
Aktivitäten von SIPAZ (von Mitte August bis Mitte November 2020)
21/12/20202020
03/02/20212020
3. Januar: Ein Jahr nach der Ermordung der Menschenrechtsverteidiger Sinar Corzo Esquinca in Arriaga (Küste von Chiapas) demonstrieren Freunde und Angehörige in dieser Stadt, um Gerechtigkeit zu fordern und prangern an, dass, obwohl es mehrere Inhaftierte als materielle und intellektuelle Täter gibt, bis heute niemand verurteilt wurde.
10. Januar: Die Nationale Menschenrechtskommission (CNDH) veröffentlicht eine Anfrage an das Nationale Institut für Migration (INM) und die mexikanische Kommission für Flüchtlingshilfe (COMAR), in der sie ihre Besorgnis über die Übertretung der vom Gesetz festgelegten Fristen bezüglich der Verfahren zur Regularisierung der Einwanderung ausdrückt.
10. Januar: Angehörige von zwei Opfern eines Femizids in der Gemeinde Tonala führen gemeinsam mit feministischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen eine friedliche Mobilisierung durch, um „Gerechtigkeit für die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit Femiziden zu fordern.“
20. Januar: Eine Karawane von 4.000 Migranten, hauptsächlich aus Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras, erreicht die mexikanische Südgrenze und wird von der Nationalgarde aufgehalten.
25. Januar: Das gläubige Volk der Diözese San Cristobal de Las Casas unternimmt eine Wallfahrt zu Ehren von jTatic Samuel Ruiz Garcia, dem vor neun Jahren verstorbenen ehemaligen Bischof dieser Diözese, und zum Gedenken an den zwanzigsten Jahrestag der dritten Diözesansynode.
2. Februar: in einem Hirtenbrief mit dem Titel „Lasst uns gemeinsam im Licht des Herrn gehen“ stellt der Bischof der Diözese San Cristobal de Las Casas, Rodrigo Aguilar Martinez, fest, dass es in Chiapas Megaprojekte gibt, „die die indigene und städtische Bevölkerung betreffen.“
16. Februar: Die Karawane „Auf der Suche nach den 43“ für die 2014 in Iguala verschwundenen Studenten, an der die Mütter und Väter der jungen Leute, die an der Ländlichen Normalschule Raul Isidro Burgos in Ayotzinapa studierten, sowie Mitglieder der Ländlichen Normalschule Mactumactza teilnahmen, wird in Tuxtla Gutierrez, Chiapas, gewaltsam unterdrückt. Mehrere Personen wurden verletzt.
20. und 21. Februar: die EZLN und Organisationen, die Mitglied des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) sind, führen ein Jahr nach der Ermordung von Samir Flores Soberanes in 20 Bundesstaaten Mexikos und in mindestens sieben weiteren Ländern dislozierte Aktionen durch.
22. Februar: Der Leiter der Generalstaatsanwaltschaft (FGE), Jorge Luis Llaven Abarca, berichtet, dass zwei Agenten der Staatspolizei wegen der gewaltsamen Vorfälle verhaftet wurden, die sich eine Woche zuvor bei der Räumung einer Blockade von Schülern der Normalen Ländlichen Schule Mactumactza (Chiapas) und Angehörigen der 43 verschwundenen Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa (Guerrero, 2014) ereignet hatten.
1. März: Die zapatistischen Frauen erklären, dass sie sich an den Aktivitäten zum Internationalen Frauentag am 8. März sowie am nationalen Streik am 9. März „Am Neunten bewegt sich keine Frau“ beteiligen werden.
14. März: Cristóbal Sántiz Jiménez, Menschenrechtsverteidiger der Gemeinde, Repräsentant und Sprecher der zwangsvertriebenen Tsotsil-Gemeinden aus Aldama, wird verhaftet und des Mordes beschuldigt.
1. März: Die EZLN schließt ihre autonomen Strukturen aufgrund der COVID-19.
16. März: Der Menschenrechtssektor der Diözese San Cristobal informiert, dass 12.124 Unterschriften aus 15 Gemeinden von Chiapas gesammelt wurden, um die Bundesbehörden aufzufordern, die Rechte der vom Megaprojekt Maya Train betroffenen Gemeinden zu respektieren, die durch die Nichteinhaltung internationaler Standards und die Nichtvorlage einer Studie über die ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Auswirkungen des Projekts verletzt wurden.
20. März: Das Institut für Wahlen und Bürgerbeteiligung (IEPC) von Chiapas bestätigt die Verordnung zur Erfüllung von Anträgen, die bei ihrer Institution für indigene Konsultationen zu Wahlangelegenheiten eingereicht werden.
23. März: Die Volksfront zur Verteidigung von Soconusco „20. Juni“ (FPDS) beklagt, dass die Regierung von Chiapas ein Arbeitstreffen mit der FPDS einberufen hat, an dem Vertreter des Bergbauunternehmens El Puntal S.A. teilnahmen, „um sie zu warnen, dass die Regierung die ‚Rechtsstaatlichkeit‘ anwenden wird, damit das Titanabbauunternehmen seine Arbeiten wieder aufnimmt.“
26. März: Die Nationale Menschenrechtskommission (CNDH) fordert die Durchführung von Vorsichtsmaßnahmen zugunsten von Cristóbal Sántiz Jiménez, einem Tsotsil-Indigenen aus der Gemeinde Aldama, einem Gemeindeverteidiger und Vertreter der Ständigen Kommission für kommunale und vertriebene Völker, der in „El Amate“ inhaftiert ist.
