2018
24/01/20192018
24/01/20192018
10. Januar Der Oberste Gerichtshof des Landes (SCJN) gewährt den Schutz gegen den Bau des Windparkes des spanischen Unternehmens Eólica del Sur im Itsmus von Tehuantepec.
10. Januar Der Ausschuss für politische Koordination (Jucopo) von Oaxaca entscheidet, eine Sonderkomission zu gründen, um sich um die Gewalt gegen Frauen in Form von Feminiziden zu kümmern und diese zu ermitteln.
18. Januar Die feministische Organisation Gemeinschaft für den Parlamentarischen Dialog und die Gleichberechtigunh Oaxaca denunziert eine Reihe von Aggressionen gegen sich, die „ein systemantisches Muster von Attacken“ bestätigen, und die, unter anderem Einschüchterungen, Verfolgungen, Überwachung, Schmähkampagnen, Einbrüche und Diebstähle in die Büros der Organisation und in die Privathäuser von Mitgliedern umfassen.
19. Januar Die Interamerikanische Menschenrechtskomission (CIDH) fordert Mexiko dazu auf, „sofort das Leben und die persönliche Unversehrtheit von der sozialen Aktivistin Bettina Cruz und ihrem engsten Familienkreis zu schützen“; das, nachdem die Komission die Riskosituation anerkannte, in der sie sich wegen ihrer Arbeit als Aktivistin für die Rechte der indigenen Völker, die sich gegen die Umsetzung eines Windenergieprojektes im Isthmus von Tehuantepec wehren, befindet.
22. Januar Es wird vom Verschwinden des Journalisten Augustín Silva Vasquéz von der Zeitung Sol del Istmo berichtet.
12. Februar Drei Mitglieder des Komitees zur Verteidigung der indigenen Völker (CODEDI) verlieren bei einer bewaffneten Attacke das Leben und zwei werden verletzt, als die Mitglieder des Komitees nach einer Sitzung mit den Regierungsbehörden von Oaxaca de Juárez nach Puerto Ángel gereist sind.
16. Februar Es kommt zu einem Erdbeben der Stärke 7,3 auf der Richterskala an der Küste von Oaxaca, dessen Epizentrum sich 11 Kilometer südlich Pinotepa Nacional befindet. Die bundesstaaliche Koordination des zivilen Schutzes berichtet von 6000 beschädigten Häusern.
23. und 24. Februar Es findet das Zweite Bundesstaatliche Treffen der Dörfer, Gemeinden und Organisationen „Hier sagen wir ja zum Leben, nein zum Bergbau“ in der Gemeinde Magdalena Teitipac, Tlacolula, statt.
3. März Das Komitee zur Verteidigung der indigenen Völker (CODEDI) verurteilt öffentlich, dass sie nach einem Sitzstreik auf dem Hauptplatz von Oaxaca-Stadt, bei dem sie die Aufklärung der bewaffneten Attacke gefordert haben, die drei ihrer Mitglieder das Leben gekostet hat, Einschüchterung, Verfolgung und politische Gewalt erlitten haben.
8. März Im Rahmen des Internationalen Frauentages organisieren diverse Organisationen und Kollektive Aktionen mit dem Ziel, neben anderen Forderungen, auszudrücken, dass „wir genug haben von den Ungleichheiten und der Ungewissheit, die uns gegenüber dem Patriarchat, bezahlter Arbeit, der Pflege, dem Konsum, der Ausübung unserer Rechte, der politischen Partizipation schlecht positionieren, von den Ungleichheiten, denen wir uns wegen unserer Herkunft, unserer Klasse, unserer sexuellen Orientierung, unserer Geschlechtsidentität und unserem Können gegenüber sehen“.
14. März Die Gemeindeautoritäten stellen das Interne Regelwerk für das Ejido Paso de la Reyna en Jamiltepec vor, welches das Territorium, die Gemeindegüter sowie die Art und Weise des Lebens und der Organisation vor dem drohenden Bau eines Staudamms in der Region schützen soll.
29. März Fünf Mitglieder der Allgemeinen Versammlung des Volkes von San Dionisio del Mar werden verletzt, nachdem sie von zwei bewaffneten Männern beschossen werden, als gerade eine religiöse Gründonnerstags-Tradition in dieser ikoots-Gemeinde durchgeführt wurde.
1. April Der Präsident des Komitees der Opfer von Nochixtlán (Covic), Santiago Ambrosio Hernández, wird in seinem Haus gefesselt mit Spuren von Folter aufgefunden, nachdem er von vier Personen, die gewaltsam in sein Haus eingedrungen sind, angegriffen wurde.
