AKTIVITÄTEN VON SIPAZ (Mitte Mai bis Mitte August 2010)
30/07/20102010
03/01/2011AKTIVITÄTEN VON SIPAZ (Mitte August bist Mitte November 2010)
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Nördliche Zone
- Im September und Oktober haben wir mehrere Dörfer und Gemeinden im Tiefland von Tila besucht, um mit verschiedenen Akteuren aus der Region zu sprechen: Vertreter verschiedener politischer Gruppen, Regierungsinstanzen, Mitglieder von Kirchen sowie von KleinbäuerInnen- und sozialen Organisationen. Außerdem konnten wir einige Gespräche in Yajalón, Chilón, Bachajón und Palenque führen.
Hochland
- Am 22. September nahmen wir in Acteal an einer Gedenkfeier an das Massaker von 1997 teil. Ebenso waren wir auf der Pressekonferenz und Feier des 22. Oktober präsent. Am gleichen Tag hatten wir ein Treffen mit Kunsthandwerkerinnen aus Acteal, um mit ihnen über ihre organisatorischen Fortschritte zu sprechen.
Urwald-Grenzregion
- Ende September trafen wir uns mit verschiedenen zivilen Organisationen aus Comitán, um über die aktuellen Lage in der Urwald-Grenzregion zu reden.
Caracoles
- Zwischen August und November haben wir alle zapatistischen Caracoles mindestens einmal besucht.
Gefangene
- Im September nahmen wir in Ocosingo an einem Treffen der „Organisation von Familienmitgliedern der Gefangenen von Ocosingo“ teil.
- Im Oktober besuchten wir den Lehrer Alberto Patishtán, Mitglied der Gefangenorganisation „Die Stimme von El Amate“ und Anhänger der Anderen Kampagne, der momentan in der Strafanstalt San Cristóbal de Las Casas inhaftiert ist.
OAXACA
- Vom 16.-18. August nahmen wir an der vom Zentrum für Rechte der indigenen Bevölkerung Flor y Canto A.C. organisierten Beobachtungsmission „Wasser ist Leben; verteidigen wir seinen Fortbestand“ teil und besuchten in diesem Rahmen mehrere indigene Gemeinden im Zentrum Oaxacas. Diese Mission beschäftigt sich mit der Problematik des Wassers in jener Region und den organisatorischen Prozessen.
- Anfang Oktober unternahmen wir eine einwöchige Reise durch Oaxaca und sprachen sowohl in Oaxaca-Stadt als auch in Tehuantepec mit verschiedenen zivilen und sozialen Organisationen. Außerdem nahmen wir im Oktober in Oaxaca am Nachtreffen des Dritten Weltweiten Treffens der Bewegung durch Staudämme Betroffener teil, letzteres hatte in in Temacapulín (im Bundesstaat Jalisco) stattgefunden. Zudem waren wir beim Treffen der süd-südöstlichen Region des Nationalen Netzes des Zivilen Widerstandes gegen die Hohen Energietarife.
GUERRERO
- Vom 8.-13. Oktober haben wir in den Bergen von Guerrero in der Gemeinde La Ciénega im Landkreis Malinaltepec am Zweiten Indigenen Sozialforum (FSI) teilgenommen. Vom 13.- 16. Oktober waren wir auf dem Nationalen Treffen für Gerechtigkeit und Sicherheit der Dörfer in San Luis Acatlán, welches von der Regionalkoordination der Gemeindeautoritäten (CRAC- Gemeindepolizei) im Rahmen ihres 15. Geburtstags veranstaltet wurde. Auf dieser Reise trafen wir uns außerdem mit Mitgliedern des Menschenrechtszentrums De la Montaña Tlachinollan, der Organisation für Entwicklung in ländlichen Gemeinschaften (TADECO) und von Radio Ñomdaa.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Vom 30. August bis zum 2. September konnten wir zusammen mit dem internationalen Vorstand von SIPAZ, der sich zu seinem jährlichen Treffen in Mexiko befand, einige wichtige Treffen in Mexiko-Stadt durchführen. Wir führten Gespräche mit den Verantwortlichen für politische Angelegenheiten der Botschaften der USA, Deutschland, Frankreich, Belgien (welches derzeit die EU-Präsidentschaft inne hat), Portugal sowie der Vertretung der Europäischen Union in Mexiko; mit der Direktorin der Abteilung für Förderung und Verteidigung der Menschenrechte des Innenministeriums sowie VertreterInnen der Generaldirektion für Menschenrechte und Demokratie des Außenministeriums. Zudem sprachen wir mit verschiedenen MitarbeiterInnen des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OACNUDH) in Mexiko. Die Themen dieser Gespräche waren die allgemeine Lage der Menschenrechte in Mexiko, die Menschenrechtsverteidiger (sowie die internationalen Menschenrechtsbeobachter), Strafffreiheit und Rechtssystem; und die Konflikte bezüglich des Themas Land und Territorium.
