Aktivitäten von SIPAZ (Mitte Mai bis Mitte August 2011)
31/08/20112011
03/01/2012AKTIVITÄTEN VON SIPAZ (Mitte August bis Mitte November 2011)
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Nördliche Zone
- Am 1. Oktober nahmen wir an der Gedenkfeier teil, welche in der Gemeinde Masojá Schucjá, Landkreis Tila, zum Andenken an die Opfer des Konflikts in den Jahren ’95 und ’96 in der nördlichen Zone von Chiapas organisiert wurde.
- Am 15. und 16. Oktober beteiligten wir uns an einer Beobachtungsmission sowie der Übergabe von Lebensmitteln in der Gemeinde San Patricio, autonomer Landkreis La Dignidad, offizieller Landkreis Sabanilla.
Hochebene
- Am 22. August waren wir beim monatlichen Gedenken des Massakers von Acteal, Chenalhó, welche in der gleichnamigen Gemeinde stattfand.
- Am 12. Oktober nahmen wir an der Pressekonferenz teil, die von der Zivilgesellschaft Las Abejas in San Cristóbal de Las Casas im Rahmen der „Tage des kulturellen Widerstands“ organisiert wurde.
Urwald-Region
- Im September nahm ein Mitglied des Teams über zwei Wochen an der Zivilen Beobachtungsbrigade (BRICOS) in Los Mártires, Autonomer Landkreis Lucio Cabañas, offizieller Landkreis Ocosingo, teil.
Caracoles
- Zwischen August und November besuchten wir alle zapatistischen Caracoles mindestens einmal.
MenschenrechtsverteidigerInnen
- Im September, Oktober und November besuchten wir die MenschenrechtsverteidigerInnen Margarita Martínez und Adolfo Guzmán, die seit 2009 Drohungen erhalten und verschiedenen Angriffen ausgesetzt sind. Im Oktober erhielten sie erneut eine Todesdrohung, obwohl sie vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen von der Interamerikanischen Menschenrechtskommission erhalten.
- Wir begleiten weiterhin das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas.
- Am 8. und 9. Oktober nahmen wir am „Forum zur Verteidigung der MenschenrechtsverteidigerInnen“ teil, welches in Tonalá, Chiapas, stattfand.
Gefangene
- Im September nahmen wir an einer Versammlung der „Organisation von Familienmitgliedern der Gefangenen von Ocosingo“ im gleichnamigen Landkreis teil.
- – Wir begleiteten den Hungerstreik sowie das Fasten der Gefangenen und besuchten die Inhaftierten im Gefängnis von San Cristóbal de Las Casas mindestens einmal die Woche während der 4 Wochen ihres Streiks und Fastens. Wir besuchten ebenfalls mehrere Male die Mahnwache ihrer Familienangehörigen auf dem Platz der Kathedrale in San Cristóbal de Las Casas.
Frauen
- Im August und Oktober nahmen wir an der Versammlung der Koordination der Frauen des Bistums von San Cristóbal de Las Casas (CODIMUJ) teil.
- Am 29. Oktober waren wir bei dem Treffen zum Thema „Feminizide“ anwesend, in welchem über die Möglichkeiten informiert wurde, die durch die Eröffnung der mexikanischen Sektion des Permanenten Tribunals der Völker entstehen.
GUERRERO
- Vom 6. bis zum 16. Oktober waren wir in Guerrero. Wir trafen uns mit VertreterInnen von Radio Ñomndaa in Xochistlahuaca, mit dem Rat der Ejidos und Gemeinden in Opposition zum Staudamm La Parota (CECOP) sowie dem Kollektiv gegen Folter und Straflosigkeit (CCTI) in Acapulco, mit der Organisation der Angehörigen von Verhafteten, Verschwundenen und Opfern von Menschenrechtsverletzungen in Mexiko (AFADEM) in Atoyac de Álvarez, dem Menschenrechtszentrum Tlachinollan und weiteren Partnern in Chilpancingo. Außerdem nahmen wir am 16. Jahrestag der Regionalen Koordination der Gemeinde-Autoritäten – der Gemeindepolizei Guerreros (CRAC-PC) teil, welche in Paraje Montero, Malinaltepec, stattfand.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Im August und November trafen wir uns mit Mitgliedern des staatlichen Menschenrechtsrates von Chiapas (CEDH), um über verschiedene Themen zu sprechen, die uns hinsichtlich des Kontextes in diesem Bereich Sorgen bereiten.
- Am 14. November nahmen wir am Forum „Feminizid in der Verwaltung und Administration der Justiz“ in Tuxtla Gutiérrez teil. Diese wurde von der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chiapas organisiert.
VERSCHIEDENES
- Am 30. August waren wir bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Jahresberichts 2010 „Die Erde lebt auf den Pfaden des Widerstands“ des Menschenrechtszentrums Fray Bartolomé de Las Casas.
