EILMELDUNG : EINBRUCH UND DROHNACHRICHT IM BÜRO VON SIPAZ
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06/09/2015EILMELDUNG : ERNEUTER EINBRUCH IM BÜRO VON SIPAZ
San Cristóbal de Las Casas
18. August, 2015
EILMELDUNG : ERNEUTER EINBRUCH IM BÜRO VON SIPAZ
In der Nacht vom 17. zum 18. August 2015 wurde erneut in das Büro des Servicio Internacional para la Paz (SIPAZ) eingebrochen. Der Umschlag mit den 210 Pesos, die zuvor zurückgelassen worden waren (siehe vorherige Geschehnisse), sowie eine geringe Menge an Münzgeld wurden von einem anderen Ort des Büros entwendet.
Wir befürchten, dass der Zweck dieser Taten darin besteht, uns deutlich zu machen, dass man Zugang zu unserem Büro hat, und gehen daher nicht von gewöhnlichem Einbruch und Diebstahl aus. Zum Zeitpunkt der Redaktion dieses Schreibens geben wir bereits unsere Anzeige beim Ministerio Público auf. Bitte bleiben Sie auf dem Laufenden und verbreiten diese Informationen, denn wir fürchten um unsere Sicherheit, sowie die der Personen und Prozesse, die wir begleiten.
Vorherige Geschehnisse:
Am Wochenende, zwischen Freitag dem 14. und Montag dem 17. August, wurde in das Büro des Servicio Internacional para la Paz (SIPAZ), in der Avenida Chilón #8 in San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, eingebrochen. Einer der Schreibtische, auf denen eine Mitarbeiterin Geld, das noch zur Spesenabrechnung ausstand, versteckt in ihren Unterlagen hinterlassen hatte, wies Spuren von Unordnung auf. Von diesem Geld fehlen 4.196 Pesos, 210 wurden an verschiedenen Stellen des Schreibtisches liegen gelassen. Hinterher wurde zwischen den Unterlagen noch eine Notiz gefunden, auf der geschrieben stand: „Cuidado guerita (sic)“ (siehe Foto, Anmerkung: „Vorsicht ‚Ausländerin'“, auf weiße Hautfarbe bezogen). Weder Türen noch Fenster ließen Spuren von gewaltsamem Eindringen erkennen. Außerdem wurden keine Wertgegenstände entwendet, wie z.B. Computer.
SIPAZ ist ein Projekt zur internationalen Observation und Begleitung. Seit 1995 hat die Organisation einen permanenten Sitz in Chiapas und übt eine beschwichtigende sowie vorbeugende Rolle auf die sozio-politische Gewalt sowohl in Chiapas als auch punktuell in Oaxaca und Guerrero aus, um in diesen Bundesstaaten von einem gewaltfreien Standpunkt aus zur Bildung eines positiven Friedens beizutragen. SIPAZ besteht aus einer Koalition von 47 internationalen Organisationen und wird zudem von einem Vorstand mit Mitgliedern aus Europa und Amerika unterstützt.
Angesichts der Schwere der Vorfälle möchten wir unsere Besorgnis um unseren Schutz und unsere Sicherheit, sowie die der Personen und Prozesse, die wir begleiten, zum Ausdruck bringen. Wir weisen auf die Resolution der UNO vom 9. Dezember 1998 zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger_innen hin, deren 1. Artikel lautet: „Jeder Mensch hat das Recht, einzeln wie auch in Gemeinschaft mit anderen, den Schutz und die Verwirklichung der Menschenrechte und Grundfreiheiten auf nationaler wie auch internationaler Ebene zu fördern und darauf hinzuwirken.“
Mit freundlichen Grüßen,
Marina Pagès
Koordinatorin von SIPAZ