2024
14/01/20252024
11. Januar: Die Eltern der 43 verschwundenen Normalistas verlassen den Verhandlungstisch mit der Regierung nach den Erklärungen von Präsident López Obrador, der sein Misstrauen gegenüber der Interdisziplinären Gruppe Unabhängiger Expert*innen (GIEI) aussprach. Sie beschuldigen die Regierung, die Wahrheit zu verbergen und die Organisationen, die sie unterstützen, zu kriminalisieren.
24. Januar: 8 Mitglieder des Nationalen Verteidigungssekretariats (Sedena), die im Fall Ayotzinapa angeklagt sind, werden freigelassen, nachdem Bundesrichterin ihre Untersuchungshaft aufgehoben hatte.
28. Januar: Mehr als drei Jahre nach ihrer Verhaftung wurde Kenia Hernández, eine Menschenrechtsverteidigerin, die wegen der Verteidigung des Demonstrationsrechts inhaftiert ist, vom CEFERESO 16 in Morelos, einem Hochsicherheitsgefängnis, in das CERESO in Ecatepec im Bundesstaat Mexiko verlegt.
13. Februar: Der Suchende Noé Sandoval Adame, Mitglied des Colectivo de Familiares en Búsqueda María Herrera, wurde in Zumpango erschossen. Er war auf der Suche nach seinem Sohn Kevin Sandoval Mesa, 16 Jahre alt, der am 17. November 2023 verschwunden war.
20. Februar: Präsident Andrés Manuel López Obrador (AMLO) räumt ein, dass der Fall Ayotzinapa „ein offenes Problem ist. Es würde mir weh tun, es nicht zu lösen. Wenn gesagt wird, dass dieser Fall eine staatliche Angelegenheit war, dann ist das zwar insofern korrekt, dass er von dem Staat vertuscht wurde, jedoch wurde das Verschwindenlassen nicht von staates Seite angeordnet.”
26. Februar: Die Eltern der 43 Schüler der Landschule von Ayotzinapa, die seit 2014 vermisst werden, veranstalten einen Sitzstreik auf dem Zocalo in Mexiko-Stadt, um von der Bundesregierung Ergebnisse bei den Ermittlungen in diesem Fall zu fordern.
7. März: Yanqui Kothan Gómez Peralta, 23 Jahre alt, aus Tixtla und Studentin an der Schule „Raúl Isidro Burgos“ in Ayotzinapa stirbt und ein weiterer wird verletzt, als sie an einem Kontrollpunkt festgehalten wurden. Offiziellen Angaben zufolge eröffnete die Polizei das Feuer, als die Normalistas an dem Kontrollpunkt nicht anhielten. Der Polizeibeamte, der den Normalista erschossen haben soll, wird daraufhin verhaftet
3. April: Der Kongress von Guerrero ernennt Oberst Zipacná Jesús Torres Ojeda für eine Amtszeit von sechs Jahren zum neuen Leiter der Generalstaatsanwaltschaft (FGE).
7. April: Einen Monat nach der Ermordung von Yanqui Kothan Gómez Peralta haben Familienangehörige, Menschenrechtsverteidiger*innen, die Föderation der Sozialistischen Bauernstudent*innen Mexikos (FECSM) und Student*innen der Landschule Raúl Isidro Burgos in Ayotzinapa eine Kundgebung abgehalten, um Fortschritte bei den Ermittlungen in diesem Fall sowie die Bestrafung der Täter und Drahtzieher zu fordern.
7. Mai: Der Mechanismus für Wahrheit und historische Aufklärung prangert an, dass die Sedena die vom Institut für Information und Schutz persönlicher Daten (INAI) gesetzten Fristen zur Übergabe von Informationen über die “Flüge der Soldat*innen“, nicht eingehalten hat.
13. Mai: Ein Bus mit Schüler*innen der Landschule aus Ayotzinapa, wird zwischen den Ortschaften Palomares und Donají auf der Transisthmian-Autobahn in Oaxaca beschossen.
20. Mai: Das Menschenrechtszentrum Tlachinollan von La Montaña prangert an, dass die Gewalt in Guerrero und die Korruption der Parteiführer das politische System des Bundesstaates zerstören, während mindestens 80 Opfer politischer Gewalt im Rahmen des Wahlprozesses 2024 registriert wurden, darunter mehrere Morde an Kandidat*innen für kommunale Ämter.
