Staatsregierung dazu auf, etwas gegen die steigende Unsicherheit im Staat zu tun.
1. bis 3. Juni Der Tropensturm Beatriz verwĂŒstet die KĂŒstenregion, die sĂŒdliche Sierra und den Istmus von Oaxaca und verursacht 7 Tote, 800 GeschĂ€digte, Erdrutsche und Ăberschwemmungen. Es wird von Rissen und EinstĂŒrzen auf 16 der 37 Autobahnen des Staates berichtet.
6. Juni Die Vereinigung der indigenen Gemeinde der nördlichen Region des Istmus (Ucizoni) denunziert, dass 75 Personen, darunter auch MinderjĂ€hrige, aus der Mixe-Gemeinde Tierra Negra im Gemeindebezirk San Juan MazatlĂĄn vertrieben wurden und dass weitere 40 Familien derselben Gemeinde in ihren HĂ€usern eingeschlossen sind, da der Zugang zur Gemeinde von einer bewaffneten Gruppe kontrolliert wird. Verantwortlich fĂŒr die Taten machen sie den regionalen ParteifĂŒhrer der PRI, Macario Eleuterio, den sie wĂ€hrend des Wahlprozesses fĂŒr den GemeindeprĂ€sidenten im vergangenen Jahr nicht unterstĂŒtzt hatten.
15. und 16. Juni Das 4. Treffen von Aktivistinnen und Menschenrechtsverteidigerinnen aus Oaxaca findet statt, um eine umfassende feministische Schutzstrategie zu entwerfen und die Allianzen zwischen den einzelnen KÀmpfen der Fraue zu stÀrken.
22. Juni WĂ€hrend des Forums âSonderwirtschafszonen und die Auswirkungen auf das Gemeindeleben und die Umweltâ mit etwa 250 Teilnehmern von 50 sozialen und zivilen Organisationen drĂŒcken diese ihre Ablehnung gegen âdie Implementierung der SWZs im Istmus von Tehuantepec, Oaxaca, oder jedem anderen Ort im Bundesstaatâ aus.
13. Juli Nach mehr als 12 Tage der friedlichen Demonstration, die die Etablierung eines Dialogtisches mit dem Vorstand des Windkraftunternehmens ElĂ©ctrica de Francia (EDF) und den vom Windpark BiĂ Hioxo betroffenen Landbesitzern, die nicht einverstanden sind, fordert, wird sie das ĂberwachunghĂ€uschen der Firma eingenommen. Auf Antrag von EDF kommt es zu einer RĂ€umungsaktion, die zur Festnahme von 15 Demonstranten fĂŒhrt.
26. Juli Auf den Kleinbus, in dem Mitglieder des Komitees der Justizopfer und der Wahrheit des 19. Juni in NochixtlĂĄn (Covic) sowie Lehrer der 22. Abteilung der nationalen Koordination von Arbeitern in der Bildung (CNTE) mitfahren, wird geschossen.
25. August In Sinaloa wird Antonio Solano VĂĄzquez wird festgenommen. Er ist einer der mutmaĂlichen HintermĂ€nner des Hinterhalts, bei dem Bety Cariño Trujillo und Jyri Antero Jaakkola 2010 ermordet wurden, wĂ€hrend sie an einer humanitĂ€ren Karavane nach San Juan Copala teilnahmen.
3. September Nach den Sonderwahlen fĂŒr Gemeindebehörden im Gemeindebezirk San Mateo del Mar, erleiden Beamte des staatlichen Insituts fĂŒr Wahlen und bĂŒrgerliche Partizipation (IEEPCO) eine bewaffnete Attacke. Diese wird von einem bewaffneten Kommando durchgefĂŒhrt, welches nach der Tat mutmaĂlich auch in Gewalttaten verwickelt war sowie die EntfĂŒhrung von MinderjĂ€hrigen, die spĂ€ter am Tag an ihre Familien wieder ausgehĂ€ndigt wurden.
7. September Um 23:49 Uhr Ortszeit kommt es zu einem Erdbeben der StĂ€rke 8,2 auf der Richter-Skala. Das Epizentrum befindet sich im Golf von Tehuantepec, 143 Kilometer sĂŒdwestlich von Pijijiapan in Chiapas. Am stĂ€rksten betroffen sind Gebiete an den KĂŒsten von Chiapas und Oaxaca.
