Sipaz Aktivitäten (Von Mai bis August 2003)
29/08/20032003
31/12/2003Im kommenden Monat sind 10 Jahre seit dem bewaffneten Aufstand der Zapatistischen Nationalen Befreiungsarmee (EZLN) vergangen. Ein Jahrzehnt, in dem Kommuniqués, Befragungen, Demonstrationen, Foren und Treffen ein neues ethisch-politisches Denken bestimmt haben, das einen großen Einfluß nicht nur in Mexiko, sondern auch international hatte.
Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um über den Prozeß nachzudenken, der sich seit 1994 entwickelt hat, sowie über die Früchte, die der Dialog zwischen dieser politisch-sozialen Bewegung und der mexikanischen und internationalen Zivilgesellschaft getragen hat.
Der Neozapatismus: eine neue politische Ethik
Der politische Diskurs der EZLN, der begleitet wird von Poesie, Geschichten, Ironie und Tatsachen, überraschte die mexikanische und internationale politische Szenerie, die sich in einer Phase der Hoffnungslosigkeit und Schwäche befand. In diesen Kommuniqués vermischen sich die verschiedenen kulturellen Wurzeln Mexikos mit denen der ganzen Welt. Eingefordert wird eine Gesellschaft, in der Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit regieren, ihrerseits verwurzelt in der Menschenwürde. Diese Worte, die von ihnen als die „ersten aller Worte und aller Sprachen“ betrachtet werden, werden gemäß ihres eigenen Weltbildes neu definier:
„Gerechtigkeit bedeutet nicht Bestrafung, sondern jedem das zu geben, was er verdient, und jeder verdient das, was der Spiegel ihm zurückgibt: sich selbst. Wer Tod, Elend, Ausbeutung Hochmut, Überheblichkeit verbreitet, bekommt als Belohnung eine Menge Leid und Traurigkeit mit auf den Weg. Wer Arbeit, Leben, Kampf gibt, wer sich brüderlich verhält, bekommt als Anerkennung ein kleines Licht, das ihm immer das Gesicht, die Brust und den Weg beleuchtet.
Freiheit bedeutet nicht, daß jeder macht, was er will, sondern den Weg wählen zu können, der dir gefällt, um auf den Spiegel zu treffen, um den Weg des wahren Wortes zu gehen. Einen Weg jedoch, der dich nicht den Spiegel verlieren läßt. Der nicht dazu führt, dich selbst, die Deinen und die anderen zu verraten.
Demokratie bedeutet, daß die Gedanken zu einer guten Übereinkunft kommen. Nicht daß alle gleich denken (…) Daß das Wort des Regierenden dem Wort der Mehrheit gehorcht, daß der Befehlsstab das kollektive Wort vertritt und nicht einen einzelnen Willen. Daß der Raum alles widerspiegelt, die Gehenden und den Weg, und so das Motiv des Denkens ist.“
(Die Geschichte der Worte. Der alte Antonio)
Der französische Soziologe Yvon Le Bot spricht vom „zapatistischen Traum“, der Forscher Guillermo Michel von der „zapatistischen Utopie“, wobei er die Definition von Paulo Freire aufnimmt, für den die Utopie die „Anklage der entmenschlichenden Struktur und das Einfordern menschlicher Strukturen“ ist. (Michel 2001:122). Sie erklären, daß die Zapatisten vom südlichen Süden aus zu einer anklagenden Stimme und zu einem Spiegel der Ungerechtigkeiten wurden, die in Chiapas und anderen Teilen der Welt erlitten werden. Gleichzeitig kündeten sie von der Möglichkeit, durch die Organisierung und Einigung all derer, die „eine andere mögliche Welt“ wünschen, eine Alternative zu schaffen: „In unseren Träumen haben wir eine andere Welt besucht. Eine wahrhaftige Welt, eine Welt, die eindeutig gerechter ist als jene, in der wir jetzt leben. Wir haben gesehen, daß diese andere Welt kein Militär brauchte, daß dort Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit so selbstverständlich waren, daß von ihnen nicht wie von weit entfernten Dingen gesprochen wurde, sondern wie wenn man Brot, Vogel, Luft, Wasser sagt, wie man Buch und Stimme ausspricht. (…) In dieser Welt waren Vernunft und Freiwilligkeit die Regierung der Mehrheit, die Regierenden waren Leute, die nachdachten, gehorchend regierten. Diese wahrhafte Welt war kein Traum der Vergangenheit, nichts, was von unseren Vorfahren kam. Sie kam aus der Zukunft, sie war der nächste Schritt, den wir gehen würden. So kam es, daß wir losgegangen sind, um zu erreichen, daß dieser Traum sich an unseren Tisch setzt, unser Haus erleuchtet, in unseren Feldern wächst, das Herz unserer Kinder erfüllt, unseren Schweiß trocknet, unsere Geschichte heilt und für alle da ist.“
