SCHWERPUNKT : Mexiko aus der Genderperspektive
28/08/2012SIPAZ: Sonderbericht über die Situation in der neuen Siedlung „Comandante Abel“, Sabanilla, nördliche Zone von Chiapas
25/09/2012
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
MenschenrechtsverteidigerInnen
- Ende Juni besuchten wir die MenschenrechtsverteidigerInnen Margarita Martínez y Adolfo Guzmán. Seit 2009 wurden sie immer wieder bedroht und angegriffen. Anfang Juli erhielten sie wieder Morddrohungen, weshalb sie dann den Bundesstaat verlassen mussten.
Hochland
- Am 12. August begleiteten wir als BeobachterInnen die Demonstration der Organisation Las Abejas von Acteal, Landkreis Chenalhó. Diese Aktivität fand im Rahmen des genannten „Aktionstags gegen Straflosigkeit“ statt, drei Jahre nach der Freilassung von 30 wegen des Massakers von Acteal Angeklagten. Die Freilassung geschah aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofes.
Nördliche Zone
- Am 1. August begleiteten wir als BeobachterInnen eine Demonstration von BewohnerInnen von Tila. welche in der gleichnamigen Kreisstadt stattfand, um vom Obersten Gerichtshof eine Lösung ihrer Forderungen zu ihren Gunsten zu erreichen. Sie verlangen die Rückgabe von 130 Hektar Land, welche die Regierung von Chiapas vor über 30 Jahren für private Nutzung enteignet hatten.
Zentrum
- Mitte Juli trafen wir uns mit MitarbeiterInnen der Pfarrgemeinde San Bartolomé Apóstol in Venustiano Carranza.
Urwaldregion
- Am 21. Juni waren wir bei der Pressekonferenz, bei welcher der Bericht der Beobachtungs- und Solidaritätsmission vorgestellt wurde, die im Mai die Siedlungen Salvador Allende, Ranchería Corozal und San Gregorio im Naturschutzreservat Montes Azules, Chiapas, besucht hatte. Wir beteiligten uns sowohl an der Mission als auch an der Erstellung des Berichts.
Caracoles
- Zwischen Mitte Mai und Mitte August besuchten wir alle zapatistischen Caracoles mindestens einmal.
Veranstaltungen
- Am 13.Juni waren wir beim „Nationalen Forum für Menschenrechte und bürgerliche Sicherheit“, zu dem das Zentrum PRODH in Mexiko-Stadt eingeladen hatte.
- Am 15. Juni waren wir bei einer Podiumsveranstaltung über „Die Praxis des Journalismus und die Kommunikation unter Bedrohungen“. Diese war Teil der Aktionstage zur Reflexion über Pressefreiheit, wozu Promedios und das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas aufgerufen hatten.
- Am 23. Juni waren wir bei einem Forum, welches dazu aufrief, „eine Plattform in Chiapas für Kommunikation und gegenseitige Unterstützung zu gründen, um Wege der Einheit, der Organisation und Aktion zu suchen, um von der Gewaltfreiheit ausgehend die Opfer zu verteidigen und den Frieden aufzubauen angesichts der generalisierten Gewalt in ihren verschiedenen Facetten“. Im Juli waren wir bei der Versammlung zur Analyse und Reflexion, zu der dieser Freiraum mit Bezug auf die Situation im Land nach den Wahlen aufgerufen hatte.
- Am 1. Juli, dem Tag der Präsidentschaftswahlen, und im Fall von Chiapas auch der Wahlen des Gouverneurs, der 122 BürgermeisterInnen und der 41 lokalen Abgeordneten, beobachteten wir einige Wahllokale in San Cristóbal de Las Casas.
- Vom 9. bis 11. August nahmen wir am „Treffen für Alternativen zu den Umweltzerstörungen der Umwelt und dem Klimawandel“ teil, zu dem die mexikanische Bewegung für Alternativen zur Umweltzerstörung und dem Klimawandel (MOVIAC-Chiapas) aufgerufen hatte, und welches in der Gemeinde Acteal im Hochland von Chiapas stattfand.
Gefangene
- Am 19. Juni waren wir in El Bosque, – wo gleichzeitig wie an anderen Orten in und außerhalb Mexikos – Solidaritätsaktionen für die Freilassung des Lehrers Alberto Patishtán Gómez anlässlich des 12. Jahrestages seiner Inhaftierung stattfanden. Alberto Patishtán befand sich zu jenem Zeitpunkt im Bundesgefängnis Nr. 8 in Guasave (Sinaloa).
Frauen
- Wir waren bei der Vollversammlung der Frauenkoordination der Diözese (CODIMUJ), die vom 17. bis 19.Mai in San Cristóbal de Las Casas stattfand.
- Im Mai waren wir bei einem Teil des Kurses für Gemeindepromotorinnen des Zentrums für Frauenrechte in Chiapas dabei, welcher im CIDECI-Unitierra stattfand.
- Mitte Mai begleiteten wir die Demonstration, die in San Cristóbal de Las Casas im Rahmen des Aktionstags gegen Feminizid und Gewalt an Frauen durchgeführt wurde.
