AKTIVITÄTEN VON SIPAZ (Von Mitte August bis Mitte November 2014)
24/11/20142014
22/01/20152014
31. Dezember 2013 und 1. Januar 2014: Die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) feiert den 20. Jahrestag ihres Widerstandes, der am 1. Januar 1994 mit dem bewaffneten Aufstand und der Forderung nach Land, Nahrung, Arbeit, Gesundheit, Bildung, Wohnraum, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung der indigenen Völker begann.
10. Januar: Das „Nationale System zur Vorbeugung, Bestrafung und Abschaffung der Gewalt an Frauen“ lehnt eine Untersuchung, die den Kontext der Gewalt gegen Frauen in Chiapas aufzeigen sollte und die Ausrufung des Alarmzustandes der geschlechtsspezifischen Gewalt ermöglichen würde, ab.
15. Januar: Anhänger_innen der Sexta Declaración de la Selva Lacandona aus dem Ejido Tila beschuldigen öffentlich den Präsidenten des Munizips, Limberg Gregorio Gutiérrez Gómez, und eine Gruppe von Wanderverkäufern, Teile des ejidialen Territoriums rauben und ein Einkaufszentrum errichten zu wollen.
17. Januar: 14 der 17 aus dem Ejido Puebla, Munizip Chenalhó, vertriebenen Familien kehren für die Kaffeernte in ihre Gemeinde zurück. Sie werden von bundesstaatlichen und föderalen Beamten angeführt und von nationalen wie internationalen Beobachtern begleitet.
19. Januar: Zivile Organisationen verurteilen die Wiederaufnahme von Bergbauarbeiten im Munizip von Chicomuselo.
22. und 24. Januar: Anlässlich des 40. Geburtstages des Indigenen Kongresses (1974) wird in San Cristóbal de Las Casas der Congreso Diocesano Pastoral de la Madre Tierra (dt.: Bischöflicher Kongress der Mutter Erde) gefeiert. Unter anderem wird beschlossen, die Bergbaubetriebe und die Regierungspolitik, die negative Auswirkungen auf die Gemeinden haben, aufzuhalten.
29. Januar: Juan Óscar Trinidad Palacios, ehemaliger Leiter des Staatlichen Kommitees der PRI (dt.: Partei der institutionalisierten Revolution) und deren Abgeordneter auf lokaler wie Bundesebene, wird zum Vorsitzenden der Comisión Estatal de los Derechos Humanos (CEDH) (dt.: Staatliche Kommission für Menschenrechte) ernannt. Medien und Organisationen weisen auf seine geringe Erfahrung im Bereich der Menschenrechte hin.
30. Januar: Etwa 300 Mitglieder der Unabhängigen Zentrale der Landarbeiter und Campesinos (CIOAC) verüben im Ejido 10 de Abril, im autonomen Munizip 17 de Noviembre, im offiziellen Munizip Altamirano, eine schwere Attacke auf zapatistische Unterstützer (BAEZLN). Die BAEZLN erbitten Hilfe vom Krankenhaus San Carlos in Altamirano, doch die Angreifer lassen den Krankenwagen nicht passieren, greifen die darin befindlichen Nonnen an und beschlagnahmen das Fahrzeug sowie einen Laster.
7. Februar: Da sie in ihrer Heimat nicht mehr die lebensnotwendigen Bedingungen vorfinden, kehren die 17 aus Colonia Puebla, Munizip von Chenalhó, vertriebenen Familien in die Gemeinde Acteal zurück, wo sie seit ihrer Vertreibung im August des vergangenen Jahres Zuflucht gefunden hatten.
7. Februar: Vertreter des Ejidos Los Llanos, Munizip von San Cristóbal de Las Casas, und die Gemeinde San José El Porvenir, Munizip von Huixtán, geben ihre Ablehnung der Autobahn San Cristóbal-Palenque bekannt. Der Regierungssekretär von Chiapas, Eduardo Ramírez Aguilar, bekräftigt, dass es bei dem Projekt „keine Rückschritte geben“ werde.
12. Februar: Präsident Enrique Peña Nieto (EPN) weiht mit Gouverneur Manuel Velasco Coello den neuen Flughafen in Palenque ein.
17. Februar: Drei Polizisten des Munizips von San Cristóbal de Las Casas verhaften zwei Indigene im Viertel Tlaxcala und unterziehen sie einer brutalen, unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung.