24. Mai: Arquímedes Díaz Justo, Koordinator der Koalition „Fuerza y Corazón por México“, stirbt nach mehreren Schüssen in der Gemeinde Marquelia in der Region Costa Chica.
29. Mai: Das Menschenrechtszentrum Tlachinollan und andere Organisationen beklagen das Fehlen von Informationen über die Untersuchung des Falles von Javier Modesto, einem dreijährigen Mixteco-Jungen, der in Guanajuato verschwunden ist und dessen leblose Entdeckung die Bedingungen der heutigen Sklaverei in der landwirtschaftlichen Tagelöhnerbevölkerung widerspiegelt, die von Arbeitsausbeutung und institutionellem Mangel an Schutz betroffen ist.
30. Mai: Das Menschenrechtszentrum Zeferino Ladrillero prangert an, dass die Menschenrechtsverteidigerin Kenia Inés Hernández Montalván aus Amuzga im Gefängnis von Ecatepec im Bundesstaat Mexiko „von einem Insassen schwer angegriffen wurde“.
18. Juli: Der Indigene und Volksrat von Guerrero Emiliano Zapata (Cipog-Ez) meldete, dass zwei seiner Mitglieder am selben Tag in der Gemeinde Chilapa erschossen wurden. Bei den Opfern handelt es sich um María de Jesús Pasado, 43 Jahre alt, aus der Gemeinde Alcozacán, und ihren Patensohn Alberto Berales, 25 Jahre alt, ein Förderer des CIPOG-EZ.
5. August: Drei Jahre nach dem gewaltsamen Verschwindenlassen des Menschenrechtsverteidigers Vicente Suástegui Muñoz fordern die Angehörigen des Gegners des Mitglieds des Rates der Ejidos und Gemeinden gegen das Wasserkraftwerksprojekt La Parota (CECOP) erneut, dass er in Acapulco lebend vorgeführt wird.
16. August: Der Mechanismus für Wahrheit und historische Aufklärung legt seinen Abschlussbericht über den Schmutzigen Krieg vor, in dem er 8.594 Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, darunter außergerichtliche Hinrichtungen, Verschwindenlassen und Massaker, und kommt zu dem Schluss, dass es sich um ein Staatsverbrechen handelte. Der Bericht prangert auch die Behinderung der Ermittlungen durch die Sedena und den Cisen an und empfiehlt eine öffentliche Entschuldigung des Präsidenten.
26. September: Mindestens 10.000 Menschen demonstrieren in Mexiko-Stadt 10 Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten der Landschule von Ayotzinapa.
6. Oktober: Nur sechs Tage nach seinem Amtsantritt als Bürgermeister von Chilpancingo wurde Alejandro Arcos Catalán ermordet und enthauptet.
18. November: Germán Reyes Reyes, ehemaliger Leiter des Sekretariats für öffentliche Sicherheit von Chilpancingo, wurde wegen des Mordes an Bürgermeister Alejandro Arcos Catalán am 6. Oktober angeklagt. Reyes, dem vorgeworfen wird, der kriminellen Vereinigung Los Ardillos anzugehören, wurde aufgrund seiner Verwicklung in das Verbrechen und seiner Verbindung zur Gewalt in Guerrero verhaftet.
20. November: Vor fünf Jahren wurde die Leiche des Menschenrechtsverteidigers Arnulfo Cerón Soriano in Tlapa, Guerrero, gefunden, nachdem er verschwunden war. Die Frente Popular de la Montaña und andere Gruppen organisierten eine Veranstaltung, um sein Andenken zu ehren und Gerechtigkeit zu fordern.
25. November: Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen prangerten Organisationen wie Tlachinollan die hohe Zahl von Femiziden und geschlechtsspezifischer Gewalt in Guerrero an und wiesen auf die Straflosigkeit und die Untätigkeit der Behörden hin. Von Januar bis Oktober 2024 wurden in Guerrero 20 Feminizide und mehr als 1.300 Anzeigen wegen Gewalt gegen Frauen registriert.