Die Demokratie als Konsens und kollektive Beteiligung wird eingefordert und ausgedrückt im Prinzip des „gehorchend befehlen“. „Es ist die Vernunft und der Wille der guten Männer und Frauen, die beste Art des Regierens und sich selbst Regierens zu suchen und zu finden. Was für die Mehrheit gut ist, ist für alle gut. Aber die Stimmen der Minderheit sollen nicht schweigen, sie sollen fortbestehen und warten, daß das Denken und das Herz sich im Willen der Mehrheit und der Ansicht der Minderheit vereinigen“.(Kommuniqué der EZLN vom 27. Februar 1994)
Das Neue im Bereich der Grundrechte ist die Forderung nach dem Recht der Beteiligung von allen, bei gleichzeitigem Recht auf Unterschiede, sei es auf dem Gebiet der Ethnie, der sexuellen Vorlieben, der sozialen Klasse, des Alters oder des Geschlechts. Verteidigt wird eine Welt, in der alle Welten Platz haben. In den ersten Kommuniqués werden die verschiedenen Kämpfe in ganz Mexiko erwähnt und vorgeschlagen: „Wir wollen, daß die Schritte von all jenen, die wahrhaftig voranschreiten, sich in einem einzigen Schritt vereinigen“ (Kommuniqué der EZLN vom 25. Januar 1994)
Wege entwerfen zwischen Träumen und Worten
Seit dem zapatistischen Aufstand wurde die mexikanische und internationale Zivilgesellschaft zur Señora Gesprächspartnerin der EZLN. Wir dürfen nicht vergessen, daß der Waffenstillstand, der 1994 von der Regierung angeordnet wurde, zum großen Teil den Massendemonstrationen in Mexiko und anderen Städten der Welt zu verdanken ist. In Mexiko repräsentierte die Zivilgesellschaft, die im Umfeld der Erdbebenkatastrophe von 1985 und später als Reaktion auf den Wahlbetrug von 1988 entstanden ist, eine plurale Kollektivität, die sich von den politischen Parteien und der Regierung unterscheidet und eine wirkliche Demokratisierung Mexikos anstrebt, in der sie eine entscheidende Rolle spielt.
Die Brieffreundschaft während des ersten Jahres des Aufstandes umfaßt viele Bereiche: Die EZLN pflegt Kommuniqués zu veröffentlichen, um ihre Positionen über verschiedene Punkte festzulegen. „Wir machen das so, damit das mexikanische Volk, das wir Zivilgesellschaft nennen, unsere Gedanken direkt aus unserem Herzen kennenlernt.“ (Kommuniqué vom 5. Mai 1994)
In diesen Briefen beginnt sie, die Form der Solidarität zu entwerfen, die sie mit den Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Frauen, Studierenden, unabhängigen Bauern- und Indígena-Organisationen etc. errichten möchte. So finden wir im Antwortbrief an die UNAM-Studierenden die Mahnung: „Wir wollen nicht, daß ihr uns in die eine oder andere politische Richtung „zerrt“. (…) Ihr könnt kommen und uns etwas beibringen und von uns lernen“ (Kommuniqué vom 12. Februar 1994)
Der erste Dialog zwischen der mexikanischen Zivilgesellschaft und der EZLN fand statt in Form der Convención Nacional Democrática (Nationaler demokratischer Konvent) 1994; zu diesem Anlaß wurde das erste Aguascalientes in La Realidad errichtet, das eben als Ort des Zusammentreffens zwischen mexikanischer und internationaler Zivilgesellschaft und den Zapatistas konzipiert ist. Später kamen vier weitere hinzu: La Garrucha, Oventic, Morelia und Roberto Barrios. (Das stimmt nicht ganz. Das erste Aguascalientes war in Guadalupe Tepeyac und wurde zerstört; das in La Realidad wurde erst mit den anderen gebaut)
Amado Avendaño wurde im Dezember 1994 zum ersten Gouverneur der Zivilgesellschaft „in Rebellion“ ernannt und behielt diesen Titel bis zum Jahr 2000. 1995 rief die EZLN zur Nationalen und Internationalen Befragung für den Frieden auf. Die Beteiligung von mehr als einer Million Menschen zeigt die Sorge der öffentlichen Meinung um das Geschehen in Chiapas. Die Mehrheit sprach sich aus für die Umwandlung der EZLN in eine friedliche und unabhängige politische Kraft. Und die Strategie der Zapatistas wurde tatsächlich in diese Richtung angepaßt.