3. April: Chiapas: Gesundheitsarbeiter prangern Mangel in Krankenhäusern an
13. April: Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba) warnt vor dem Anstieg der genderspezifischen Gewalt in Chiapas seit Anfang des Jahres: alle zwei Tage stirbt eine Frau gewaltsam in dem Bundesstaat.
18. April: Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolome de Las Casas (Frayba) äußert sich besorgt über die jüngsten Morddrohungen und Überwachungsaktionen gegen Pater Marcelo Perez Perez, Pfarrer von Simojovel de Allende.
20. April: Soziale und zivile Organisationen in Chiapas sprechen sich für die volle Achtung der Menschenrechte und des Lebens aus, um „Informationen auszutauschen, zu analysieren und Strategien zu entwickeln, um dieser Pandemie COVID 19 gemeinsam zu begegnen.“
21. April: Etwa 200 Organisationen fordern, dass die Arbeiten am Maya-Zug während des Notstands gestoppt werden; AMLO bestätigt, dass die ursprünglich geplanten großen Megaprojekte beibehalten werden.
22. April: NGOs prangern an, dass die Staatsanwaltschaft von Chiapas Bedingungen für die Freilassung von Gefangenen stellt, die unter das neue Amnestiegesetz fallen.
27. April: Die Polizei wird beschuldigt, auf Choles geschossen zu haben, die gegen die Corona massname protestieren.
28. April: Eine einstweilige Verfügung wird für Gemeinden des Maya-Volkes der Tsotsil erlassen, die aus Aldama vertrieben wurden.
6. Mai: Gewaltsame Übergriffe gegen die Gemeinde Pom, Chalchihuitán, werden angeprangert.
8. Mai: Die Organisation Indignación, Aktion un Verteidigung der Menschenrechte, AC berichtet, dass ein Bundesrichter eine einstweilige Verfügung für die Indigenen in Chiapas erlassen hat, indem er anordnete, dass die Arbeiten des Maya-Zuges im Abschnitt von Palenque suspendiert werden.
26. Mai: die Stiftung für die Gesundheit der indigenen Kinder von Mexiko (FISANIM) und das Menschenrechtszentrum Fray Bartolome de Las Casas (Frayba) warnen vor der Gefahr einer Hungersnot für mehr als 3.000 Vertriebene im Hochland von Chiapas.
29. Mai: Aufgrund von Gerüchten über die Hygienemaßnahmen gegen das Coronavirus brennen die Bewohner das Rathaus und Häuser in Venustiano Carranza nieder.
8. Juni: Die Gemeinderegierung von Chilón fordert Gerechtigkeit für 59 vertriebene Familien.
12. Juni: Fehlinformationen über COVID-19 führen zu einer Vervielfachung der Angriffe auf Krankenhäuser und Personal.
14. Juni: Die Behörden geben bekannt, dass der Bundesstaat im Jahr 2022 über 25 Kasernen der Nationalgarde verfügen wird.
23. Juni: Über 26 Tausend Unterschriften werden gesammelt, um den Widerruf der Coca-Cola-Konzession in San Cristobal de Las Casas zu fordern.
27. Juni: Gewaltsame Demonstrationen und Schäden in San Andres Larrainzar während angeblicher Hygienemaßnahmen.
6. Juli: Der Bürgermeister von Chenalhó wird überfallen; sein Fahrer stirbt.
7. Juli: Menschen marschieren in der Gemeinde Las Margaritas, um gegen den Coronavirus zu protestieren, der nach Ansicht dieser Demonstranten von der Stiftung von Bill und Melinda Gates geschaffen wurde, um die über 60-Jährigen zu töten.
19. Juli: Die Kommission der 134 Gemeindevertreter von Chenalho beantragt angesichts neuer Gewaltvorfälle die Einrichtung einer gemischten Polizeiführung (MOB) in der Gemeinde Aldama.
22. Juli: Das Abkommen mit dem mexikanischen Staat „verursacht mehr Spaltung zwischen den Überlebenden“, klagen die Las Abejas de Acteal an.
30. Juli: Die Gemeindebehörden von Aldama und Chenalho ratifizieren den Nichtangriffspakt, um weitere Gewalt zu verhindern, die sich aus dem landwirtschaftlichen Konflikt um 60 Hektar ergibt, den beide Gemeinden seit 45 Jahren haben.
12. August: Die Lehrergewerkschaft in Chiapas (SNTE-CNTE), erklärt, dass das SEP-Programm „Lernen zu Hause II“ ein „Luxus“ ist, zu dem nur eine Minderheit Zugang haben wird.
17. August: eine Gruppe, die sich Indigene Revolutionäre Armee (ERI) nennt, fordert den Rückzug der Nationalgarde und der Armee aus ihrem Gebiet.