18. Februar: Die Leiche des regionalen Anführers der Organización Nacional del Poder Popular (ONPP) (dt.: Nationale Organisation der Volksmacht) wird in der Ortschaft Teopisca gefunden. Es werden Spuren von Folter nachgewiesen.
26. Februar: Das Forum „Derechos Indígenas y Armonización Legislativa“ (dt.: „Indigene Rechte und legislative Harmonisierung“) wird vom Vorsitzenden der „Kommission für den Dialog mit den indigenen Völkern“ des Innenministeriums, Jaime Martínez Veloz, geleitet. Er bestätigt, dass es „heutzutage angesichts der neuen nationalen und internationalen Maßstäbe in Sachen indigener Rechte, keinen triftigen Grund gibt, der die Erfüllung der Abkommen von San Andrés verhindern würde“. Am 16. Februar lag seine Unterzeichnung 18 Jahre zurück.
1. März: Nach dem Tod des 21-jährigen José Rolando Pérez de la Cruz unter der Verantwortung von Lokalpolizisten aus Acala wird eine Anzeige wegen Mordes aufgegeben.
10. März: Einbrecher dringen ins häusliche Arbeitszimmer des Anwaltes Leonel Rivero Rodríguez (damaliger Vertreter von Alberto Patishtán) in Tuxtla Gutiérrez ein.
12. März: Das Haus von einer der 17 Familien, die im August 2013 aus Colonia Puebla, Munizip Chenalhó, vertrieben wurden, wird niedergebrannt. Das rückt eine mögliche Rückkehr in weitere Ferne.
21. März: Der 22-jährige Carlos Gómez Silvano, Anhänger der Sexta Declaración de la Selva Lacandona, wird auf einem Schotterweg im Munizip von Chilón in einen Hinterhalt gelockt und ermordet.
4. April: Etwa 200 Mitglieder des Koordinationsausschusses für Menschenrechtsverteidigung, dem 10 Organisationen aus diversen Munizipen in Chiapas beiwohnen, gingen in San Cristóbal de Las Casas auf die Straße, um Gerechtigkeit in den Vertreibungsfällen von Banavil, Munizip von Tenejapa, und Aurora Ermita, Munizip von Pueblo Nuevo Solistahuacan, zu fordern.
14. April: Die Vertriebenen des Ejido Puebla kehren nach fast 9 Monaten in ihre Gemeinde zurück. Man spricht von einer „Rückkehr ohne Gerechtigkeit“.
14. April: Die indigenen Häftlinge Audentino García Villafuerte (Hiber), Andrés und Josué López Hernández werden freigelassen. Menschenrechtsorganismen im In- und Ausland prangern an, dass die Anschuldigungen gegen die drei haltlos gewesen seien und sie in Haft Menschenrechtsverletzungen in Form von Folterpraktiken erlitten hätten.
23. April: Ein „historisches“ Abkommen wird zwischen der Gemeinde Zona Lacandona und der Ruralen Assoziation des Kollektiven Interesses (ARIC UU-ID) geschlossen. Es ermöglicht die Annerkennung von drei Siedlungen in der Lakandonischen Zone.
2. Mai: Mitglieder der Parteien PVEM (dt.: Grüne Ökologische Partei Mexikos) und PAN (dt.: Partei der Nationalen Aktion) sowie der Historischen Unabhängigen Zentrale der Landarbeiter und Campesinos (CIOAC-H) greifen im Ejido La Realidad, Munizip Las Margaritas, Unterstützer der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung an. Der Unterstützer, José Luis Solís López, stirbt.
15. Mai: Der Kongress in Chiapas verabschiedet die vom Gouverneur vorgelegte Initiative über den „Code des legitimen Gebrauchs der Staatsgewalt“. Menschenrechtsverteidiger und Oppositionspolitiker werten diese als „weiteren Rückschritt im Bereich der Menschenrechte“.
Zweite Maihälfte: Etwa 1.500 Indigene organisieren Demonstrationen und fordern die Befreiung von Gabriel Montoya Oseguera, dem Berater der lacandonischen Gemeinschaft, der am 14. Mai verhaftet worden ist; die Normalisierung von drei Siedlungen (Ranchería Corozal, Salvador Allende und San Gregorio); und die Entlassung der Forscherin Julia Carabias aus dem Umweltreservat. Neben Straßenblockaden mit Unterbrechungen werden öffentliche Gebäude in der Bezirkshauptstadt Ocosingo geschlossen.