9. April Gemeindemitglieder des zapotekischen Dorfes von Unión Hidalgo lehnen die Durchführung einer Volksbefragung ab, die das Energieministerium (Sener) im Sinne des Unternehmens „Eólica Oaxaca“, einer Tochtergesellschaft von Electricidad de Francia (EDF), durchführen möchte, um einen neuen Windpark in der Gemeinde zu konstruieren.
16. April Mitglieder der Koordination der Vereinten Völker für die Pflege und zur Verteidigung des Wassers (COPUDA) verurteilt öffentlich, dass die Nationale Komission für die Entwicklung der Indigenen Völker (CDI) „bei den Sitzungen zur indigenen Volksbefragung nicht anwesend ist, weswegen die Verhandlungstische abgebrochen oder verschoben wurden“ und dass die Nichteinhaltung „eine Strategie des Staates ist, um die Gemeinden, die sich zur Verteidigung und zum Schutz des Wasser organisiert haben, zu ermüden“.
18. April Die „Karawane der Vergessenen“, die aus 500 Mitgliedern der Allgemeinen Koordination der Geschädigten aus dem Isthmus von Oaxaca (CGDI) besteht, kommt nach Huajuapan de León, wo sich geschädigte mixtekische Gemeinden der Marsch-Karawane mit dem Ziel Mexiko-Stadt anschließen.
1. Mai Der Reporter Juan Alberto Carmona Contreras des digitalen Mediums Piñero de la Cuenca erhält auf Facebook von unbekannten Personen aus Tuxtepec Morddrohungen und wird zudem außerhalb seines Hauses von Unbekannten bedrängt.
6. Mai Gemeinde- und Landwirtschaftsbehörden sowie Bewohner von San Juan Mixtepec lehnen die Wiedereröffnung der Mine Los Tejecotes ab und demonstrieren an deren Eingängen.
7. Mai Das Kollektiv der Bürgerschaft der Frauen und Frauen, die zur Muxe- und Transcommunity gehören und aus diversen Regionen Oaxacas kommen, fordern die Abschaffung „des Registers der Männer, die ihre Kandidatur für die Teilnahme am Wahlkampf illegal registriert haben und dabei Plätze eingenommen haben, die für Frauen bestimmt waren“.
17. Mai Das erste Bezirksgericht erklärt sich nicht nur für das dauerhafte Aussetzen der Volksbefragung, sonder auch für den Bau des Zentrums für Windkraft „Gunaa Sicarú“ des Unternehmens Eólica de Oaxaca, einer Tochtergesellschaft des französischen Unternehmns EDF, in Unión Hidalgo im Isthmus von Tehuantepec.
13. Juni Das Verteidigeramt der Menschnrechte der Völker von Oaxaca (DDHPO) veröffentlicht eine Frühwarnung wegen des hohen Risikos, dem indigene zapotekische Aktivisten aus Unión Hidalgo, die sich gegen das Megaprojekt für Windenergie im Isthmus wehren, gegenüberstehen.
18. Juni Im Rahmen des zweiten Jahrestages von Nochixtlán, drückt das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (UNHCHR) seine Besorgnis rüber aus, dass die mexikanische Regierung es versäumt hat, die Tragödie vom 19. Juni 2016 im Nachhinein der Unterdrückung des Lehrerprotestes aufzuklären, bei der mehrere Zivilisten gewaltsam ums Leben kamen und mehr als 100 Menschen verletzt wurden.
1. Juli In Mexiko finden die größten Wahlen in der Geschichte des Landes statt. 3 400 öffentliche Posten werden neu besetzt, darunter auch das Amt des mexikanischen Präsidenten. Es kommt zu zahlreichen Gewaltsituationen in Oaxaca.
16. Juli Aufrgund eines Grenzkonfliktes kommt es zu einer bewaffneten Attacke zwischen den Bewohnern von San Lucas Ixcotepec und Santa María Ecatepec in der südlichen Sierra von Oaxaca. Die Attacke endet mit 13 Toten, zwei davon Frauen, und 3 Verletzten.
22. Juli Die Versammlung der indigenen Völker des Isthmus zur Verteidigung des Landes und des Territoriums (APIITDTT) sowie die Gemeindeversammlung von Álvaro Obregón denunzieren den Tod des indigenen Aktivisten Rolando Crispín López.
