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24/01/2019AKTUELLES: Mexiko – Andrés Manuel López Obrador kommt an die Macht mit breiter sozialer Unterstützung
14/04/20192018
7. JanuarMiglieder der Regionalen Koordination von Gemeindebehörden- Gemeindepolizei (CRAC-PC) aus dem Dorf La Concepción im Gemeindebezirk Acapulco werden von unbekannten bewaffneten Personen in einen Hinterhalt gelockt. Bei der Auseinandersetzung sterben 2 Gemeindepolizisten und 6 sechs der Aggressoren. Stunden später führt die Regierung von Guerrero eine Operation mit mehr als 100 Kräften der öffentlichen Sicherheit durch, bestehend aus ministeriellen und bundesstaatlichen Polizeikräften sowie der Armee, die in die benachbarten Gemeinden entsendet wurden, um dort die Häuser von Mitlgiedern des Rates von Ejidos und Gemeinden gegen den Staudamm La Parota (CECOP) zu durchsuchen, ohne dass eine rechtliche Anordnung der zuständigen Behörden vorliegt. 38 Mitglieder von CRAC-PC und CECOP werden verhaftet.
9. Januar 35 europäische Parlamentarier und Parlamentarierinnen veröffentlichen einen Brief um ihre tiefgreifende Besorgnis gegenüber der Situation von Aktivisten in Mexiko auszudrücken.
4. Februar Die Priester Iván Añorve Jaimes vom Erzbistum von Acapulco und Germaín Muñiz García von der Diözese Chilpancingo Chilapa werden bei einer bewaffneten Attacke ermordert.
5. Februar Die Journalistin und Bloggerin Leslie Ann Pamela Montenegro alias „Nana Pelucas“ wird in Acapulco ermordet. Seit Dezember 2016 wurde sie von Drogenringen bedroht.
6. und 7. Februar Mitglieder des besonderen Folgemechanismus der CIDH im Fall von Ayotzinapa treffen sich mit Müttern und Vätern der 43 verschwundenen Studenten von Ayotzinapa sowie mit Beamten der Bundesregierung im Rahmen ihres 5. offiziellen Besuches.
15. bis 23. Februar Mütter und Väter der 43 verschwundenen Studenten von Ayotzinapa organisieren die Karawane „Die Stille und das Vergessen niederreißen“.
6. März Die 42-jährige María Luisa Ortiz Arenas, die Mitglied im bundesstaatlichen Netzwerk von feministischen Aktivisten in der Gemeinde Mezcaltepec im Gemeindebezirk Taxco ist, wird tot aufgefunden.
15. März Das UN-Hochkomissariat für Menschenrechte stellt seinen Bericht „Doppelte Ungerechtigkeit“ vor, der die Menschenrechtsverletzungen, zu denen es im Rahmen der Ermittlungen im Fall von Ayotzinapa gekommen ist, analysiert. 129 Menschen wurden festgenommen. Das UNHCHR analysierte 34 Fälle und fand „starke überzeugende Elemente für das Begehen von Folter, willkürlichen Festnahmen und anderen Menschenrechtsverletzungen“ während und nach den Festnahmen.
11. April Mitglieder der Beobachtungsmission für Menschenrechte, die in Chilapa und Chilpancingo im vergangenen September stattfand, präsentieren einen Bericht über ihre Hauptergebnisse.
20. April Es beginnt der Marsch Im Herzen 43 x 43, 43 Monate nach dem Verschwinden der 43 Studenten an der ländlichen Lehramtshochschule von Ayotzinapa in Iguala.
20. April Unbekannte Subjekte brechen in das Büro der Nachrichtenagentur Quadratín Guerrero in Acapulco ein und klauen eine Festplatte, zwei Computer und Dokumente.
8. Mai Im Rahmen der 168. Sitzungsperiode der Intermerikanischen Menschenrechtskomission (CIDH) machen Familienangehörige der 43 2014 verschwundenen Lehramtsstudenten und ihre legalen Vertreter darauf aufmerksam, dass die Bundesregierung vor dem Hintergrund des Regierungswechsel beabsichtigt, die Ermittlungen auszusetzen.
