ARTIKEL: Das Samenkorn im Sturm: Die EZLN ruft zum Seminar „Kritisches Denken über die kapitalistische Hydra“
02/06/2015EILMELDUNG : EINBRUCH UND DROHNACHRICHT IM BÜRO VON SIPAZ
17/08/2015AKTIVIÄTEN VON SIPAZ (Von Mitte Februar bis Mitte Mai 2015)
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Nördliche Zone
- Nach einem Vorbereitungsbesuch im Februar fuhren wir im April für eine Woche in die untere Zone von Tila, um dort zusammen mit dem Kollektiv für audiovisuelle Kommunikation „Koman Ilel“ eine Reihe von Interviews durchzuführen: Wir sprachen hauptsächlich mit Opfern und Überlebenden der Gewalt zwischen 1995 und 2000 in der nördlichen Zone und anderen sozialen Akteuren. Diese Interviews sollen Teil eines Dokumentarfilms anlässlich des 20. Geburtstages von SIPAZ werden.
Hochland
- Zusammen mit anderen Organisationen begleiteten wir die Familie der 11-jährigen Antonia López Méndez, bei der Beerdigung des Mädchens in ihrer Gemeinde Banavil, im Munizip von Tenejapa. Die Familie wurde vor drei Jahren nach gewalttätigen Auseinandersetzungen aus ihrer Heimat vertrieben.
- Vom 23. bis zum 26. März begleiteten wir streckenweise den Pilgermarsch/Kreuzweg, zu dem Mitglieder des Pueblo Creyente (dt.: „Gläubiges Volk“) aus Simojovel aufgerufen hatten, um auf die Gewalt in ihrer Region aufmerksam zu machen. Die Aktion endete mit tausenden Teilnehmern in der Hauptstadt Tuxtla Gutiérrez. Zuvor waren wir bereits bei der Pressekonferenz in San Cristóbal de Las Casas anwesend, bei der die Aktion angekündigt wurde.
- Am 22. April nahmen wir an der monatlichen Andacht des Massakers von Acteal teil, bei dem im Dezember 1997 im Munizip von Chenalhó 45 Personen ermordet wurden.
Caracoles/EZLN
- Im Zeitraum dieses Berichts besuchten wir 4 der 5 zapatistischen Caracoles (Verwaltungszentren) mindestens ein Mal.
- Am 2. Mai waren wir im Caracol Oventik bei der Ehrung des im März 2014 ermordeten Philosophen, Luis Villoro Toranzo, und des im Mai 2014 im Caracol La Realidad ermordeten Unterstützer der Zapatisten, José Luis Solís López, Galeano, anwesend.
- Vom 3. bis zum 9. Mai nahmen wir am Seminar „Kritisches Denken über die kapitalistische Hydra“ der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung in San Cristóbal de Las Casas teil.
Häftlinge
- Im Februar, März und Mai besuchten wir Alejandro Díaz Santis, Anhänger von Voz del Amate, einem organisativen Part der Sexta Declaración de la Selva Lacandona, im Gefängnis von San Cristóbal de Las Casas.
Frauen
- Im Februar und Mai nahmen wir an der Versammlung der Coordinación Diocesana de Mujeres (CODIMUJ) teil und führten im Februar auch die Analyse der Realität mit den Teilnehmern durch.
- Im März waren wir beim Treffen zur Konstruktion der „Bewegung zur Verteidigung des Landes, des Territoriums und für die Partizipation und Anerkennung der Frauen bei Entscheidungen“ und der Pressekonferenz, bei der die „Kampagne für das Land, das Territorium und die Partizipation der Frauen“ präsentiert wurde, anwesend.
- Am 8. März, dem Weltfrauentag, begleiteten wir etwa 200 Frauen und einige Männer bei einem Protestmarsch für die Gleichstellung ihrer Rechte durch San Cristóbal de Las Casas.
- Im März wohnten wir außerdem einer öffentlichen Veranstaltung im Rahmen des Hungerstreiks von Luisa Margareth Castillo Mora in San Cristóbal de Las Casas bei. Weil sie für Arbeiterrechte gekämpft hatte, wurde sie 2013 entführt, gefoltert und anschließend ausgesetzt. Nun kämpft sie um die Aufmerksamkeit der Behörden und Gerechtigkeit.
- Am 9. März waren wir bei der Präsentation des Berichtes „Wir alle sind Verteidigerinnen“ anwesend, welcher eine nationale Analyse der Aggressionen gegen Menschenrechtsverteidigerinnen enthält und die Arten von Gewalt, die sie hauptsächlich von Staatsbediensteten erfahren.
