Aktivitäten von SIPAZ (Januar – März 2005)
31/03/2005POLITISCHE LAGE : Mexiko, Zwischen Vorwahlkampagne und der „Anderen Kampagne“ der Zapatistas
31/10/2005
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
- In diesen Monaten trafen wir uns mindestens einmal mit den jeweiligen Räten der Guten Regierung in den 5 zapatistischen Caracoles, um ihnen die Interviews zu übergeben, die zuvor zum Thema Autonomie geführt wurden.
- Im Mai verbrachten wir zehn Tage in verschiedenen Gemeinden und Städten in der nördlichen Region von Chiapas, um:
- Interviews mit verschiedenen Akteuren zur aktuellen Lage zu führen; ein neues Projekt zur Systematisierung unserer Arbeit in der Region vorzuschlagen (die seit 1998 aller drei Monate besucht wird).
- Wir trafen uns mit verschiedenen religiösen Akteuren aus Chiapas und führten Interviews mit ihnen durch.
- Ende Mai bereisten wir den Bundesstaat Guerrero im Rahmen unseres Vorhabens, andere Prozesse in Mexiko zu begleiten. Wir trafen uns mit Internationalen Friedensbrigaden. Wir besuchten das Menschenrechtszentrum von Tlachinollán an seinem XI. Jahrestag und nahmen dort am Forum „Unser Wort als Weg“ („Nuestra palabra hecho camino“) teil. Außerdem waren wir beim Jahrestag des Massakers von ‚El Charco‘ anwesend. Wir sprachen mit Felipe Arreaga, dem Campesino und Umweltaktivisten, der unschuldig im Gefängnis war, und mit der Umweltschützerinnen-Organisation „Organización de Mujeres Ecologistas de la Sierra de Petatlán“.
- Nachdem die Zapatistas die Alarmstufe Rot ausgerufen hatten, beteiligten wir uns in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Politische Analyse und Soziale und Wirtschaftliche Untersuchungen CAPISE an einer Beobachtungsbrigade in den Talregionen des Lakandonischen Urwaldes.
INFORMATION
- Wir empfingen Besucher, Delegationen, Studenten und Journalisten vor allem aus den USA und Europa, um sie über die Situation in Chiapas und die Arbeit von SIPAZ zu informieren. Unter anderem waren dabei: aus den USA Mitglieder der Vereinigten Kirche Christi, Schüler des Colorado-College, der De Paul-Universität und des binationalen Programmes ‚Global Education‘, eine Delegation von ‚Witness for Peace‘ (Ständige Aktion für den Frieden, Teil unserer Koalition); und aus Europa der Vertreter des Katholischen Komittees gegen Hunger und für Entwicklung (CCFD).
- Am 16. Mai nahmen wir mit einem Vortrag an der Tagung zum Thema ‚Frieden und Militarisierung‘ teil, die im Rahmen des Internationalen Festivals der Kulturen im Widerstand Ollín Kan 2005 von Stadtbezirk Tlalpan in Mexiko Stadt organisiert wurde.
- Am 19. Mai präsentierten wir einen Vortrag beim Forum ‚Der Krieg, die aktuelle Etappe des Imperialismus“ in der Nationalen Autonomen Universität Mexiko (UNAM), zu dem die Organisation „Jugendliche im Widerstand“ (Jóvenes en Resistencia) eingeladen hatte.
- Im Mai und Juni trafen wir uns mit Vertretern der Schweizer Botschaft in Mexiko und des Schweizer Außenministeriums.
- Derzeit ist ein Mitglied unseres Teams immer noch in Deutschland auf einer Tour durch mehrere Städte unterwegs.
- Wir nahmen weiter am Seminar „Das Werk von Immanuel Wallerstein: eine Grammatik zum Verstehen der heutigen Welt aus einer kritischen Perspektive“ teil, das vom „Zentrum für Studien, Information und Dokumentation: Immanuel Wallerstein“ durchgeführt wird. Am 23. und 24. Juni besuchte Professor Wallerstein Chiapas. Wir besuchten seine Konferenz zum Thema „Die Welt in der wir leben: 2005-2050″.
VERNETZUNG UND EINGLIEDERUNG
- Vom 28. März bis zum 2. April nahmen wir Am Forum ‚Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden‘ teil, zu dem das Instutit für Menschenrechte der Universidad Centroamericana (IDHUCA) im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum XXV. Jahrestages der Ermordung von Monseñor Romero in San Salvador, El Salvador, eingeladen hatte. Zur gleichen Zeit fand eine Versammlung des Lateinamerikanischen Netzwerkes von Friedensschaffenden (Red Latinoamericana de Constructores de Paz), zu dem wir gehören, statt. Das Netzwerk veröffentlichte die Erklärung „Llamado Romero“.
- Wir engagierten uns weiter im Netzwerk für den Frieden („Red por la Paz“), das 15 Organisationen Raum für Aktionen und Reflektion bietet, die Friedens- und Versöhnungsprozesse in Chiapas unterstützen wollen. Im Mai nahmen wir außerdem an einer Versammlung des Mexikanischen Netzwerkes von Friedensschaffenden (Red Mexicana de Constructores de Paz) in Mexiko Stadt teil.
- Im Mai luden uns verschiedene internationale Organisationen zur Koordination der Internationalen Begleitung in Guatemala (Coordinación de Acompañamiento Internacional en Guatemala) in ihr Land ein, um verschiedene Formen internationaler Begleitung ausgehend von unseren unterschiedlichen konkreten Erfahrungen auszutauschen.
- Anfang Juni nahmen wir an einer Analyse über den Kontext und die Agenda des ausstehenden Friedens teil, zu die Organisationen „Servicios y Asesoría para la Paz“ (Serepaz) und die Schweizer Plattform für Frieden in Chiapas (PROPAZ) aufgerufen hatten und an der mehr als 50 Personan teilnahmen.
AUSBILDUNG FÜR DEN FRIEDEN
- Am 7. und 8. April nahmen wir an einem Workshop zum Thema ‚Konfliktumwandlung“ teil, der von der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung einberufen und vom norwegischen Professor Johan Galtung geleitet wurde, welcher weltweit als Begründer der Friedensstudien gilt. Wir sprachen persönlich mit ihm, um ihm über unser Projekt zu berichten und seine Sicht auf den Konflikt in Chiapas kennenzulernen.
- Ab Mai begannen wir mit einem Workshop-Zyklus zum Thema Konfliktumwandlung mit der Organisation GRAMIN/ALSOL (die mit Mikrokrediten für indigene Frauen arbeitet).
- Vom 20. bis 24. Juni nahmen wir an einer Veranstaltung über ‚Wiederherstellende Justiz‘ in Guatemala teil, die von REDPAZ, dem Mittelamerikanischen und Karibischen Netzwerk (Red de Centroamérica y el Caribe) einberufen wurde, das sich seit mehreren Jahren mit dem Thema Konfliktumwandlung auseinandersetzt.