24. Mai: In La Realidad findet eine Gedenkfeier zu Ehren von José Luís Solís López, Galeano, statt, der am 2. Mai ermordet wurde.
29. Mai: Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft von Chiapas verhaften eine Kommission aus Vertretern des Rates für Gemeindegüter der Lakandonischen Zone, Mitgliedern der Organisation ARIC Independiente und Mario Marcelino Ruíz Mendoza, einem Mitarbeiter der zivilen Organisation SERAPAZ (Servicios y Asesoría para la Paz A.C.), der die Kommission als Vermittler begleitet. Die Verhaftung findet in der Nähe des Regierungspalastes in Tuxtla Gutiérrez statt, wo sich die Kommission zu einer vom Innenminister angesetzten Verhandlungsrunde einfinden wollte. Etwa um Mitternacht wird der Vermittler von SERAPAZ freigelassen, während die restliche Kommission bis zum folgenden Tag in Haft bleibt.
4. Juni: Die Ejidatarios von Tila prangern öffentlich an, dass die Nationale Forstkommission (Conafor) Projekte mit dem Unternehmen Amaref S.A. de C.V. ausübt, ohne die Zustimmung des Ejidos eingeholt zu haben.
10. Juni: Ejidatarios aus San Sebastián Bachajón beschuldigen den „regierungsnahen“ Ejido-Präsidenten, Alejandro Moreno Gómez, in einer „illegal“ einberufenen Versammlung versucht zu haben, „[Land] an die schlechte Regierung zu übergeben“.
16. Juni: Das Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas klagt über eine Reihe von Überwachungs- und Belästigungsvorfällen, welche im April und Mai von den eigenen und den Mitarbeitern anderer ziviler Organisationen gemeldet wurden.
26. Juni: Anlässlich des internationalen Tages zur Unterstützung der Opfer von Folter präsentiert das Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas einen Sonderbericht über Folter in Chiapas: La tortura, mecanismo de terror (dt.: Folter, ein Terrormechanismus).
27. Juni: Die Ortschaft Primero de Agosto, im Munizip Las Margaritas, klagt über Provokationen und Angriffe durch Mitglieder der „historischen Zentrale der Landarbeiter und Campesinos“ (CIOAC) und der „Allianz der sozialen Organisationen und linken Gewerkschaften“ (ASSI) aus dem Ejido Miguel Hidalgo.
12. Juli: Das „gläubige Volk“ (Pueblo Creyente) von Simojovel führt den vierten „Pilgermarsch für den Frieden“ in seinem Munizip durch und prangert Morddrohungen an, die der Pfarrer Marcelo Pérez und andere Mitglieder des Pfarreirates von San Antonio de Padua erhalten haben.
18. Juli: In El Limonar, Munizip von Ocosingo, findet die Voranhörung des Ständigen Völkertribunals (TPP: Tribunal Permanente de los Pueblos) zum Fall des Massakers von Viejo Velasco mit dem Titel „Con Justicia y Paz encontramos la Verdad“ (dt.: „Mit Gerechtigkeit und Frieden finden wir die Wahrheit“) statt.
24., 25. und 26. Juli: Das „Süd-südöstliche Forum der Analyse und Ausarbeitung von Alternativen: Besitz, Gebrauch und Nutznießung von Land durch Frauen in Chiapas“ findet statt. Man spricht sich gegen jene Politik aus, die sie durch Ölförderungs-, Bergbau-, Ökotourismus-, Wind- und Wasserkraft- oder Land- und Luftinfrastrukturprojekte ihrer natürlichen Ressourcen berauben und ihr traditionelles Wissen ausbeuten will.
30. Juli: Angesichts zunehmender Kritik schafft die Permanente Kommission des Kogresses von Chiapas den „Code des legitimen Gebrauchs der Staatsgewalt“, auch chiapanekisches Schieß- oder Knüppelgesetz genannt, ab.
4. August: 32 Personen aus der Gemeinde Egipto, die dem Caracol La Garrucha (Ocosingo) angehören, werden gewaltsam von Mitgliedern des Ejido Pojcol, Munizip von Chilón, vertrieben.
