ARTIKEL : Es wird das abschließende Urteil des „Gemeinschaftlichen Volksprozesses gegen den Staat und die Bergbauunternehmen in Oxaca“ vorgestellt, wobei eine neue Form des Kampfes zur Verteidigung des Territoriums versucht wird
14/04/2019AKTUELLES: Mexiko – Sechs Monate Nach Dem Regierungswechsel
02/07/2019Internationale Präsenz und Begleitung
CHIAPAS
Ziviele Observationsmission
- Im Januar waren wir für drei Tage in Tapachula, um an einer gemeinsamen Observationsmission mit mehreren nationalen und internationalen Menschenrechtsorganisationen teilzunehmen, die die Ankunft der neuen Migrantenkarawane aus Zentralamerika in Mexiko begleitet hat.
Nördlicher Dschungel
- Im November waren wir bei der Pressekonferenz von Mitgliedern der tseltalen Gemeinderegierung von Chilón und Sitalá, nachdem diese vor dem Gebäude des Wahltribunals vom Staat Chiapas (TEECH) demonstriert hatten, um ein Urteil zu ihren Gunsten zu fordern, das es ihnen ermöglichen würde, Gemeinderäte mittels ihrer Sitten und Bräuche in ihren Gemeindebezirken zu installieren.
- Wir haben an der Versammlung der Vertreter des Glaubenden Volkes im November teilgenommen.
- Im Dezember waren wir zweimal als Beobachter bei der Volksbefragung anwesend, die in in den Gemeinden des Gemeindebezirks Oxchuc stattfand, um zu bestimmen, ob die Wahlen dort von nun an mittlels politischer Parteien oder mittels der indigenen Sitten und Bräuche stattfinden werden.
- Im Januar haben wir als Beobachter am Abschluss der Befragung teilgenommen, die in Oxchuc seit Ende 2018 umgesetzt wurde.
- Im Februar haben wir die Marsch-Pilgerfahrt in Amatán begleitet, bei der Gerechtigkeit für die Morde an den Menschenrechtsverteidigern Carlos Guerrero Mayorga, Noé Jiménez Pablo und Jorge Santiago Álvarez gefordert wurden, die Demonstrationen gegen die politische Führung der Brüder Carpio Mayorga in besagtem Gemeindebezirk angeführt hatten.
Hochland
- Im November haben wir an zahlreichen Besprechungen zur Analyse und Planung von Aktionen im Fall der Zwangsvertreibung von mehr als 1000 Personen aus der Gemeinde Chabajeval im Gemeindebezirk El Bosque teilgenommen.
- Im November haben wir die Pilgerfahrt begleitet, die Mitglieder der Kirchengemeinde in Cancuc zur Verteidigung des Landes, des Territoriums und des Lebens organisiert hatten.
- Am 21. und 22. Dezember waren wir beim Gedenken an das Massaker in Acteal im Gemeindebezirk Chenalhó anwesend.
- Am 27. Dezember haben wir an der Pressekonferenz, die im Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas stattfand, teilgenommen, bei der der Vorstand der Colonia Maya im Gemeindebezirk San Cristóbal de Las Casas die Haftbefehle gegen seine Mitglieder denunzierte und ihre Aufhebung forderte.
- Im Dezember haben wir an einer Analyse über die neuen Aggressionen gegen die Vertriebenen aus Chalchihuitán teilgenommen.
- Im Januar waren wir bei der Mobilisierung anwesend, die im Gedenken an die Arbeit von Sinar Corzo Esquincain, einen Menschenrechtsverteidiger, der am 3. Januar in Arriaga umgebracht wurde, in San Cristóbal de Las Casas organisiert wurde.
- Im Januar und Februar haben wir uns mit den Vertriebenen aus Banavil, Gemeindebezirk Tenejapa, getroffen, die sich seit 7 Jahren in San Cristóbal de Las Casas befinden, ohne dass es entscheidenede Fortschritte in ihrem Fall gibt.
Grenzregion
- Im November haben wir mehrere Organisationen in Comitán und Las Margaritas besucht. Außerdem haben wir am Jubiläum der Gemeinde Las Brisas im Gemeindebezirk La Trinitaria teilgenommen.
- Im Januar haben wir an einer Analyse mit zahlreichen zivilen und religiösen Akteuren der Zone teilgenommen, um über den gegenwärtigen Kontext in der Region zu sprechen.