12. Mai 5 Gemeindepolizisten des Hauses der Gerechtigkeit in El Paraíso werden nach einem 5-jährigen Strafprozess freigesprochen, nachdem sie zuvor von der Armee und der Marine festgenommen und der Entführung angeklagt wurden.
28. Mai Der Workshop zur Gemeindeentwicklung (TADECO) erhält telefonische Drohungen.
4. Juni Die Assoziation von Guerrero gegen die Gewalt gegen Frauen denunziert, dass zwischen Januar und dem 30. Mai des Jahres 108 Frauen mit Verdacht auf einen Feminizid ermordet wurden; das, 11 Monate nach der Veröffentlichung der Warnung vor geschlechterspezifischer Gewalt (AVG) in neun der gewaltsamsten Gemeindebezirke in Guerrero.
4. Juni Ein Bundesgericht mit Sitz in Tamaulipas ordnet an, dass die Generalstaatsanwaltschaft (PGR) den Fall von Ayotzinapa wieder aufnimmt und eine neue Wahrheitskomission gründet, um das gewaltsame Verschwinden der 43 Studenten der ländlichen Lehramtshochschule wieder aufzunehmen. Dabei wurde zudem geurteilt, dass die Ermitllung „nicht direkt, effektiv, unabhängig und unparteiisch genug war“.
7. Juni Beim 20. Jahrestages des Massakers von El Charco im Gemeindebezirk Ayutla, wird zur Einigkeit der Opfer aufgerufen und dazu, dass die Dörfer in der Region weiter Gerechtigkeit fordern. Im vergangenen Jahr kam es zu einer Spatlung zwischen den 10 Witwen und Überlebenden, da die Bundes- und Landesregierung entschädigungen, Produktivitätsprojekte und administrative Beratung vor staatlichen Institutionen anbietet, sofern sie ihre Forderung nach Gerechtigkeit vor der Interamerikanischen Menschenrechtskomission (CIDH) zurückziehen.
1. Juni Die beiden Soldaten, die der Vergewaltigung und Folter von der me’phaa Indigenen Valentina Rosendo Cantú, die bei der Tat 2002 noch minderjährig war, angeklagt wurden, werden schuldig gesprochen und zu 19 Jahren Haft veruteilt.
12. Juni Ein Bundesrichter ordnet die Freilassung von 4 Personen an, die mutmaßlich in den Fall der 43 verschwundenen Lehramtsstudenten von Ayotzinapa verwickelt sind und verweist dabei auf das Fehlen von Beweisen gegen sie.
18. Juni Die Nationale Menschenrechtskomission (CNDH) berichtet, das die Generalstaatsanwaltschaft (PGR) und die Bundespolizei einen Mann namens Erick Uriel Sandoval Rodríguez im Zusammenhang mit dem Fall von Ayotzinapa illegalerweise festgenommen haben.
1. Juli Es finden die größten Wahlen in der mexikanischen Geschichte statt, bei denen 3.400 öffentliche Posten neu besetzt werden, darunter das Amt des Präsidenten. Es kommt zu mehreren gewaltsamen Situationen in Guerrero.
25. Juli Familienangehörige der 43 Studenten der ländlichen Lehramtshochschule von Ayotzinapa, die 2014 in Iguala verschwanden, fordern vom Obersten Gerichtshof (SCJN), unparteiisch und autonom zu handeln, wenn es zur Entscheidung kommt, ob es in besagtem Fall eine Wahrheitskomission geben soll oder nicht.
27. Juli Die Reform des 14. Verfassungsartikels, die die Rechte der indigenen Völker von Guerrero beschneidet, wird verabschiedet. Die Worte „ländliche Gemeindepolizei“ werden aus dem Verfassungsartikel gestrichen. Dabei handelt es sich um Polizisten, deren Legitimität mit dem Gesetz 701 zur Anerkennung der indigenen Rechte und Kultur geregelt wurde. Die Resolution etabliert, dass die von den Rechtssystemen der Gemeinde gefassten Entscheidungen mit der geltenden Rechtsordnung übereinstimmen müssen und von der staatlichen Justiz legitimiert werden müssen.