Zwischen dem 4. und 9. August: In La Realidad, Munizip von Las Margaritas, findet der „Erste Austausch der Zapatistischen und Ursprünglichen Völker Mexikos“ statt. Daraufhin wird die „Deklaration über den Raub an Unseren Völkern“, von der EZLN und vom Nationalen Indigenen Kongress (Congreso Nacional Indígena=CNI) unterschrieben, veröffentlicht.
18. August: das Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas (CDHFBC) veröffentlicht den Bericht „Die Aufstandsbekämpfung in Chiapas geht weiter“, in dem es heißt: „In den letzten Monaten hat sich der ungelöste, bewaffnete, interne Konflikt in Chiapas durch kontinuierliche Aggressionen gegen die Unterstützungsbasis der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (BAEZLN) charakterisiert. In den seit Jahren währenden Konflikten um die zurückeroberten Ländereien wird der Staat mitunter von anderen regionalen Organisationen unterstützt bzw. vertreten.“
19. August: Organisationen im Südosten Mexikos beschließen, „koordinierte Überwachungsaktionen in Gang zu setzen, um die Regierung zur Veranwortung zu ziehen für den möglichen Anstieg an Rechtsverletzungen“ durch das Programm „Frontera Sur“, das am 7. Juli angekündigt worden ist.
30. August: Eine außerordentliche Versammlung wird in der Gemeinde Guadalupe Paxilá, im Ejido San Jerónimo Bachajón, Munizip von Chilón, einberufen. Etwa 1.800 Tzeltal-Ejidatarios lehnen den Bau der Autobahn San Cristóbal-Palenque ab.
16. September: Drei indigene Anhänger der Sexta Declaración de la Selva Lacandona aus der Gemeinde Virgen de Dolores, im Ejido San Sebastián Bachajón, werden von Polizisten des Munizips festgenommen. Sie klagen öffentlich an, gefoltert worden zu sein.
16. und 17. September: Neue Mobilisationen gegen den Autobahnbau San Cristóbal-Palenque formieren sich sowohl im Ejido von San Jerónimo Bachajón, Munizip von Chilón, als auch in Candelaria, Munizip von San Cristóbal. Daraus entsteht die „Bewegung zur Verteidigung des Lebens und des Territoriums“.
18. September: Der Koordinationsausschuss für Menschenrechtsverteidigung, bestehend aus mehr als 15 Organisationen und Basiskollektiven, solidarisiert sich mit den Inhaftierten Florentino Gómez Girón, Gemeinschaftskoordinator von „Luz y Fuerza del Pueblo de la Resistencia Civil“ (dt.: „Licht und Kraft des Volkes im zivilen Widerstand“), und Alejandro Díaz Sántiz. Beide sind Anhänger der Sexta Declaración de la Selva Lacandona.
6. Oktober: Die Berufung von zehn Personen, die den ehemaligen Präsidenten Mexikos, Ernesto Zedillo Ponce de León (1994-2000), für das Massaker von Acteal (1997) vor dem Obersten Gerichtshof der Verinigten Staaten angeklagt hatten, wird abgewiesen.
8. Oktober: Tag der Mobilisation zur Unterstützung der Angehörigen der Vermissten von Ayotzinapa. Allein in Chiapas gehen mehr als 60.000 Menschen in sieben verschiedenen Regionen auf die Straße, darunter etwa 20.000 Mitglieder der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN), die in San Cristóbal einen Schweigemarsch abhalten.
16. Oktober: Etwa 1.500 Ejidatarios aus Tila, in der nördlichen Zone von Chiapas, gehen anlässllich des 80. Gründungstages ihres Ejidos in der Hauptstadt des Munizips auf die Straße. Sie klagen über Agressionen und Belästigungen während und nach dem Marsch.
24. Oktober: In der Gemeinde Masojá Shucjá, Munizip von Tila, in der nördlichen Zone von Chiapas findet die Gedenkveranstaltung „Corazón de memoria, sembrando en nuestro territorio“ (dt.: „Das Herz der Erinnerung, gesäht auf unserem Land“) zu Ehren der Opfer von Exekutionen, Verschleppungen und gewaltsamen Vertreibungen, die zwischen 1995 und 1999 in dieser Region stattgefunden haben.