7. September Die 22. Abteilung der Nationalen Koordination von Arbeitern in der Bildung (CNTE) mobilisiert sich, um sich gegen den Besuch des PrĂ€sidenten Enrique Peña Nieto in Oaxaca auszusprechen. ZusammenstöĂe zwischen den Lehrern und etwa 3000 Bundes- und Staatspolizisten, Gegendemonstranten und Arbeiter, die zum BĂŒndnis der Arbeiter von Mexiko (CTM) gehören, enden mit 20 Verletzten -darunter 10 Polizisten- 20 Festnahmen, 10 zerstörten und in Brand gesteckten Fahrzeugen und einem beschĂ€digten Helikopter.
11. bis 14. September Sieben zivile Organisationen realisieren eine Beobachtungsmission der humanitĂ€ren Hilfe (MOAH) im Istmus von Tehuantepec, der vom Erdbeben im September betroffen ist, das 283 Gemeindebezirke in Oaxaca geschĂ€digt hat. Sie weisen daraufhin, dass âdie dringenden GrundbedĂŒrfnisse der vom Erdbeben betroffenen Personen nicht befriedigt wurdenâ und dass sich ein âFehlen der Koordination durch die Regierung bei der Verteilung von humanitĂ€rer Hilfe und das beliebige Nutzen der knappen Resourcen, die in die Region gekommen sindâ, beobachten lĂ€sst.
13. und 14. Oktober Beim Ende des siebten Treffens des nationalen Netzwerkes von Journalisten, denunzieren Journalisten der Printmedien, des Radios, des Fernsehens und digitaler Medien aus 19 Bundesstaaten die âVortĂ€uschung und die UnzulĂ€nglichkeit von Aktionen, um die Rechte auf Meinungsfreiheit, Information, Kommunikation und ein leben frei von Gewalt zu garantierenâ.
18. Oktober Die Nationale Menschenrechtskomission (CNDH) veröffentlicht eine Empfehlung fĂŒr die Regierung von Oaxaca, die Staatsanwaltschaft, die Nationale Sicherheitskomission (CNS) und die Bundesstaatsanwaltschaft (PGR) wegen der schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen wĂ€hrend der Ereignisse in NochixtlĂĄn in Oaxaca im Juli 2016. Sie bestĂ€tigt die exessive Nutzung der öffentlichen Gewalt und schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen durch PolizeikrĂ€fte, auch gegenĂŒber Dritten, die nicht aktiv an den Demonstrationen gegen die Bildungsreform teilgenommen hatten. Sie berichtet, dass die Ermittlung von fast 16 Monaten geprĂ€gt war von fehlender Kooperation von Seiten der Behörden, was âden fehlenden Willenâ zeigt, âdamit die Wahrheit bekannt wird und die Verantwortlichen gefunden werdenâ.
15. November Der Gouverneur von Oaxaca, Alejandro Murat Hinojosa, von der Institutionellen RevolutionĂ€ren Partei (PRI) legt seinen ersten Regierungsbericht vor. WĂ€hrend die Regierung betont, dass âin Oaxaca nichts passiert; wir ruhig unsere HĂ€user verlassen und den öffentlichen Transport benutzen könnenâ, bestĂ€tigt die Zeitschrift Sin Embargo, dass âdie Statistiken das Gegenteil sagen: die gewaltsamen Raube in Oaxaca (von Januar bis September) belaufen sich auf 2.722, gemĂ€ss dem Exekutivsekretariat des Nationalen Ăffentlichen Sicherheitssystems (SESNSP). Im selben Zeitraum wurden 703 vorsĂ€tzliche Morde gemeldet, eine beachtliche Zahl davon sind Feminizideâ. Der Akt fand inmitten der Mobilisierung der 22. Abteilung der Nationalen Gewerkschaft von Arbeitern in der Bildung (SNTE) statt.
17. November Es findet das 5. Treffen der Gemeindeverteidiger und -verteidigerinnen in Santa Rosa de Lima, Tututepec statt, mit dem Ziel âSicherheitsstrategien fĂŒr die Gemeinden und AusdrĂŒcke der Resistenz durch kulturelle Praktiken, die die Bewegungen und Gemeinden genutzt haben, auszutauschenâ.
29. November Vom Erdbeben im September geschĂ€digte Personen blockieren StraĂen, um das Ausbleiben möglicher Antworten von Seiten der Regierung fast drei Monate nach den Erdbeben zu denunzieren.