28. Juli Es wird das 15. Jubiläum des Rates von Ejidos und Gemeinden gegen den Staudamm La Parota (CECOP) in der Gemeinde Huamuchitos gefeiert. Die Mitglieder bitten den gewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador um den endgültigen Abbruch des Projektes und die Freilassung der politischen Gefangnen neben anderen Forderungen.
5. August Die regionale Koordination der Gemeindebehörden- Gemeindepolizei (CRAC-PC) und soziale und zivilgesellschaftliche Organisationen positionieren sich im Angesicht der Verfassungsreform von Artikel 14 hinsichtlich der indigenen Rechte und Kultur in Guerrero: „mit einem Schnitt ignorieren sie unsere erkämpften Rechte“.
24. August 25 der am vergangenen 7. Januar in La Concepción nach einer Auseinandersetzung mit 11 Toten und 38 Verhaftungen festgenommenen Gefangenen werden wieder freigelassen.
29. August Nach einer Protestaktion als Bundessenatorin für die Bewegung der nationalen Regeneration (MORENA), gibt die ehemalige Kommandantin der Gemeindepolizei von Olinalá in Guerrero, Nestora Salgado, den Beginn einer Kampagne für die Freilassung aller politischen Gefangenen im Land bekannt. Sie erklärt, dass sich darunter 500 personen aus Guerrero befinden.
3. September Im Gebäude der ländlichen Lehramtshochschule selbst wird der erste Bericht über den besonderen Folgemechanismus der Interamerikanischen Menschenrechtskomission (CIDH) über den Fall in Iguala präsentiert.
14. September Es wird eine beispiellose neue Verfolgung und Kriminalisierung der Mitglieder des Rates von Ejidos und Gemeinden gegen den Staudamm La Patota (CECOP) und die regionale Koordination der Gemeindebehörden- Gemeindepolizei (CRAC-PC) begonnen, berichtet das Menschenrechtszentrum der Berge von Tlachinollan. „Die Staatsanwaltschaft hat mehr als 50 Haftbefehle gegen dieselbe Zahl an Mitglieder des CECOP erlassen, deren einziges Verbrechen die Verteidigung ihres Landes und ihrer natürlichen Güter war“, verurteilen sie.
25. September Etwas 100 Kräfte der Marine mit der Verstärkung von etwa 250 Soldaten, Bundespolizisten und ministeriellen Polizisten nehmen das Ministerium für öffentliche Sicherheit (SSP) in Acapulco ein, entwaffnen mehr als 500 Gemeindepolizisten, nehmen 2 Befehlshaber, die des Mordes angeklagt werden, fest und bringen sie in die Strafvollzugsanstalt von Iguala.
26. September 4 Jahre nach dem gewaltsamen Verschwinden der 43 Studenten von Ayotzinapa in Iguala, Guerrero, wobei im Rahmen der Ereignisse zudem sechs Personen ums Leben kamen – drei von ihnen Lehramtsstudenten- und bei denen über 20 verletzt wurden, gehen tausende Bürger auf die Straßen in zahlreichen Städten der Republik, um Gerechtigkeit in dem Fall zu fordern.
5. Oktober Mitglieder der Organisationen Dienste und Beratung für den Frieden (Serapaz) als Vertreter für den Raum von Organisationen der Zivilgesellschaft zum Schutz von Menschenrechtsaktivisten und Journalisten (Espacio OSC) und der Internationale Friedensdienst (SIPAZ) besuchen im Gefängnis Las Cruces in Acapulco 16 der 18 Gefangenen des Rates von Ejidos und Gemeinden gegen den Staudamm La Parota (CECOP) und der regionalen Koordination von Gemeindebehörden- Gemeindepolizei (CRAC-PC), die seit dem 7. Januar eingesperrt sind.
6. Oktober Im Rahmen seines 24. Jubiläums präsentiert das Menschenrechtszentrum der Berge von Tlanochillan nach einer feierlichen Messe in der Kathedrale von Tlapa de Comonfort seinen jährlichen Bericht „Berge: Quelle des Widerstandes, Wirbel der Hoffnung“.