1995 begannen die Gespräche von San Andrés zwischen der mexikanischen Regierung und der EZLN, an denen Teile der Zivilgesellschaft als Berater der EZLN teilnahmen und auch den Sicherheitsgürtel zum Schutz der Beteiligten bildeten. Die zapatistischen Vorschläge, die in die Verträge von San Andrés über Indigene Rechte und Kultur eingingen, griffen die Übereinkommen des Nationalen Indigenen Forums auf. In diesem Forum wurde die Einrichtung des Congreso Nacional Indígena (Nationaler Indigener Kongreß) entschieden, der heute noch einen großen Teil der indigenen Völker Mexikos zusammenschließt. Das Forum über die Reform des Staates (1996) hatte zum Ziel, Vereinbarungen zwischen der EZLN und der mexikanischen Zivilgesellschaft zu erreichen, die in der zweiten Dialogrunde zum Thema Demokratie und Gerechtigkeit vorgestellt werden sollten.
In der 4. Deklaration aus dem Lakandonischen Urwald wurde die Zivilgesellschaft zum Aufbau der Zapatistischen Front der Nationalen Befreiung (FZLN) aufgerufen, mit dem Ziel, den politischen Kampf durch die Bildung einer unabhängigen politischen Kraft fortzusetzen.
Nach dem Abbruch der Gespräche von San Andrés Ende 1996 wurde der Marsch der 1.111 Zapatistas durchgeführt, um sich an der 2. Versammlung des CNI in Mexiko-Stadt zu beteiligen und die Umsetzung der Verträge von San Andrés einzufordern. Zur Vorbereitung der Befragung für die Anerkennung der Indigenen Rechte und Kultur und für das Ende des Krieges (1999) fand vorher das Treffen zwischen EZLN und Zivilgesellschaft in San Cristóbal de las Casas statt.
Der Regierungswechsel nach den Wahlen 2000 brachte die jüngste Mobilisierung und Zusammenkunft mit der mexikanischen Zivilgesellschaft außerhalb des zapatistischen Territoriums: den Marsch von der Farbe der Erde. In diesem besuchten ein Teil der zapatistischen Kommandantur und Subcomandante Marcos verschiedene mexikanische Bundesstaaten, um die Gründe dafür darzulegen, daß als Bedingung, die Gespräche mit der Regierung wiederaufzunehmen, die Umsetzung der sogenannten Ley COCOPA gefordert wurde (der Vorschlag einer Verfassungsreform über indigene Rechte und Kultur, die die wichtigsten Übereinkünfte der Verträge von San Andrés enthält).
Im vergangenen August riefen die autonomen zapatistischen Bezirke die gesamte mexikanische und internationale Zivilgesellschaft zum Tod der „Aguascalientes“ und der Geburt der „Caracoles“ (Schnecken) zusammen, um die Beziehungen zur mexikanischen und internationalen Zivilgesellschaft zu stärken.
Vom Lokalen zum Globalen: eine Hin- und Rückreise
Die Brücke zwischen der Zivilgesellschaft und der EZLN ist zweigleisig, auf ihr bewegen sich die Vorschläge und Antworten hin und her.
Durch das Internet wurden Verbindungen geschaffen zwischen dem neozapatistischen Kampf und den Kollektiven und Individuen, die an irgendeinem Ort der Welt ihre Vorschläge lasen. Seit dem Aufstand gab es Solidaritätsdemonstrationen außerhalb Mexikos, die mit den Massendemonstrationen am 14. Januar 1994 in Madrid und Paris begannen.
