1995
03/02/20001998
8. Januar 1998: Eine Gruppe der EPR grenzt sich ab, um die Revolutionäre Armee des aufständischen Volkes (ERPI) zu gründen, eine Bewegung, die sich darum bemüht, bei Entscheidungsfindungsprozessen näher an der Basis zu sein. Es wird vermutet, dass die ERPI den wichtigsten Sektor der Mitglieder und der EPR-Anhänger in Guerrero bildet. Sie führt militärische und politische Aktionen aus.
22. Februar 1998: Mitglieder der Umweltorganisation der Sierra de Petatlán und Coyuca de Catalán (OCESP) der Costa Grande organisieren den „Holzstreik„. Während eines Monats blockieren sie alle Wege, die in die Berge führen, um die illegale Holzausfuhr aus jener Region zu unterbinden; ein Geschäft, welches sich die transnationale Firma Boise Cascade mit den Autoritäten und Kaziken der Region teilt. Boise Cascade verlässt die Region Monate später mit dem Argument, die „Geschäftssituation sei schwierig geworden“.
7. Juni 1998: Kaum zwei Jahre nach Aguas Blancas ereignet sich das Massaker von El Charco in der Costa Chica. Am Vortag versammeln sich einige Bauern des indigenen Volkes der Mixteken aus den umliegenden Gemeinden, um sich zu organisieren. An derselben Versammlung nehmen auch Mitglieder der ERPI teil. Da es spät wird, entscheiden sie sich, in der Gemeindeschule zu übernachten. Vor dem Morgengrauen richten Soldaten des 27. Infanteriebataillons elf Personen hin und nehmen 22 fest, die sie der Zugehörigkeit zur EPR anklagen. Die Gefangenen werden gefoltert und auf illegale Weise in militärische Einrichtungen überführt. Von den 22 Festgenommenen sind fünf minderjährig und zwei sind Studierende (Ericka Zamora Pardo und Efrén Cortés Chávez). Das Heer verbreitet die Version, dass die EPR-AnhängerInnen die Truppen angegriffen haben und die Soldaten lediglich auf die Aggression reagierten. Mitglieder sozialer Organisationen wie die Unabhängige Organisation des mixtekischen und tlapanekischen Volkes (OIPMT) sowie Mitglieder der PRD weisen diese Version unverzüglich zurück und sprechen von einem Massaker.
10. Juni 1998: Die ERPI veröffentlicht ihre erste Mitteilung, in welcher sie erklärt, dass eine ihrer Einheiten überraschenderweise von Truppen des Militärs angegriffen wurde. Sie reagiert mit zwei bewaffneten Angriffen, einer gegen das Militär am 22. Juni (die neunte Militärregion bestätigt drei tote Soldaten, während die ERPI davon spricht, „die Sektion zerstört zu haben“), und ein zweiter gegen die Staatspolizei am 4. Juli (zwei Polizisten werden getötet und einer verwundet).