AKTUELLE : Mexico – Neue Regierung, alte Probleme
30/03/2007KONJUNKTUR IN : Reaktivierung des Sozialen Konfliktes Chiapas
31/10/2007Aktivitäten von SIPAZ (März bis Juli 2007)
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
SITUATION DER MENSCHENRECHTSVERTEIDIGERINNEN
- Im Juni beteiligten wir uns an einem Treffen mit 15 Botschaften der Europäischen Gemeinschaft und Mexiko-Stadt. Wir behandelten sowohl die Situation der MenschenrechtsverteidigerInnen in Chiapas, als auch weitere Menschenrechtsprobleme in Mexiko.
CHIAPAS
Nördliche Zone
- Im März und Anfang Juli waren wir in mehreren Gemeinden und Städten der nördlichen Zone von Chiapas und sprachen mit unterschiedlichen AkteurInnen der Region: interne Flüchtlinge, AnführerInnen verschiedener politischer Gruppen, Regierungsstellen, Mitglieder von Kirchen, UnterstützerInnen der Zapatistas, bäuerliche und Volksorganisationen. Im Juli waren wir auch in Choles de Tumbala, nahe Palenque. Diese zapatistische Gemeinde war voriges Jahr mit Gewalt vertrieben worden.
Hochland
- Im März besuchten wir das ökologische Naturreservat der Zapatistas in Huitepec in der Nähe von San Cristóbal. Es befindet sich auf dem Land des Naturschutzgebietes Huitepec-Los Alcanfores, das von der Regierung von Chiapas eingerichtet wurde. Die Regierung wird beschuldigt, dies ohne Befragung der örtlichen Bevölkerung getan zu haben.
- Am 7. April begleiteten wir die Umsiedlung von internen Flüchtlingen, die der zivilen Organisation Las Abejas angehören, im Bezirk Pantelho. Im Juni machten wir einen weiteren Besuch. (Es gab große Besorgnis, da nachts Schüsse zu hören waren.)
Urwaldgebiet
- Im Juli sprachen wir mit verschiedenen Nichtregierungs-, religiösen und sozialen Organisationen in Ocosingo, Chilón, Bachajón y Yajalón.
Caracoles (Regierungszentren der Zapatistas)/Andere Kampagne
- Wir machten mindestens einen Besuch in jedem der 5 Caracoles.
- Am 25. März waren wir bei einer Veranstaltung in San Cristóbal de Las Casas zur Verabschiedung einiger Kommandanten der Zapatistas, die in verschiedene Bundesstaaten im Norden Mexikos reisten, um den zweiten Teil der Anderen Kampagne zu beginnen.
- Vom 21. bis 30. Juli waren wir als BeobachterInnen bei dem II. Treffen der zapatistischen Völker mit den Völkern der Welt, welches in mehreren Caracoles durchgeführt wurde.
OAXACA
- Im April waren wir eine Woche in Oaxaca. Wir besuchten das Dritte internationale Forum zur Verteidigung der Menschenrechte in Oaxaca und sprachen mit verschiedenen sozialen Organisationen, NGOs und Regierungsvertretern (siehe Bericht „Ein immer noch offener Konflikt: die sozio-politische Situation und Menschenrechtsverletzungen in Oaxaca“).
GUERRERO
- Am 5. und 6. Mai nahmen wir an der zivilen Beobachtungsmission (bestehend aus 16 mexikanischen und internationalen Organisationen und Netzwerken) teil. Sie fand in einer Gemeindeversammlung in Cacahuatepec statt, in der über das Wasserkraftprojekt La Parotta gesprochen werden sollte.
- Im Juni nahmen wir am XIII. Jubiläum des Menschenrechtszentrums der Berge Tlachinollan teil, welches zeitgleich mit dem bundesstaatlichen Forum „Für die Wege des Widerstands“ stattfand. Es beteiligten sich etwa 400 Personen von 16 sozialen Organisationen und 40 Gemeinden, um ihre Widerstandsformen zur Verteidigung ihres Landes miteinander auszutauschen und sich öffentlich zu Wort zu melden. Anschließend besuchten wir die Bezirke Ayutala und Xochistlahuaca (Costa Chica, ein stark von Militarisierung betroffenes Gebiet).
INFORMATION
- Wir empfingen Delegationen (zum Beispiel Global Exchange oder die Vereinigte Kirche Christus), Studierende und Journalisten, die sich über die aktuelle Situation in Chiapas und die Arbeit von SIPAZ informierten. Im Juli koordinierten wir eine mehrtägige Delegationsreise von „Marin Interfaith Task Force on the Americas“ (Mitglied unserer Koalition).
- Im Juni nahmen wir an einer Tagung teil, zu welcher SERAPAZ und das Schweizer Programm für Beobachtung und Förderung des Friedens in Chiapas (PROPAZ) aufgerufen hatten, um die Militarisierung in Mexiko und Lateinamerika politisch zu analysieren. Es nahmen über 80 Personen daran teil.
- Wir eröffneten einen Blog in spanisch und englisch (http://sipaz.wordpress.com/) in welchem wir in kürzeren Abständen aktuelle Informationen über unsere Aktivitäten veröffentlichen.
FÖRDERUNG DES FRIEDENS
FRIEDENSERZIEHUNG
- Im März beteiligten wir uns an einer Veranstaltung mit Gebet und Reflexion. Im Mai wurde eine Woche für die Einigung der ChristInnen organisiert.
- Wir leiteten Workshops zu gewaltfreier Konfliktbearbeitung mit DESMI (Wirtschaftliche uns soziale Entwicklung Indigener Mexikos).
- Im Juli leiteten wir in San Cristóbal de Las Casas einen Workshop über Friedenskultur und Konfliktbearbeitung mit religiösen Akteuren unterschiedlicher Kirchen. Er wurde vom Interkulturellen Mayaseminar organisiert.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Wir beteiligten uns an den monatlichen Versammlungen des Friedensnetzwerkes „Raum für Aktion und Reflexion“, bestehend aus 16 Organisationen, die Friedensprozesse und Versöhnung in Chiapas unterstützen.
- Im März nahmen wir an einem Bildungsworkshop über Gefängnisbesuche vom „Netzwerk Alle Rechte für Alle“ in Mexiko-Stadt teil. Wir besuchten das Frauengefängnis Seccion 5 in San Cristóbal de Las Casas.
- Im März nahmen wir am Dritten kontinentalen Gipfel der Indigenen Völker Lateinamerikas (Abya Yala) in Guatemala teil.
- Im April veranstalteten wir gemeinsam mit dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas und dem CMC Holland ein „Treffen zu Analyse und Strategien der Zivilgesellschaft zu den Herausforderungen der aktuellen Etappe in Chiapas“. Es nahmen zivile Organisationen und Einzelpersonen, die in ihren Gemeinden die Menschenrechte fördern, teil.
- Am 12. April nahmen wir am Jubiläum von SERPAJ (Dienst für Frieden und Gerechtigkeit, Mitglied unserer Koalition) in Cuernavaca, Morelos, teil.
- Im Juni wurden Treffen mit Partnern, NGOs, Netzwerken und Solidaritätsgruppen aus Holland und Frankreich durchgeführt.