Später wurde die internationale Zivilgesellschaft aufgerufen, sich am Ersten Kontinentalen Treffen für die Menschheit und gegen den Neoliberalismus (4.-8. April 1996) zu beteiligen, das der Vorbereitung des Ersten Interkontinentalen Treffens für die Menschheit und gegen den Neoliberalismus vom 26. Juli bis 8. August 1996 diente (auch bekannt als „Intergalaktisches Treffen“).
Aus den Diskussionen heraus entstand unter anderem der Vorschlag, ein Netzwerk von unten nach oben aufzubauen: auf lokaler, bundesstaatlicher, nationaler und internationaler Ebene, mit Organismen oder Knoten dieses Netzwerks, die nach Konsensprinzip arbeiten und gehorchend regieren. Auf ökonomischer Ebene wurde auf die Schaffung einer wirtschaftlichen Alternative gesetzt, ausgehend von der Wiedergewinnung von Grundprinzipien wie Würde, Solidarität, Selbstverwaltung, Vielfalt und Kooperation und orientiert an den integralen menschlichen Bedürfnissen. Außerdem wurde entschieden, die Kämpfe für Demokratie und Bürgerrechte in der sogenannten Ersten Welt mit den Autonomiekämpfen der indigenen Völker zu verbinden.
Eine Vielzahl von Vorschlägen wurde durch die internationale Zivilgesellschaft aufgegriffen und weitergeführt. So fand das Erste Kontinentale Treffen für die Menschheit und gegen den Neoliberalismus seine Fortsetzung in einem zweiten Treffen in Brasilien, das Zweite Interkontinentale Treffen wurde im Juli 1997 in Spanien durchgeführt.
Aber über die einzelnen Treffen oder Foren hinaus entstand durch die sogenannten Plattformen der Unterstützung oder Solidarität mit den Zapatistas oder durch Partnerschaften mit autonomen zapatistischen Bezirken ein dauerhaftes Netzwerk von Solidaritätsgruppen mit dem zapatistischen Kampf. Im vergangenen Jahr wurde in Madrid ein permanentes Aguascalientes ausgerufen, das entsprechend jenen im zapatistischen Gebiet einen Ort der Begegnung zwischen denen schaffen wollte, die eine andere Art der Politik in der Gesellschaft wollen.
Das Zusammenleben internationaler Beobachter/innen für mehrere Wochen oder Monate in den Zivilen Beobachtungscamps in verschiedenen autonomen Bezirken hat einen wirklichen interkulturellen Austausch ermöglicht. Es ist daher nicht erstaunlich, daß im Kommuniqué „Chiapas: die 13. Stele“ ständig betont wird, daß das bisher Erreichte nicht nur den zapatistischen Unterstützungsbasen, sondern auch der mexikanischen und internationalen Zivilgesellschaft zu verdanken ist.
Die Globalisierung der Hoffnung
Seit drei Jahren findet das Sozialforum von Porto Alegre statt als ein Raum, in dem versucht wird, eine wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Alternative aufzubauen, die die Millionen dieser Welt einschließt, die aus unterschiedlichen Gründen marginalisiert sind.
