2003
02/01/2004AKTUELLE SITUATION : Mexiko-Chiapas, Regierungsberichte
30/09/2004SIPAZ Aktivitäten (April – Juni 2004)
BEGLEITUNG
- Während der letzten Monate gab die Puppentheatergruppe „Diversidad“ Vorstellungen über die Bedeutung der Diversität und die Versöhnung in den „municipios“ (Bezirken) von Tila (Zona Norte) und von Las Margaritas (Zona Fronteriza) sowie in verschiedenen Vierteln der Stadt San Cristóbal de las Casas (Zona Altos).
- Im April, nach den Vorfällen von Gewalt in Zinacantán (Zona Altos), beteiligten wir uns an einer Menschenrechtsbeobachtungskarawane. Wir begleiteten auch die Rückkehr der aufgrund dieser Vorfälle vertriebenen Familien in ihre Herkunftsgemeinden. Wir beteiligten uns an verschiedenen Evaluierungstreffen bezüglich der aktuellen Situation, die aus unterschiedlichen Richtungen zusammengerufen worden waren. Um eben über dieses Thema und über die Situation in der Zona Norte zu sprechen, trafen wir uns mit Juan Esponda der bundesstaatlichen Kommission für die Versöhnung der gespaltenen Gemeinden.
- Im Mai und Juni realisierten wir verschiedene Treffen mit Akteuren der Zona Fronteriza, um die Umstände der Region kennen zu lernen.
- Im Juni verbrachten wir eine Woche damit, Interviews mit unterschiedlichen Akteuren in Montes Azules und im lakandonischen Urwald durchzuführen.
KONTAKTE UND INFORMATION
- Wir empfingen Besuche, Delegationen, Studierende und JournalistInnen, vorrangig aus den USA, Kanada und Spanien, um sie mit den Umständen in Chiapas und der Arbeit von SIPAZ vertraut zu machen.
- Wir trafen uns mit verschiedenen Akteuren sowohl auf Ebene der Gemeinden als auch der sozialen Bewegungen, NGOs und staatlichen Behörden in Chiapas, Oaxaca und Mexiko Stadt.
- Wir realisierten zwei urgent actions: die erste zu den Vorfällen von Gewalt in Zinacantán und die andere zu der Ermordung von Noel Pavel, Student der UNAM (autonome Nationaluniversität von Mexiko) und mit zapatistischen Gemeinden in Chiapas in Verbindung stehender Aktivist.
- Wir nahmen an den Versammlungen in Folge des dritten chiapanekischen Treffens gegen Neoliberalismus teil, welches Ende März in Huitiupán stattgefunden hatte.
FRIEDENSERZIEHUNG
- Wir nahmen weiterhin an dem Netz für Frieden teil, einem Aktions- und Reflexionsraum, welcher versucht Friedensprozesse auf Organisationen- und Gemeindeebene in Chiapas zu unterstützen. Am 5. Mai veranstaltete mensch eine Werkstatt/offenes Treffen im Rahmen einer strategischen Neukonzipierung angesichts der aktuellen Situation für Organisationen, die nicht dem Netz für Frieden angehöhren. Es wurden auch Broschüren auf Spanisch und Englisch sowie Poster erstellt und verbreitet, welche die Schlüsseletappen und die bedeutendsten Lehren des zehnjährigen Konfliktes in Chiapas systematisieren.
- Wir führen weiterhin Workshops zur Kultur des Friedens und Menschenrechten mit den Jugendlichen des Zentrums für Gemeindeentwicklung CEDECO in San Cristóbal de las Casas durch.
- Ein Mitglied des Teams nimmt an einer Fortbildung zur „positiven Transformation von Konflikten“ (vier Einheiten à zwei Tage bis zum Ende des Jahres), angeboten durch die Kommission zur Unterstützung der gemeinschaftlichen Einheit und Versöhnung (CORECO) und der Universität Tierra-Chiapas, teil.
- Im Juni besuchten wir einen Workshop zum Thema „Verhandlungen„, welcher in Mexiko Stadt angeboten und von Personen aus Cambridge, dem technologischen Instituts Massachussets, USA, durchgeführt worden ist.
- Ebenfalls im Juni tauschten wir uns über die Erfahrung von SIPAZ, basierend auf den Workshops der „Konflikttransformation„, die seit 1998 im Rahmen von NGOs durchgeführt worden sind, aus, um zu versuchen, methodische und strategische Erfahrungen in diesem Umfeld weiter zu verwerten.
INTERRELIGIÖSER DIALOG
- Im Rahmen des Projektes „Pasantías – Austausch zwischen und Ausbildung von religiösen Führern von Chenalhó und den Friedenskommissionen Nicaraguas“ wurde ein Nachfolgetreffen zum Workshopzyklus über Verhandlung und Versöhnung veranstaltet. Es wurde entschieden, einen Brief zu schreiben, um andere religiöse Akteure des Bezirkes Chenalhó dazu einzuladen, sich an dem Prozess zu beteiligen. Besagter Brief wurde im Mai in der Region und in San Cristóbal de las Casas verbreitet. Wir hielten auch Versammlungen ab und machten Interviews mit religiösen Akteuren von Chenalhó und San Cristóbal de las Casas, die Teil dieses Prozesses sind.
NATIONALE UND INTERNATIONALE ARBEIT
- Am 29. und 30. April beteiligten wir uns an der Ermöglichung eines Workshops zur Reflexion über das „Konzept und Strategien des Friedens“, der im Bundesstaat Oaxaca stattfand.
- Wir nahmen am zweiten Workshop zur aktiven Gewaltfreiheit, organisiert von Greenpeace, Amnesty International, Serpaj und dem Kollektiv „Pensar en voz alta“ in Cuernavaca Anfang Mai, teil.
- Ein Mitglied des Teams nahm an Treffen in Wien zum „Friedensprozess in Chiapas und internationale Kooperation“ mit Repräsentanten der Organisationen aus Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz, die in oder zu Chiapas arbeiten, teil.
- Im Mai waren wir als BeobachterInnen, eine Delegation aus Chiapas begleitend, beim Sozialforum „Enlazando alternativas“ präsent, welches parallel zum dritten Gipfeltreffen der EU mit den Staaten Lateinamerikas und der Karibik in Guadalajara (Bundesstaat Jalisco) organisiert wurde.
- Im Juni nahmen wir an einer Versammlung des Kerns Netzwerkes der Friedenkonstrukteure Mexikos in Mexiko Stadt teil.