19. August: Nach einer neuen Schießerei zwischen Santa Martha und Aldama wird ein Video einer bewaffneten Gruppe in Chenalho veröffentlicht.
22. August: Zwei Kaffeelager der Zapatistischen Nationalen Befreiungsarmee (EZLN) werden in der Gemeinde Moises Gandhi im Bezirk Ocosingo angezündet, vermutlich von einer Gruppe von Mitgliedern der Regionalen Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo (ORCAO)
22. August: Die Eskalation der Gewalt in Chenalho erinnert an die Ereignisse vor dem Massaker von Acteal, berichtet die Zivilgesellschaft Las Abejas.
26. August: Mehr als 450 Personen und 140 Organisationen aus 22 Ländern fordern „Stoppt den Krieg gegen die zapatistischen Gemeinden“.
28. August: Der Präsident Andrés Manuel López Obrador beschuldigt zivile Organisationen, Geld von ausländischen Stiftungen zu bekommen, um sich den Megaprojekten seiner Regierung zu widersetzen, zum Beispiel dem Maya-Zug.
28. August: Der Priester Luis Manuel López Alfaro wird zum neuen Weihbischof für die Diözese San Cristóbal de Las Casas geweiht.
3. September: Ein Akt der Anerkennung der staatlichen Verantwortung im Fall Acteal wird mit einigen Opfern organisiert; andere fordern weiterhin einen Report der Interamerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte (IACHR)
11. September: Drei Menschen sterben und sechs weitere erhalten Schussverletzungen als Folge eines Angriffs, laut einigen Medien, laut anderen eine Konfrontation, die in der Gemeinde Tila zwischen Ejidatarios und protestierenden Einwohnern stattgefunden hat.
14. September: Mit einer totalen Straßenblockade fordern die Bewohner den Schutz des Feuchtgebietes von San Cristóbal de Las Casas.
22. September: Die Bewegung zur Verteidigung des Lebens und des Territoriums (MODEVITE) veröffentlicht eine Erklärung, in der sie bekräftigt, dass sie weiterhin für die Selbstbestimmung und Autonomie der indigenen Völker kämpfen wird.
5. Oktober: EZLN kündigt Reise zu fünf Kontinenten an „Um zu finden, was uns gleich macht“
18. Oktober: Die Ejidatarios von Bachajón widersetzen sich der Errichtung einer Kaserne der Nationalgarde und werden gewaltsam unterdrückt.
28. Oktober: Drei Jahre nach der massiven Zwangsvertreibung von Chalchihuitán klagen die Opfer, dass die Empfehlungen der CNDH und die Vorsichtsmaßnahmen der IACHR nicht umgesetzt wurden.
9. November: Nach den Überschwemmungen des Hurrikans Eta wird der Notstand ausgerufen.
10. November: Der zapatistische Rat der Guten Regierung verurteilt die Entführung und Folterung eines seiner Mitarbeiter in Moisés Gandhi.
12. November: Die zapatistische Unterstützungsbasis Feliz Lopez Hernandez wird freigelassen. In Mexiko-Stadt wird ein Solidaritätsmarsch der EZLN organisiert.
18. November: Auf einen humanitären Hilfsbrigade in Aldama wird geschossen und eine Nonne wird verletzt.
19. November: Die „Ergebnisse der Menschenrechtsbeobachtungsmission an der südlichen mexikanischen Grenze“ werden veröffentlicht.
23. November: Das Interamerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte (IACHR ) anerkennt den Fall Viejo Velasco.
23. November: Das Menschenrechtszentrum Digna Ochoa in Tonala, Chiapas, startet eine Eilaktion, nachdem eines seiner Mitglieder, Nataniel Hernandez, und seine Familie Opfer von Morddrohungen und Beschädigung ihres Fahrzeugs wurden.
25. November: Der Bericht „Gewalt gegen Frauen im Kontext einer Pandemie“ wird veröffentlicht.
29. November: Neue Angriffe in Aldama werden nach dem jüngsten „endgültigen“ Friedensabkommen verurteilt.
3. Dezember: Der Oberste Gerichtshof der Nation (SCJN) erklärt die jüngsten Wahlreformen des Bundesstaates Chiapas für ungültig, da die indigenen und afro-mexikanischen Gemeinden nicht vorher konsultiert wurden.
Vom 7. bis 10. Dezember: eine zivile Beobachtungsmission des Netzwerks Todos los Derechos para Todos y Todos (Red TDT) sowie 3 internationale Organisationen (darunter SIPAZ) besuchen Gemeinden in den Regionen Altos, Norte und Costa, um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren.
22. Dezember: Im Rahmen des XXIII. Jahrestages des Massakers von 1997 fordern Las Abejas de Acteal die Interamerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte (IACHR) zur Beschleunigung der Maßnahmen auf.
22. Dezember: Die EZLN veröffentlicht ein Kommuniqué über die Vorbereitungen zur Reise nach Europa.
29. Dezember: Umweltschützer werden angegriffen, weil sie ein Feuchtgebiet in San Cristóbal de Las Casas verteidigen.