- Vom 14. bis 16. September begleiteten wir die Karawane in den Süden auf ihrem Weg durch den Bundesstaat Chiapas. Zu dieser hatte die Bewegung für Frieden mit Gerechtigkeit und Würde aufgerufen.
- – Am 13. September waren wir zeitweilig als Beobachter bei den in Chiapas durchgeführten Demonstrationen gegen die hohen Stromkosten anwesend.
- Im Rahmen der Gedenkfeier der 519 Jahre der Ankunft der Spanier in Amerika nahmen wir am Treffen der Kämpfe und Widerstände teil, welches am 11. Oktober im CIDECI-UNITIERRA durchgeführt wurde. Außerdem beteiligten wir uns am folgenden Tag an der Versammlung sowie und waren bei der Demonstration im Zentrum von San Cristóbal de Las Casas als BeobachterInnen anwesend.
- Am 22. Oktober beteiligten wir uns am „Treffen für den Frieden angesichts des Nationalen Notstands“, welches in Mexiko-Stadt stattfand. Die Ziele dieses Treffens waren „Analysen und Reflexionen über die Situation des Nationalen Notstands zu teilen, die Konsequenzen zu bewerten, welche aus der Kriegsstrategie sowie der Strategie der staatlichen Politiken, die den Menschenrechten sowie den sozialen und wirtschaftlichen Rechten der Gesellschaft entgegen stehen, abgeleitet werden können sowie Perspektiven und mögliche einheitliche Antworten vorzuschlagen“.
FRIEDENSFÖRDERUNG
ZUSAMMENARBEIT MIT RELIGIÖSEN AKTEUREN
- Im September nahmen wir an einem ökumenischen Treffen für Gebet und Reflexion teil, welches die Ökumenische Gruppe für Realitätsanalyse (GEARC), zu der auch wir gehören, einberufen hat.
FRIEDENSERZIEHUNG
- Im September und Oktober moderierten wir Vertiefungsworkshops über verschiedene Aspekte der positiven Konflikttransformation im Interkulturellen Mayaseminar (SIM).
- Im August und Oktober führten wir Workshops mit dem Team der Kommission zur Unterstützung von gemeinschaftlicher Einheit und Versöhnung (CORECO) durch.
NETZWERKE UND FOREN
- Wir beteiligten uns an den zweimonatigen Treffen des Friedensnetzwerkes, Aktions- und Reflexionsplattform von derzeit 10 Organisationen, die Friedens- und Versöhnungsprozesse in Chiapas zu unterstützen suchen. Wir nahmen an verschiedenen Aktivitäten teil, die mit der Durchführung einer Beobachtungsmission über die sog. „Nachhaltigen Landstädte“ verbunden waren.
- Am 18. August beteiligten wir uns am Treffen der in Mexiko ansässigen Partner des Globalen Bündnisses zur Prävention bewaffneter Konflikte in Nordamerika (GPPAC-AN), dem wir angehören.
- Im Rahmen des Weltfriedenstages nahmen wir am 15. Jahrestag der CORECO teil und präsentierten das Buch des ehemaligen Koordinators der CORECO, Felipe Toussaint Loera (1957-2011): „Kommission zur Unterstützung von gemeinschaftlicher Einheit und Versöhnung, Positive Konflikttransformation in Gemeinden und Organisationen in Chiapas und die Arbeit für den Frieden 1996-2005″.
- Wir beteiligten uns an der Vorbereitung und Umsetzung des offenen Forums „Wie schaffen wir den Frieden im Krieg?“, das am 29. Oktober in San Cristóbal de Las Casas durchgeführt wurde.
- – Am 9. und 10. November trafen wir uns mit unserem Partner MM („Menschen mit einer Mission“, Niederlande) in Mexiko.
INFORMATION
- Wir empfingen Delegationen, Studierende, JournalistInnen und Mitglieder unserer Koalition, die interessiert daran waren, die soziopolitische Situation in Chiapas sowie die Arbeit von Sipaz kennenzulernen bzw. ihre Kenntnisse zu vertiefen.
- Wir forschen weiterhin zu dem Thema „Verknüpfung von Gender- und Friedensarbeit“, wofür wir uns mit verschiedenen Frauengruppen und -organisationen in Chiapas und Guerrero trafen.
- Wir veröffentlichten eine Eilaktion über die Situation der Gefangenen im Hungerstreik und während des Fastens in Chiapas sowie die Verlegung von einem ihrer Anführer, Alberto Patishtán, nach Sinaloa.
INTERNE WEITERBILDUNG
- Im Oktober führten wir eine interne Weiterbildung durch, um Werkzeuge der Konflikttransformation kennenzulernen, welche wir in der Arbeit mit Frauengruppen nutzen können.
- Mitte September nahmen wir an einem Workshop teil, zu dem das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas eingeladen hatte. Durchgeführt wurde dieser von Carlos Beristain. Ziel war es, Arbeitsweisen psychosozialer Unterstützung und Methoden auszutauschen, um mit Situationen politischer Gewalt umzugehen.