- Im September führten wir ein Gespräch mit Pedro Raúl López Hernández, Sonderstaatsanwalt in Chiapas für den Schutz von nichtstaatlichen Menschenrechtsorganisationen.
- Am ersten Oktober waren wir in San Cristóbal de Las Casas auf einem Treffen von zivilen und sozialen Organisationen mit Gabriela Knaul, VN-Sonderberichterstatterin für die Unabhängigkeit von Justizbeamten und Strafverteidigern.
- Im Oktober sprachen wir mit dem Verantwortlichen der UNESCO, die sich an dem UN-Projekt in Chiapas „Frieden und Versöhnung“ beteiligen wird.
VERSCHIEDENES
- Am 18. Oktober nahmen wir im Rahmen des Dritten Internationalen Weltmarsches der Frauen an einer Gesprächsrunde teil, in der Augenzeugenberichte und Materialien zu der Situation der Frauen im Kontext politischer Gewalt und Militarisierung in Ländern wie Mexiko, Kolumbien und der Demokratischen Republik Kongo besprochen wurden.
- Am 30. Oktober nahmen wir in Teopisca als Beobachter an einer Versammlung des Netzwerk des zivilen Widerstandes gegen die hohen Stromtarife teil.
FRIEDENSARBEIT
ARBEIT MIT RELIGIÖSEN VERTRETERN
- Im September haben wir an einem ökumenischen Treffen der Reflexion und des Betens teilgenommen, welches von der Ökumenischen Gruppe für Konjunktur- und Realitätsanalyse (GEACR), zu der auch wir gehören, organisiert wurde. Das Hauptthema dieses Jahres war die Analyse von religiös gefärbten Konflikten.
- Im Oktober nahmen wir an einem Workshop über „Geistlichkeit und Menschenrechte“ teil, welcher von Pax Christi International organisiert wurde.
FRIEDENSERZIEHUNG
- Im September haben wir einen Workshop mit dem Team der Kommission zur Unterstützung der Einheit und Versöhnung durchgeführt.
ARTIKULATION
- Wir nahmen an den zweimonatlichen Versammlungen des Netzwerkes für den Frieden teil, welches aus 11 Organisationen besteht, die Friedensprozesse und Versöhnung in Chiapas unterstützen. Im Oktober wurde der erste Bericht der „Zivilen Beobachtungsmission für Menschenrechte und Soziale Konflikte“ veröffentlicht, welche ihre Arbeit in vier Landkreisen des Grenzgebietes in Chiapas begann (Comitán, Trinitaria, Comalapa und Chicomuselo).
- Vom 19.-21. August nahmen wir am 15. Treffen der Frauen teil, welches von dem Zusammenschluss der Kleinbäuerinnen und Indigenen Frauen im Südosten Mexikos organisiert wurde. Das Treffen, an dem 250 Frauen aus Yucatán, Oaxaca, Veracruz, Tabasco und der Diözese von San Cristóbal de Las Casas teilnahmen, drehte sich um das Motto: „Trotz Armut und Ungerechtigkeit schreiten wir Frauen voran, um mit Hoffnung ein würdiges Leben aufzubauen“.
- Ende Oktober nahmen wir an der Versammlung der Koordination der Frauen der Diözese in San Cristóbal de Las Casas (CODIMUJ) teil.
INFORMATION
- Wir bekamen Besuch von Delegationen, Studenten und Journalisten, die an der Entwicklung in Chiapas und der Arbeit von SIPAZ interessiert sind.
- Im September nahmen wir an einem Treffen mit América de Valle von der Organisation „Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra“ aus Atenco“ teil.
- Wir waren auf Präsentationen von Büchern und Berichten zu Themen, die für unsere Arbeit relevant sind: zum Beispiel das Buch von Silvia Marcos „Cruzando fronteras: Mujeres Indígenas y feminismo abajo y a la izquierda“ oder die Broschüre „¿Conoces la Declaración de las Naciones Unidas sobre los Derechos de los Pueblos Indígenas?“, die im September von Amnesty International veröffentlicht wurde.
- Wir forschen weiterhin zu dem Thema: „Verknüpfen von Gender- und Friedensarbeiten“, wofür wir uns mit verschiedenen Gruppen und Organisationen in Chiapas und Guerrero trafen.