- Im August waren wir bei der Pressekonferenz, zu welcher das Zentrum für Frauenrechte in Chiapas (CDMCh) und die Frauengruppe aus San Cristóbal (COLEM) eingeladen hatten. Hier stellten sie den Bericht über „Die Situation der Diskriminierung und des fehlenden Zugangs zum Justizsystem für Frauen in Chiapas und Mexiko“ vor. Derselbe wurde im Juli auch dem Komitee für die Beseitigung von Diskriminierung gegen Frauen (CEDAW) vorgestellt.
GUERRERO
- Am 15. und 16. Juni reisten wir nach Guerrero, um am 18. Jahrestag des Menschenrechtszentrums Tlachinollan teilzunehmen, in dessen Rahmen das Forum „Aus dem Herzen der Kämpfe“ stattfand.
ÖFFENTLICHKEITS- UND LOBBYARBEIT
- Am 14. Juni waren wir bei einer Veranstaltung in San Cristóbal de Las Casas, wo der Bericht der Mexikomission des Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen für das Recht auf Ernährung vorgestellt wurde.
- Im Juni trafen wir uns mit dem Beauftragten für politische Angelegenheiten und Menschenrechte der Deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt.
FRIEDENSFÖRDERUNG
ARBEIT MIT RELIGIÖSEN AKTEUREN
- Im Juni nahmen wir an einem ökumenischen Treffen der Reflexion und des Betens teil, welches von der Ökumenischen Gruppe für Konjunktur- und Realitätsanalyse (GEACR), zu der auch wir gehören, organisiert wurde. Bei dieser Sitzung beteiligten wir uns mit einem Beitrag über die aktuelle Situation im Kontext der Wahlen.
- Ende Juli nahmen wir auf Einladung des Pueblo Creyente (Organisation der Basisgemeinden des Bistums von San Cristóbal, Anm. der Übers.) an einer Versammlung ihrer Basis in der Region Estrella im Gebiet der Cañadas teil.
FRIEDENSERZIEHUNG
- Im Mai und Juni moderierten wir Workshops zur Vertiefung zu verschiedenen Aspekten der positiven Transformation von Konflikten im Interkulturellen Mayaseminar (SIM). Im Juli nahmen wir an einer Podiumsveranstaltung zum Thema „Die Herausforderungen der Jugend bei der Schaffung des Friedens“ teil, das während eines Camps für Jugendliche aus Mexiko und Puerto Rico stattfand, welches vom SIM koordiniert wurde.
- Im Juli veranstalteten wir Workshops mit Frauen, und teilweise auch gemischten Gruppen, in mehreren Gemeinden im Tiefland von Tila. Diese Workshops sind Teil unseres Projektes „Verknüpfung der Bereiche Gender und Frieden“.
- Im Juni führten wir einen Workshop mit dem Team der Kommission zur Unterstützung der Einheit und Versöhnung (CORECO) durch.
- Im August traten wir gemeinsam mit dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas und Pax Christi International als Mitorganisatoren des Workshops „Die aktive Gewaltfreiheit aus der Perspektive der positiven Konflikttransformation“ auf.
NETZWERKE UND FOREN
- Wir nahmen an den zweimonatlichen Versammlungen des Netzwerkes für den Frieden teil, welches aus neun Organisationen besteht, die Friedensprozesse und Versöhnung in Chiapas unterstützen. Am 18. und 19. Mai beteiligten wir uns, als Teil des Netzwerks, am Forum „Neoliberale(r) Ausschluss… und Einbindung: Sichtweisen auf die Nachhaltigen Landstädte“, welches in San Cristóbal de Las Casas stattfand. Verschiedene Organisationen und Universitäten hatten dazu aufgerufen. Wir nahmen, ebenfalls als Repräsentanten des Netzwerks, an dem Panel teil, in welchem der Bericht „Vom Land zum Asphalt. Bericht der zivilen Beobachtermission des Netzwerks für Frieden und CAIK zum Programm der Nachhaltigen Land-Städte.“ nochmals vorgestellt wurde.
- Am 16. Mai waren wir an der Vorstellung des Buches „Kämpfe, die ‚ganz anders‘ sind. Zapatismus und Autonomie in den Gemeinden in Chiapas“ beteiligt, die in der Fakultät für Sozialwissenschaften der Autonomen Universität von Chiapas (UNACH) stattfand.
- Im Juni und Juli nahmen wir an Treffen der Mitgliedsorganisationen der Regionalgruppe Nordamerika der Globalen Allianz zur Vorbeugung von bewaffneten Konflikten (GPPAC, in der wir Mitglied sind) teil, um ein Forum über menschliche Sicherheit vorzubereiten, welchen im November diesen Jahres in Chiapas stattfinden soll.
INFORMATION
- Wir empfingen Delegationen, Studierende, JournalistInnen und Mitglieder unserer Koalition, die interessiert daran waren, die soziopolitische Situation in Chiapas sowie die Arbeit von Sipaz kennenzulernen bzw. ihre Kenntnisse darüber zu vertiefen.
- Am 18. Juli nahmen wir an einem Treffen mit lokalen Organisationen im Rahmen des Besuchs einer Delegation von PROPAZ teil, an welcher Mitglieder des Parlamentes und NROs aus der Schweiz beteiligt waren.