- Im April nahmen wir an der öffentlichen Präsentation des Dokumentarfilms über den Werdegang der Frauensektion der Diözese von San Cristóbal de Las Casas teil.
- Seit April führen wir eine Reihe von Interviews mit Frauen durch, um Material zum Thema zu erarbeiten, wie sich die Situation, das Denken und das kollektive Handeln der Frauen in Chiapas in den letzten 20 Jahren verändert hat. Dieses möchten wir im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zum 20. Geburtstag von SIPAZ gegen Ende dieses Jahres präsentieren.
Zivile Beobachtungsmissionen
- Im Mai führten wir zusammen mit anderen chiapanekischen Organisationen eine zivile Beobachtungsmission wegen der Vertriebenen aus der Gemeinde Primero de Agosto, im Munizip Las Margaritas, durch und drängten die lokalen Behörden in einer Reihe von Gesprächen zur Aufarbeitung des Falles.
Veranstaltungen
- Im Februar und Mai nahmen wir an den Versammlungen des Pueblo Creyente (dt.: Gläubiges Volk) in San Cristóbal de Las Casas teil.
- Im März nahmen wir an der Presse- und der Universitätskonferenz im Rahmen der „Nationalen Informationstour: Gewaltsames Verschwindenlassen in Mexiko. Der Fall von Gabriel Alberto Cruz Sánchez und Edmundo Reyes Amaya, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ teil. Sie wurden von der „Nationalen Front des Kampfes für den Sozialismus“ (FNLS) und dem „Komitee der Angehörigen von verschwundenen Verhafteten Hasta Encontrarlos“ organisiert.
- Im Mai waren wir bei der Ankunft der „Nationalen Karawane zur Verteidigung des Wassers, des Territoriums, der Arbeit und des Lebens“ des Yaqui-Stammes aus Sonora, Bundesstaat México, zur Unterstützung des Kampfes gegen Megaprojekte, anwesend.
OAXACA
- Im April nahmen wir am „Austausch der Konsultationserfahrungen mit Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten“ im Rahmen des zweiten „Aktionstages für die Völker, das Wasser, das Leben und das Land“ in Oaxaca de Juárez teil.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Im Februar waren wir Part der jährlichen Gesprächsrunde der deutschen Botschaft zur Menschenrechtslage in Mexiko, bei der neben dem Botschafter auch ein Bundestagsabgeordneter des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe anwesend war.
- Im Februar trafen wir uns zusammen mit anderen Mitgliedern des Global Partnership for the Prevention of Armed Conflict (GPPAC) mit Javier Hernández Valencia, dem Vertreter der Hohen Kommission der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Mexiko.
FRIEDENSPÄDAGOGIK
- Im Mai führten wir eine Analyse der Realität mit mehr als 80 Mitgliedern verschiedener Arbeitsbereiche der Kirchengemeinde in Frontera Comalapa durch.
- Im Mai gaben wir einen einwöchigen Intensivkurs zum Thema „Gewalt, Friedenspädagogik und Kommunikationsmedien“ für die Studenten des Seminario Intercultural Mayense (SIM).
ARTIKULATION
- Wir nahmen an den alle zwei Monate stattfindenden Treffen des Netzwerkes für Frieden, „Red por la Paz“, teil. Dieser Raum zur Aktion und Reflexion wurde von 10 Organisationen geschaffen, die sich um Friedens- und Versöhnungsprozesse in Chiapas bemühen.
- Zusammen mit anderen Partnerorganisationen des Netzwerkes für Meinungsfreiheit organisierten und koordinierten wir die Veranstaltungen, die im Rahmen der dreiwöchigen Ausstellung der von World Press Photo (ebenfalls unser Partner im Programm Press Freedom 2.0) prämierten Fotos in San Cristóbal de Las Casas stattfanden.
- Im April nahmen wir am dritten „Treffen des Netzwerkes der Organisationen für Begleitung und internationale Beobachtung in Lateinamerika“ in Guatemala teil.
INFORMATION ZUR AKTION
- Wir erhielten Besuch von Delegationen, Studenten, Journalisten und Mitgliedern unserer Koalition, die daran interessiert waren, sich Kenntnisse über die Lage in Chiapas sowie über die Arbeit von SIPAZ anzueignen oder zu vertiefen.
- Vom 25. bis zum 31. März organisierten wir für eine von Global Exchange gesandte Delegation aus den USA ein einwöchiges Bildungsprogramm.
INTERNE FORTBILDUNG
- Im März nahmen wir an einem Workshop zu digitaler Sicherheit von Frontline Defenders teil.
- Im April nahmen wir an einem Workshop von MM („Mensen met een Missie“, dt.: Menschen mit einer Mission, unser Partner in den Niederlanden) zum Spendensammeln teil.