26. Juli Das Komitee zur Verteidigung der indigenen Völker (CODEDI) denunziert, dass eine Gruppe von Soldaten 500 Meter vom Eingang zur ehemaligen deutschen Finca, wo sich ihr Ausbildungszentrum in Santa María Huatulco befindet, für etwa eine Stunde einen Polizeiposten installiert hat.
27. Juli Mitglieder des Rates der Vereinten Völker zur Verteidigung des Río Verde (COPUDEVER), der aus 6 Gemeindebezirken besteht, setzen einen Schutz ein um die Privatisierung „Flussgebietes Río Verde Atoyac, Paso de la Reina“ im Angesicht einer möglichen Konkretisierung eines hydroelektrischen oder bergmännischen Projektes zu verhindern.
1. August Die Koordination für die Freiheit von kriminalisierten Aktivisten in Oaxaca, von der 10 zivilgesellschaftliche Organisationen des Bundesstaates Teil sind, fordert Gerechtigkeit für 33 Menschenrechtsverteidiger, die sich im Augenblick in Strafprozessen befinden.
8. August Personal der Generalstaatsanwaltschaft der Republik (PGR) wird in staatlichen Einrichtungen des Bundesstaates Oaxaca nach den beiden Militanten der Revolutionären Volksarmee (EPR) Gabriel Alberto Cruz Sánchez und Edmundo Reyes Amaya suchen, die in diesem Staat im Mai 2007 verschwanden.
26. August Es findet das 8. Treffen der von Erdbeben Geschädigten statt, an dem mehr als 1000 Menschen aus dem Isthmus von Tehuantepec, Chiapas, Morelos, Puebla und Mexiko-Stadt in Juchitán-Stadt teilnehmen, um einen würdigen Wiederaufbau nach dem Erdbeben im September 2017 zu fordern.
2. September Das Innenministerium (Segob) entscheidet, aufgrund desfehlenden Handelns von Seiten der Landesregierung angesichts eines Antrages des Verteidigungsamtes für die Menschenrechte der Völker von Oaxaca (DDHPO) eine Warnung vor geschlechterspezifischer Gewalt (AVG) zu veröffentlichen.
7. September Ein Jahr nach dem Erdbeben 2017, veröffentlicht die zivile Assoziation zur umfassenden Verteidigung der Menschenrechte Gobixha (CODIGO DH) einen Bericht über die Fortschritte und noch ausstehenden Aufgaben beim Wiederaufbau und in Hinblick auf die Situation der Geschädigten.
14. September Das Ministerium für Umwelt und Natürliche Ressourcen (Semarnat) verweigert die Zustimmung für die transnationale südamerikanische Firma Generación Enersi, einen hydroelektrischen Staudamm in San Felipe Usila in der chinanteca-Region zu erbauen.
25. September Nach 23 Uhr, angeblich wegen eines jedoch nie gezeigten Durchsuchungsbefehls, umzingeln etwa 80 Kräfte der Bundesstaatlichen Ermittlungsbehörde (AEI) von Oaxaca das Haus des Journalisten Deimos Sánchez Cruz. 20 Kräfte dringen gewaltsam in das Haus ein.
27. September Der Bürgerbericht „Unter Beschuss, Die Menschenrechte in Oaxaca“, ein Dokument, das von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Oaxaca im Rahmen der Universellen Periodischen Überprüfung (EPU) erarbeitet wurde, wird vorgestellt.
7. Oktober Aufrgund von starken Regenfällen läuft der Staudamm von Jales über, was zur Ablagerung von Bergbauabfällen des Unternehmens Minera Cuzcatlán, einer Tochtergesellschaft von Fortuna Silvers, führt. Das Unternehmen ist Teil des Bergbauprojektes „San José“, das sich seit 2011 in der Phase der kommerziellen Produktion befindet.
11. und 12. Oktober In Oaxaca-Stadt treffen sich 50 indigene Gemeinden und und zivilgesellschaftliche Organisationen für den „Gemeinschaftlichen Volksprozess“ gegen nationale und internationale Bergbauunternehmen, sowie gegen den mexikanischen Staat wegen 22 Fällen von Verletzungen gegen die Rechte der originären Völker, die aus 322 Konzessionen hervorgegangen sind, die für 41 Bergbauprojekte ausgestellt wurden, was eine Fläche von insgesamt 462 974 Hektar des Staates ausmacht.
12. Oktober Die Bundesstaatsanwaltschaft für Umweltschutz (PROFEPA) ruft das Unternehmen Minera Cuzcatlán, eine Aktiengesellschaft mit variablem Kapital, eine Tochtergesellschaft des kanadischen Unternehmens Fortuna Silver Mines, das sich in San José del Progreso befindet, dazu auf, „Notfallmaßnahmen für das Verschütten von Rückständen“ zu etablieren und umzusetzen.