29. Oktober: Mitglieder des Pueblo Creyente (dt.: Gläubiges Volk) von Simojovel klagen nach ihrem Pilgermarsch am 18. Oktober öffentlich über erneute und wiederholte Entführungs- und Morddrohungen von Seiten der Behörden und lokalen Schmugglergruppen.
13. November: Im Gedenken an die Opfer des Massakers von Viejo Velasco, im Munizip von Ocosingo, findet ein Pilgermarsch statt, bei dem ein Ende der Straflosigkeit gefordert wird.
14.-15. November: Die Brigade „Daniel Solís Gallardo“ aus Guerrero trifft in San Cristóbal de Las Casas ein. Am folgenden Tag besuchen Angehörige der Vermissten und Studenten der Escuela Normal Rural de Ayotzinapa auch den zapatistischen Caracol „Oventic“.
20. November: Im Zuge des globalen Aktionstages für Ayotzinapa finden in mehreren Städten des Bundesstaates Demonstrationen aus Solidarität mit den Angehörigen der vermissten Studenten. In San Cristóbal de Las Casas gibt es einen großen Polizeiaufmarsch und mehrere Verhaftungen, nachdem Stunden zuvor eine randalierende Gruppe die Demonstration infiltirert und Geschäfte geplündert und in Brand gesetzt hat. Die Demonstranten sprechen sich gegen die Gewalt aus und beschuldigen den Staat, einen Provokationsakt inszeniert zu haben.
22. November: Die „Sociedad Civil Las Abejas“ (dt.: „Zivilgesellschaft Die Bienen“) veröffentlicht ein Kommuniqué, in welchem sie die Freilassung von weiteren drei Personen am 11. November verurteilen, die für das Massaker von Acteal in Haft gesessen hatten. Somit verbüßen nur noch zwei Personen eine Haftstrafe für dieses Verbrechen.
25. November: Anlässlich des internationalen Tages gegen die Gewalt und Ausbeutung von Frauen gehen in 12 Munizipien von Chiapas tausende von katholischen Mitgliedern des Pueblo Creyente (dt.: Gläubiges Volk) des Bistums von San Cristóbal auf die Straße und demonstrieren gegen die Autobahn San Cristóbal-Palenque; für Gerechtigkeit im Fall Ayotzinapa; gegen Gewalt an Frauen, Alkoholismus, die Energiereform und Korruption sowie andere Themen. Gleichzeitig demonstrieren weitere 250 Frauen und Männer zum Abschluss des „Forums der Frauen, Völker und Organisationen, die ihr Land und Territorium verteidigen“ in San Cristóbal de Las Casas.
6. Dezember: Florentino Gómez Girón, Anführer des Frente Popular Ricardo Flores Magón in Ixtapa, wird freigelassen, nachdem sich sein Neffe vor dem Kongress von Chiapas in Tuxtla Gutiérrez selbst angezündet hatte.
17. Dezember: 17 Tojolabal-Familien, Sympathisanten der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN), die ein brachliegendes Land im Munizip von Las Margaritas besetzt hatten, werden von Mitgliedern der „Historischen Unabhängigen Zentrale der Landarbeiter und Campesinos“ (CIOAC-H) angegriffen und mit einer möglichen Vertreibung bedroht.
21. Dezember: Mehr als 300 Personen aus dem Ejido San Sebastián Bachajón erobern gewaltfrei das Gebiet im Munizip von Chilón zurück, in welchem sich die Mautstation am Eingang zum ökotouristischen Zentrum der Wasserfälle „Agua Azul“ befindet.
21. Dezember: Das „Erste weltweite Festival der Widerstände und Rebellionen gegen den Kapitalismus – Wo die von oben zerstören, bauen wir von unten wieder auf“ beginnt in der Gemeinde San Francisco Xochicuautla, Munizip von Lerma, im Bundesstaat México. Die Veranstaltung wird auf Einladung der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung hin von den Eltern der vermissten Studenten aus Ayotzinapa angeführt.
22. Dezember: Die Organisation „Sociedad Civil Las Abejas“ (dt.: „Zivilgesellschaft Die Bienen“) ruft zu einer Reihe von Aktionen anlässlich des 17. Jahrestags des Massakers von Acteal auf. Sie verurteilen die noch immer herrschende Straflosigkeit, bekräftigen jedoch, dass „sie nicht unsere Wurzeln töten konnten“.