Caracoles/EZLN/CNI
- In Zeitraum, den dieser Bericht abdeckt, haben wir 4 der 5 zapatistischen Caracole mindestens einmal besucht.
Frauen
- Im November haben wir an der Sechsten Versammlung der Bewegung zur Verteidigung des Landes, des Territoriums und zur Anerkennung der Frauen bei Entscheidungen teilgenommen, die im Rahmen des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen organisiert wurde und in San Cristóbal de Las Casas stattfand.
- Wir waren bei der Versammlung der diözesanen Koordination der Frauen (CODIMUJ) in San Cristóbal de Las Casas im Februar anwesend.
Gefangene
- Im Dezember und im Februar haben wir die Gefangenen, die Mitglieder der Organisationen „Solidarisch mit der Stimme des Amate“ und „Die Stimme der Indigenen im Widerstand“ im Gefängnis besucht. Beide Gruppen sind Anhänger der Sechsten Deklaration des Lakandonischen Dschungels der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN).
Ereignisse
- Im Dezember im Rahmen des Internationel Tages des Migranten haben wir an der öffentlichen Diskussion „Nachzählung der Zwangsvertreibung, die sich in der mesoamerikanischen Region 2018 ereignet hat“ teilgenommen, zu der die Organisation Mesoamerikanische Stimmen eingeladen hatte.
- Im Januar haben wir die Pilgerfahrt begleitet, zu der das Glaubende Volk der Diözese von San Cristóbal de Las Casas im Rahmen des achten Jahrestages des Todes von Jtatic Samuel Ruiz berufen hatte. Jtatic Samuel Ruiz war Bischof besagter Diözese und bekannt als weltweiter Verteidiger der Menschenrechte, insbesondere der indigenen Völker.
- Im Februar haben wir drei Tage am „Treffen zur Analyse des Kontextes und zur metodologischen und strategischen Entwicklung in Chiapas“ teilgenommen, zu dem die schwedische Bewegung für die Versöhnung (SweFOR) eingeladen hatte.
OAXACA
- Im Dezember waren wir für mehrere Tage im Ausbildungszentrum der ehemaligen Finca Alemania des Komitees zur Verteigung der Indigenen Rechte (CODEDI). 5 Mitglieder besagter Organisation wurden 2018 ermordet.
- Ebenfalls im Dezember haben wir am Schließungsakt vor dem Regierungspalast von Oaxaca-Stadt teilgenommen, bei dem Dörfer, Gemeinden und klagende Organisationen, die am „Gemeinschaftlichen Volksprozess gegen den Staat und die Bergbauunternehmen in Oaxaca“ im Oktober teilgenommen hatten, öffentlich ihr abschließendes Urteil präsentiert haben.
ANDERE
- Im Januar haben wir uns in Mexiko-Stadt mit Mitlgieder der Mexikanischen Komission für die Förderung und Verteidigung der Menschenrechte getroffen, um Informationen und Strategien für das politische Wirken bei interner Zwangsvertreibung zu teilen.
INFORMIEREN, UM ZU HANDELN
ERKLÄRUNGEN UND EILAKTIONEN
- Antrag vor der Interamerikanischen Menschenrechtskomission (CIDH) für Vorsorgemaßnahmen für die Mitglieder der indigenen Organisationen Komitee zur Verteidigung der indigenen Völker (CODEDI), gemeinsam unterzeichnet von Organisationen in Oaxaca und Chiapas.
- Im Februar haben wir einen Brief unterzeichnet, der sich an die Mitglieder der Gemischten Parlamentarischen Komission Mexiko- Europäische Union (CPM) gerichtet hat, die nach Mexiko gereist sind, um Wege vorzustellen, den Dialog der mexikanischen Zivilgesellschaft mit den Gesetzgebern in Europa und dem Europäischen Parlament zu stärken.
BESUCHE, DELEGATIONEN UND RUNDFAHRTEN
- Wir haben Delegationen von Studenten, Journalisten und Mitgliedern unserer Koaliton empfangen, die Interesse daran hatten, die Umstände in Chiapas, Oaxaca und Guerrero sowie die Arbeit von SIPAZ kennenzulernen oder ihr Wissen darüber zu vertiefen.
- Eine Präsentation über unsere Arbeit wurde im November mit der Kirchengemeinde Hoog Karspel in Amsterdam in den Niederanden geteilt.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Im Dezember haben wir Vertreter der Vertriebenen aus Chalchihuitán bei einer Besprechung mit dem Regierungssekretär, Ismael Brito Mazariesgos, und mehreren Regierungsbeamten begleitet, bei der sie zahlreiche Forderungen hinsichtlich ihrer Situation vorgestellt haben.