25. Oktober Noël Castillo Aguilar wird im Gemeindebezirk Santiago Astata ermordet. Er ist das fünfte Mitglied des Komitees zur Verteidigung der indigenen Rechte (CODEDI), das 2018 ermordet wird.
29. Oktober Das Komitee zur Verteidigung der Indigenen Rechte (CODEDI) denunziert, dass „ein weiterer Akt der Aggression“ gegen sie „registriert wurde“, „als Elemente der Militärmarine im Konvoi in der Umgebung des Ausbildungszentrums der ehemaligen Finca Alemania in der südlichen zapotekischen Sierra auftauchten“.
3. und 4. November Es findet das Erste Treffen der Gemeinden und Behörden von Ejidos zur Verteidigung des Lebens, des Wassers, des Landes und des Territoriums in der Gemeinde San Juan Cacahuatepec in der Region Costa Chica von Oaxaca statt.
6. November Die Koordination für die Freiheit von kriminalisierten Aktivisten von Oaxaca berichtet, dass „nach drei Jahren, während denen sie sich einem juristischen Prozess mit schwerwiegenden Verstößen gegen ein ordnungsgemäßes Verfahren aufgrund von Folter und Einzelhaft stellen mussten, werden 22 Mitglieder der Organisationen Strom des Volkes Rote Sonne aus dem Strafprozess 30/2015 entlassen, bei dem sie des Terrrorimus und dem Tragen einer Waffe (Molotov-Cocktail) angeklagt wurden. Zu besagter Freilassung kam es durch die Lösung des Vorfalls durch den Anwalt und Aktivisten Ernesto Sernas, der eine Reihe von Beweisen, die die Generalstaatsanwaltschaft vorgelegt hatte, hatte zurückweisen können“.
15. November Der Oberste Gerichtshof des Landes (SCJN) verweigert den Indigenen, die sich gegen Installation von 142 Windrädern durch das Unternehmen Energía Eólica del Sur im Isthmus von Tehuantepec stellen, den Schutz. „Der SCJN hätte die Rechte der indigenen Völker schützen können, hat es aber vorgezogen, für eine simulierte Befragung zu bürgen. Seine Entscheidung im Sinne eines Megaprojektes geht gegen die Prinzipien und Standards der Menschenrechte und ist rückschrittig“, kritisiert die Organisation Fundar.
28. November Das Komitee zur umfassenden Verteidigung der Menschenrechte Gobixha (Codigo-Dh) und das nationale Netzwerk Alle Rechte für Alle (RedTdt) warnen vor dem Risiko einer möglichen bewaffneten Attacke gegen die Allgemeine Versammlung des Volkes von San Dionisio del Mar kurz vor den Sonderwahlen auf Gemeindebezirksebene, die für den 9. Dezember angesetzt wurden.
9. Dezember Das staatliche Institut für Wahlen und Bürgerbeteiligung Oaxaca (IEEPCO) berichtet, dass sie beschlossen haben, die Sonderwahlen, die an diesem Tag im Gemeindebezirk San Dionisio del Mar stattfinden sollten „wegen des Fehlens der Bedingungen und der allgemeinen Gewalt“ auszusetzen.
10. Dezember Im Rahmen des Internationalen Tages der Menschenrechte bei einem Akt vor dem Regierungspalast von Oaxaca-Stadt, präsentieren Dörfer, Gemeinden und klagende Organisationen, die alle am „Gemeinschaftlichen Volksprozess gegen den Staat und die Bergbauunternehmen in Oaxaca“ im Oktober teilgenommen haben ihr abschließendes Urteil.
11. Dezember Sieben Journalisten von verschiedenen Kommunikationsmedien aus Oaxaca denunzieren, dass sie das Opfer einer kollektiven Drohung geworden sind, die sie per Nachricht auf Facebook auf der Seite der Zeitung Noticias Voz e Imagen de Oaxaca am Tag zuvor erhalten hatten.
11. Dezember Es ist zu 28 Feminiziden gekommen in den 103 Tagen nach der Veröffentlichung der Warnung vor geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen (AVG) in Oaxaca, berichtet die Gemeinschaft für den parlamentarischen Dialog und die Gleichberechtigung.
28. Dezember 12 politische Gefangene, hauptsächlich Lehrer der Nationalen Koordination von Arbeitern in der Bildung (CNTE) und Aktivisten aus Oaxaca, werden freigelassen.