Von Seattle, Washington, Davos, Melbourne, Quito, Belem do Parà, Rom, Venedig, Prag, Istanbul, Porto Alegre, Cancún, Quebec, Genua aus erklären die Zapatistas: „wir sind wie ihr.(…) Hinter unseren Pasamontañas ist das Gesicht aller ausgeschlossenen Frauen. Aller vergessenen Indígenas. Aller verfolgten Homosexuellen. Aller verachteten Jugendlichen. Aller geschlagenen Migrant/inn/en. Aller für ihre Worte und Gedanken Eingesperrten. Aller erniedrigten Arbeiter. Aller durch Vergessen Gestorbenen. Aller einfachen und gewöhnlichen Männer und Frauen, die nicht zählen, die nicht gesehen werden, die nicht genannt werden, die kein Morgen haben“ (Kommuniqué der Kommandantin Mayor Ana Maria, 27. Juli 1996)
Einige sind der Meinung, daß der weltweite Widerstand gegen die Globalisierung seinen Ursprung in den Protesten gegen das Ministertreffen der Welthandelsorganisation in Seattle 1999 hat. Dagegen weist die Journalistin Naomi Klein (Autorin von No logo) darauf hin, daß der Antiglobalisierungs- oder „altermundialistische“ Kampf (von span.-lat. alter mundo = eine andere Welt) bereits am 1. Januar 1994 mit dem zapatistischen Aufstand begann (La Jornada, 18. Mai 2002). Sie stimmt überein mit Ignacio Ramonet, für den die zapatistische Rebellion der erste Aufstand gegen die Globalisierung ist (Ramonet 2001, S. 24). In diesem Sinn bestätigte González Casanova beim Zweiten Sozialforum von Porto Alegre, daß die Proteste von Seattle undenkbar wären ohne den bewaffneten Aufstand von 1994. Das Zusammenfallen der bewaffneten Rebellion mit dem Inkrafttreten des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA widerspiegelte die Unzufriedenheit mit einer Politik, die weit von der Teilnahme und den Interessen der indigenen Völker entfernt ist und die darüber hinaus die Preise der Landwirtschaftsprodukte negativ beeinflußt und damit die Bauern, die mit den Preisen der nordamerikanischen Bauern nicht konkurrieren können, immer mehr verarmen läßt.
Subcomandante Marcos betonte kürzlich: „wir glauben nicht, daß [die Antiglobalisierungsbewegung] eine lineare Bewegung mit Ursachen und Folgen ist, noch daß sie mit geographischen Faktoren und Kalendern zu tun hat, d.h. daß zuerst Chiapas kam, dann Seattle, später Genua und nun Cancún“ (Muñoz Ramírez, 2003, S. 287).
Er definierte den Neozapatismus als „das Symptom von etwas, das in Südamerika, in Nordamerika, Europa, Asien, Afrika und Asien passiert, (…) das Symptom, daß die Börsen, die isoliert und vergessen waren, darum kämpfen, sich zu öffnen, aufzubrechen und sich zu treffen, um Schluß zu machen mit dieser Welt von Wertpapierbörsen und Börsen der anderen, Börsen des Vergessens“ („Einige Worte über unser Denken“).
Es ist sicher, daß die „altermundialistische“ Bewegung sich weiter konsolidiert und entwickelt von einer Protestbewegung hin zu einer fordernden und konstruktiven Bewegung. Ihre Charakteristika sind die Pluralität und die Heterogenität, sie verteidigt die Politik „von unten“ und kombiniert die Übertretung und die direkte Konfrontation mit dem Willen zu partizipativer Aktion. Sie verteidigt die Universalität der Menschenrechte, überschreitet nationale Grenzen und bewegt sich gleichzeitig außerhalb der Institutionen, die von den repräsentativen staatlichen Organen geschaffen wurden.
Ausgehend von der Notwendigkeit eines positiven Friedens im chiapanekischen Gebiet teilt SIPAZ diese Überzeugung, im Gesicht des anderen sein eigenes Gesicht zu erkennen, da alle der gleichen Menschheit angehören. Wir fungieren als eine Brücke in zwei Richtungen, die die Reise vom Lokalen zum Globalen erlaubt, indem sie den chiapanekischen Konflikt nach außen sichtbar macht, aber gleichzeitig vom Globalen zum Lokalen, durch unsere Präsenz, die den Blick von Organisationen und Personen aus anderen Teilen der Erde vertritt, die in diesem Gebiet präsent sein möchten, um ihre Sorge um das Anhalten eines Konflikts zu zeigen, dessen Lösung nicht in Sicht ist.
BIBLIOGRAPHIE
- La Jornada, Chiapas: el alzamiento, México, La Jornada, 1994
- Ramonet Ignacio, Marcos, La dignidad rebelde, Valencia, Cybermonde, 2001
- Le Bot, Yvon, El sueño zapatista, Barcelona, Anagrama, 1997
- Subcomandante Marcos, Relatos del Viejo Antonio, México, Centro de Información y Análisis de Chiapas, 1998
- Michel Guillermo, „Votán Zapata. Filísofo de la esperanza, México, Rizoma, 2001
- Muñoz Ramírez, 20 y 10, El fuego y la palabra, México, La Jornada, 2003
- EZLN, Documentos y Comunicados, Ediciones Era, 1997