- Im Januar haben wir uns mit Mitgliedern der Botschaften der Niederlande, von Deutschland und den Vereinigten Staaten in Mexiko-Stadt getroffen, um über Menschenrechtsfragen zu sprechen, die in den Bundesstaaten, in denen wir präsent sind, Anlass zur Sorgen geben.
- Im Februar haben wir uns in Chiapas mit der Botschafterin der Niederlande im Rahmen ihres Besuches in besagtem Bundesstaat getroffen.
FRIEDENSPÄDAGOGIK
- Im Dezember haben wir den Mitgliedern des Komitees zur Verteidigung indigenen Völker (CODEDI) in Oaxaca Workshops über die Menschenrechte, Risikoanalysen und Sicherheitsmaßnahmen gehalten. Wir haben mit drei Gruppen gearbeitet: Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern.
- Im Januar haben wir eine Analyse der Realität mit dem Einsatzteam von Mesoamerikanischen Stimmen angeleitet.
- Im Januar, haben wir als Mitglieder des Netzwerks zur Unterstützung von Mutter Erde (RAMAT), die Analyse und die Planung der Aktivitäten 2019 mit allen kirchlichen Regionen, die Teil der Folge-Komission des Kongresses für Mutter Erde sind, der 2014 von der Diözese von San Cristóbal de Las Casas berufen wurde, mit angeleitet.
- Ebenfalls im Januar haben wir zwei Arbeitssitzungen mit der Komission für die gemeinschaftliche Versöhnung und Einigkeit (CORECO) angeleitet, bei denen das Team seine jährliche Planung erarbeitet hat.
- Im Februar haben wir einen Arbeitsblock zur Analyse angeleitet, zu dem Dienste und Beratung für den Frieden (Serapaz) in Ocosingo eingeladen hatte. Dabei handelt es sich um einen Raum, an dem mehr als 60 Personen aus dem Hochland und dem Dschungel von Chiapas teilnehmen.
- Ebenfalls im Februar haben wir eine Analyse der Realität mit Priestern, die in der tzeltalen Region im Hochland von Chiapas präsent sind, angeleitet.
- Im selben Monat haben wir den gleichen Workshop mit 30 Kunsthandwerkerinnen der Organisation Ixim Antsetic (Frauen aus Mais) bearbeitet.
INTERNE WEITERBILDUNG
- Im November haben wir an einer Schulung des Instituts für Wahlen und Bügerbeteiligung (IEPC) teilgenommen, um als Beobachter am Befragungsprozess, der in Oxchuc stattfinden sollte, teilnehmen zu können.
- Im Dezember haben wir als gesamtes Team an einem Workshop darüber, sich um sich selbst zu kümmern, teilgenommen, den die schwedische Bewegung für die Versöhnung (SweFOR) angeleitet hat.
VERNETZUNG
- Wir haben an den Besprechungen des Netzwerkes für den Frieden teilgenommen, die alle zwei Monate stattfinden und Raum bieten für Aktionen und Reflektion. Mitglieder des Netzwerkes sind 10 Organisationen, die Prozesse des Friedens und der Versöhnung in Chiapas unterstützen wollen.
- Im Januar haben wir am Regionalen Treffen von GPPAC (Globale Platform für die Prävention von bewaffneten Konflikten) Nordamerika teilgenommen, in dem Organisationen aus Mexiko, den Vereinigten Staaten und Kanada anwesend waren und bei dem die strategische Planung für 2019 erarbeitet wurde.
- Im Januar waren wir beim Treffen der Partnerorganisationen für Freiwillige des deutschen Programms vom Welthaus.
- Ebenfalls im Januar haben wir an einem Forum teilgenommen, bei dem sich Personen, Kollektive und Organisationen zusammengesetzt haben, die von Jtatic Samuel Jacana Lum anerkannt wurden. Ein Prozess, bei dem wir Mitveranstalter sind.
- Wir haben an mehreren virtuellen Sitzungen des Kontinentalen Christlichen Netzwerkes für den Frieden teilgenommen. Neben weiteren Aktivitäten, arbeitet das Netzwerk daran, eine Investigation mit dem Titel „Strategien der Enteignung und kirchliche Akteure. Der Kampf um Territorien in Kolumbien, Guatemala, El Salvador, Puerto Rico und Mexiko“ umzusetzen.