TRANSNATIONALE UNTERNEHMEN IN GUERRERO
06/02/2012GEOGRAFISCHE LAGE
31/03/2012AKTIVITÄTEN VON SIPAZ (Von Mitte November 2011 bis Mitte Februar 2012)
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Nördliche Zone
- Anfang Dezember besuchten wir verschiedene Dörfer und Gemeinden in der Tiefebene von Tila, um dort mit verschiedenen Akteuren der Region zu sprechen: VertreterInnen diverser politischer Gruppen, Regierungsinstanzen, Kirchenmitglieder sowie KleinbäuerInnen- und soziale Organisationen. Zudem sprachen wir mit einigen Akteuren in Palenque.
Hochland
- Am 22. Dezember nahmen wir an der Gedenkfeier des 14. Jahrestages des Massakers von Acteal teil, in deren Rahmen der „Aktionstag für die Erinnerung, den Widerstand und das Leben“ stattfand.
Urwald-Region
- Im November nahmen wir an der Beisetzung der Überreste von zwei Indígenas teil, die beim Massaker in Viejo Velasco (Landkreis Ocosingo) im November 2006 verschwunden waren.
Grenzregion
- Ende Januar trafen wir uns mit mehreren Organisationen in Comitán, um über die aktuelle Situation in der Urwald-Grenzregion zu sprechen.
Caracoles
- Im Zeitraum zwischen November 2011 und Februar 2012 haben wir alle zapatistischen Caracoles mindestens einmal besucht.
MenschenrechtsverteidigerInnen
- Im Dezember besuchten wir die MenschenrechtsverteidigerInnen Margarita Martínez und Adolfo Guzmán, die seit 2009 Drohungen erhalten und verschiedenen Angriffen ausgesetzt sind. Im Oktober erhielten sie erneut eine Todesdrohung, obwohl die Interamerikanische Menschenrechtskommission vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen für sie verfügt hat.
- Wir begleiten weiterhin das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas. Am 1. Dezember begleiteten wir dessen MitarbeiterInnen zu einem Gespräch über vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen, welche die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte für die MitarbeiterInnen des Menschenrechtszentrums und die MenschenrechtsverteidigerInnen Margarita Martínez und Adolfo Guzmán verfügt hat.
- Am 8. und 9. Dezember nahmen wir am „Regionalen Forum zur Verteidigung der Menschenrechte“ teil, welches in San Cristóbal de Las Casas stattfand.
Gefangene
- Am 8. Januar nahmen wir an den Feierlichkeiten im Rahmen des sechsten Jahrestages der Gefangenenorganisation „Die Stimme von El Amate“ teil, welche im Gefängnis von San Cristóbal de Las Casas stattfanden. Die Organisation ist Teil der Anderen Kampagne.
Frauen
- Am 24. und 25. November nahmen wir an mehreren Aktivitäten teil, die im Kontext des Tags zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen organisiert wurden.
- Im Dezember waren wir beim Runden Tisch „Juntemos las Semillas de las Luchas de las Mujeres: Las Mujeres frente a la Violencia“, der von CIAM in San Cristóbal de Las Casas organisiert wurde.
- Ende Januar besuchten wir eine Pressekonferenz von COLEM, bei der die Gewalt gegen Frauen allgemein beklagt wurde und konkret der Fall von Kathya Monserrat López Banda vorgestellt wurde, deren Tochter von der Familie ihres (derzeit noch) Ehemanns entführt wurde.
GUERRERO
- Im Dezember waren wir beim Staatsakt, wo der mexikanische Staat seine Verantwortung für die Verletzung der Menschenrechte der Indígena Valentina Rosendo anerkannt hat, die 2002 von Soldaten in Guerrero vergewaltigt wurde. Die Veranstaltung, die in Mexiko-Stadt stattfand, ist Teil der Erfüllung eines Urteils des Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte.
OAXACA
- Ende November besuchten wir für mehrere Tage Oaxaca-Stadt, im Rahmen der Veranstaltungen zum Gedenken an die Repression vom 25. November 2006. Wir sprachen mit verschiedenen Partnerorganisationen (BARCA-DH, Educa, Consorcio para el Diálogo Parlamentario y la Equidad Oaxaca A.C.- in deren Büro Anfang November eingebrochen worden war – , CODIGO-DH, Limeddh, PBI Oaxaca, OIDHO). Wir nahmen am Landesweiten Workshop zum Dialog und Reflexion über die Folgen des Wirkens transnationaler Unternehmen für die indigenen Gemeinden in Mexiko teil, der vom Nationalen Indigenen Kongress organisiert wurde und in San Mateo del Mar, im Istmus von Tehuantepec stattfand. Wir trafen uns mit den Menschenrechtsverteidigerinnen Bettina Cruz Velázquez und Maribel González, die GegnerInnen des Windkorridors des Isthmus unterstützend begleiten und deswegen Todesdrohung erhalten haben. Auf Regierungsseite haben wir mit der Menschenrechtsbeauftragten der Regierung von Oaxaca gesprochen.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Im November waren wir bei der Vorstellung des „Weltentwicklungsberichts 2011″ des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNPD) in San Cristóbal de Las Casas.