24. Oktober Gabriel Soriano Kuri, Sprecher und Mitarbeiter des staatlichen Nachrichtensystems Radio und Fernsehen Guerrero (RTG) stirbt nach einer Schussattacke auf den Kleinbus, mit dem er unterwegs war. Dazu kam es bei der Rückkehr von der Übertragung des Berichtes von Gouverneur Héctor Astudillo in Acapulco über sein drittes Jahr im Amt.
28. Oktober Die Organisation für Meinungsfreiheit Artikel 19 ruft dazu auf, mögliche politische Motive im Fall der Ermordung von Gabriel Soriano Kuri zu ermitteln, als „einen Tag nach dem Mord an Soriano eine zerstückelte Leiche in der Siedlung La Poza in der Region Diamante von Acapulco mit einer Nachricht, die folgendes sagt, gefunden wird: Hier werde ich respektiert Scheiß-Regierung, habt weiter eure Verträge mit dem Cita [unabhängiges Kartell von Acapulco] und so werdet ihr alle enden, ob ihr nun Journalisten oder von der Regierung seid“.
16., 17. und 18. November Im Rahmen von 15 Jahren des Widerstandes findet das 13. Treffen der mexikanischen Bewegung von Betroffenen durch Staudämme und zur Verteidigung der Flüsse (MAPDER) in der Gemeinde Salsipuesdes auf dem Gemeindegut Cacahuatepec in der Nähe von Acapulco statt.
17. November Als etwa 1800 Vertriebene aus 11 Gemeinden in Leonardo Bravo und Eduardo Neri in der Sierra von Guerrero versuchen, in einer Karawane zu ihren Wohnstätten zurückzukehren, werden sie in der Nähe der Gemeinde Los Morros mit Schüssen attackiert.
18. November Rettungssanitäter vom Roten Kreuz und Landespolizisten werden in der Gemeinde San Juan Tenería im Gemeindebezirk Taxco angegriffen, als sie humanitäre Hilfe in besagter Gemeinde aushändigen.
25. November Hervorgehend aus Statistiken des Nationalen Systems für öffentliche Sicherheit des Innenministeriums (SEGOB) erklärt das Menschenrechtszentrum der Berge von Tlanochillan, dass Guerrero „den ersten Platz bei gewaltsamen Toden von Frauen mit Verdacht auf einen Feminizid“ einnimmt.
27. November Drei Tage nach dem Ende der Amtszeit von Enrique Peña Nieto, stellt die Nationale Menschenrechtskomission (CNDH) die Empfehlung 15VG/2018 über die Taten im September 2014 in Iguala vor, bei denen es zum gewaltsamen Verschwinden von 43 Studenten der ländlichen Lehramtshochschule von Ayotzinapa kam, zum Tod von sechs Personen und 42 Verletzten.
29. November Zwischen 50 und 100 Personen, mehrheitlich Frauen und Kinder aus der Gemeinde Los Morros im Gemeindebezirk Leonardo Bravo, verlassen zum zweiten Mal in drei Wochen ihre Häuser aufgrund der extremen Gewalt in der Region.
3. Dezember Als eine seiner ersten Amtshandlungen als neuer Präsident von Mexiko unterzeichnet Andrés Manuel López Obrador ein Dekret, das die Gründung einer Wahrheitskomission im Fall ders gewaltsamen Verschwindens von 43 Studenten der ländlichen Lehramtshochschule von Ayotzinapa veranlasst.
5. Dezember Die Zeitschrift Proceso denunziert das „Klima von Bedrängung, Drohungen und Einschüchterung, das in Guerrero gegen den unabhängigen Journalismus vorherrscht“ und besonders gegen seinen Korrespondenten in besagtem Staat, Ezequiel Flores Contreras.
19. bis 26. Dezember Mütter und Väter der 43 Studenten der ländlichen Lehramtshochschule von Ayotzinapa in Iguala, die im September 2014 verschwanden, organisieren im Rahmen der 51. Globalen Aktion die Karawane 43 Die Hoffnung wird wiedergeboren, welche in Tixtla, Guerrero, beginnt, durch Morelos geht und in der Basílica de Guadalupe in Mexiko-Stadt endet.