- Im Januar trafen wir uns mit unserer niederländischen Partnerorganisation Mensen mit een Missie (MM) und der holländischen Sektion von Amnesty International. In Brüssel (Belgien) nahmen wir an der von der Heinrich-Böll-Stiftung organisierten Diskussionsrunde „Wie kann die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Interamerikanischen System für Menschenrechte verbessert werden?“ und einer Anhörung im Europäischen Parlament zum Interamerikanischen Menschenrechtsmechanismus teil.
FRIEDENSFÖRDERUNG
ZUSAMMENARBEIT MIT RELIGIÖSEN AKTEUREN
- Im November begleiteten wir Jugendliche der Organisation Las Abejas von Acteal (Landkreis Chenalhó), MitarbeiterInnen der Pfarrgemeinde von Chenalhó und Mitglieder (Jugendliche und DozentInnen) des Interkulturellen Maya-Seminars (SIM) auf einer Reise nach El Salvador. Dies war eine Initiative, die Raum für eine Annäherung dieser Akteure im ökumenischen Sinne wie auch mehr gegenseitiges Verständnis füreinander geben sollte.
- Am 24. November waren wir beim Pilgermarsch von ca. 8.000 KatholikInnen der 54 Pfarrgemeinden des Bistums von San Cristóbal anwesend, bei dem sie sich für die Verteidigung ihrer Ländereien, des Territoriums und der natürlichen Ressourcen aussprachen.
- Im Dezember nahmen wir an einem ökumenischen Treffen der Reflexion und des Betens teil, welches von der Ökumenischen Gruppe für Konjunktur- und Realitätsanalyse (GEACR), zu der auch wir gehören, organisiert wurde.
- Am 24. Januar organisierten wir zusammen mit weiteren Organisationen einen ökumenischen Beitrag im Rahmen der Trauerandacht zum 1. Jahrestag seines Todes.
FRIEDENSERZIEHUNG
- Im Dezember und Januar moderierten wir Workshops zur Vertiefung verschiedener Aspekte der Positiven Konflikttransformation mit dem Interkulturellen Maya-Seminars.
- Im Dezember und Januar haben wir Workshops mit dem Team der Kommission zur Unterstützung der Einheit und Versöhnung durchgeführt.
NETZWERKE UND FOREN
- Wir nahmen an den zweimonatlichen Versammlungen des Netzwerkes für den Frieden teil, welches aus 11 Organisationen besteht, die Friedensprozesse und Versöhnung in Chiapas unterstützen.
- Vom 21. bis 23. November nahmen wir am Siebten Treffen der für Frieden und Versöhnung Arbeitenden teil, das von der Kommission zur Unterstützung der Einheit und Versöhnung (Coreco) organisiert wurde und in San Cristóbal de Las Casas stattfand.
- Im November trafen wir uns mit der Koordinatorin der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko und dem Koordinator von PROPAZ (Schweiz).
- Am 13. Dezember nahmen wir an den Feierlichkeiten zum Jubiläum von SERAPAZ in Mexiko-Stadt teil. In diesem Rahmen hatten sie zum Forum „Stimmen der Hoffnung“ eingeladen. Wir beteiligten uns mit einem Beitrag an der Vorstellung des Buches „Bewegungen, Staat und soziale Konflikte – Gedanken zur positiven Transformation von Konflikten in Mexiko“.
- Am 25. Januar wurde die Ehrung „jTatic Samuel jCanan Lum“ an drei Organisationen und soziale Prozesse übergeben, die sich durch ihre Arbeit und Einsatz für die Verteidigung der Menschenrechte und die Versöhnung verdient gemacht haben. Eine weitere, posthume Ehrung wurde Felipe Toussaint Loera zuteil, der vormals Generalvikar des Bistums von San Cristóbal, enger Mitarbeiter von Samuel Ruiz García und Gründer der Coreco war. Wir haben zusammen mit anderen lokalen und nationalen Organisation zur Verleihung der Ehrung aufgerufen.
- Vom 30. Dezember 2011 bis 2. Januar 2012 fand das II. Internationale Seminar der Reflexion und Analyse „Planet Erde: antisystemische Bewegungen …“ im CIDECI-Unitierra in San Cristóbal de Las Casas statt, an dem wir teilnahmen. Zu den TeilnehmerInnen gehörten Intellektuelle und soziale AktivistInnen aus Mexiko und anderen Teilen der Welt, die Gedanken und Erfahrungen über die sozialen Kämpfe der letzten Jahre in verschiedenen Regionen des Planeten austauschten.
INFORMATION
- Wir empfingen Delegationen, Studierende, JournalistInnen und Mitglieder unserer Koalition, die interessiert daran waren, die soziopolitische Situation in Chiapas sowie die Arbeit von Sipaz kennenzulernen bzw. ihre Kenntnisse zu vertiefen.