Aktivitäten von SIPAZ (Von Mitte November 2010 bis Mitte Februar 2011)
28/02/2011AKTUELLES : Auf der Suche nach Alternativen gegenüber der zunehmenden Militarisierung
31/08/2011Aktivitäten von SIPAZ (Mitte Februar bis Mitte Mai 2011)
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Hochland
- Im März besuchten wir die Menschenrechtsverteidigerin Margarita Martínez, die seit mehr als einem Jahr Drohungen bekommen und unter Angriffen gelitten hat.
- Seit Dezember und bis heute leisten wir dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas internationale Schutzbegleitung.
- Im Februar waren wir auf der monatlichen Gedenkfeier des Massakers von Acteal im Landkreis Chenalhó. Am 8. März waren wir außerdem als Beobachter bei dem Pilgermarsch von ungefähr 500 Mitgliedern der Organisation Las Abejas sowie bei ihrem Protest gegen das Militärlager von Majomut anwesend. Dort wurde ihnen von den Soldaten verboten einzutreten, um zu beten. Wir waren ebenfalls präsent auf einer Versammlung der Frauen von Las Abejas im April.
- Anfang Mai besuchten wir die Gemeinde Nuevo Paraíso (eine Abeja-Gemeinde von RückkehrerInnen, die zuvor vertrieben worden waren, im Landkreis Pantelhó), nachdem diese Gemeinde erneut Ziel von Drohungen wurde.
Urwald-Region
- Im März nahm ein Mitglied des Teams über 15 Tage an der Zivilen Beobachtungsbrigade (BRICOS) in Agua Clara, Landkreis Salto de Agua, teil.
Küste
- Anfang April besuchten wir den Sitz des Menschenrechtszentrums Digna Ochoa in Tonalá und entschieden, ihnen, aufgrund der gegen sie gerichteten Angriffe und Drohungen, internationale Schutzbegleitung in Einzelfällen anzubieten. Seit Anfang diesen Jahres haben sich diese Angriffe erheblich verschlimmert.
Caracoles
- Zwischen Februar und Mai besuchten wir 4 der zapatistischen Caracoles mindestens einmal.
Gefangene
- Im März besuchten wir Alberto Patishtán, Gefangener in der Haftanstalt von San Cristóbal de Las Casas und Mitglied der „Stimme von El Amate“, einer Organisation von Gefangenen, die zur Anderen Kampagne gehört. Wir besuchten ebenso andere Gefangene, die sich als „Solidarische mit der Stimme von El Amate“ bezeichnen.
Frauen
- – Im Februar und Mai nahmen wir an den Versammlungen der Frauenkoordination der Diözese (CODIMUJ) in San Cristóbal de Las Casas teil.
- – Am 7. und 8. März haben wir im Rahmen des Internationalen Frauentages an verschiedenen Aktivitäten in San Cristóbal de Las Casas sowie in Chenalhó teilgenommen.
OAXACA
- Im März führten wir eine 10tägige Besuchsreise im Staat Oaxaca durch. Wir führten Gespräche mit verschiedenen zivilen und sozialen Organisationen in Oaxaca-Stadt sowie mit der neuen Bevollmächtigten für Menschenrechte der Regierung von Oaxaca. Am 13. und 14. März waren wir in Pinotepa Nacional bei kulturellen Aktivitäten sowie einer Mobilisierung zur Verteidigung des Río Verde und gegen das Wasserkraftwerk „Paso de la Reyna“ anwesend, welche beide vom Gemeinderat der Dörfer zur Verteidigung des Río Verde (COPUDEVER) organisiert wurden. Abschließend besuchten wir die Migrantenherberge „Hermanos en el camino“ in Ixtepec, dessen Mitarbeitende und insbesondere Pater Solalinde verschiedene Drohungen aufgrund ihrer Arbeit erhalten haben.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- im Februar und Mai trafen wir uns mit dem Beauftragten für Chiapas des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Mexiko.
- Am 9. und 10. März nahmen wir in San Cristóbal de Las Casas am Dialogforum über Friedenskultur, lokale Entwicklung und interne Vertreibung von Personen teil, welches vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und der Regierung von Chiapas einberufen wurde. Die Ziele dieses Forums waren die Systematisierung von Erkenntnissen, die Veranschaulichung, Quantifizierung und Abhandlung der Problematik der Zwangsumsiedlung mit der Absicht, einen juristischen Rahmen bzw. politische Handlungsvorschläge auf diesem Gebiet auszuarbeiten.
- Anfang Mai hatten wir ein Treffen mit dem erst kürzlich eingesetzten Staatlichen Menschenrechtsrat von Staates Chiapas, um seine Arbeit besser kennenzulernen und seine Ansichten über die Menschenrechtssituation im Bundesstaat zu erfahren.
VERSCHIEDENES
- Am 16. und 17. März nahmen wir im Rahmen des Jubiläums des Menschenrechtszentrums Fray Bartolomé de las Casas (CDHFBC) am Treffen „Con la Memoria, los Pueblos Construimos Justicia y Verdad“ teil. Dieses fand im indigenen Zentrum für integrale Fortbildung CIDECI-Unitierra in San Cristóbal de las Casas statt.
- Am 28. und 29. April nahmen wir am zweiten Nationalen Treffen von MenschenrechtsverteidigerInnen teil, welches unter dem Motto „Hin zu einem zivilgesellschaftlichen Schutzmechanismus“ in Mexiko-Stadt stattfand.
- Am 7. Mai begleiteten wir als Beobachtende den von der EZLN (Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) organisierten Marsch in San Cristóbal de Las Casas.
FRIEDENSFÖRDERUNG
ZUSAMMENARBEIT MIT RELIGIÖSEN AKTEUREN
- Im März haben wir an einem ökumenischen Treffen der Reflexion und des Betens teilgenommen, welches von der Ökumenischen Gruppe für Konjunktur- und Realitätsanalyse (GEACR), zu der auch wir gehören, organisiert wurde.
FRIEDENSERZIEHUNG
- Im Februar und April führten wir vertiefende Workshops über verschiedene Aspekte der positiven Transformation von Konflikten im Interkulturellen Mayaseminar (SIM) durch.
NETZWERKE UND FOREN
- Wir nahmen an den alle zwei Monate stattfindenden Treffen des Netzwerkes für den Frieden teil, welches aus 11 Organisationen besteht, die Friedensprozesse und Versöhnung in Chiapas unterstützen. Am 27. Februar besuchten wir, als Teil des Netzwerks, die Gefangenen der Anderen Kampagne von San Sebastián Bachajón, eingesperrt seit Anfang Februar in der Haftanstalt Nr. 17 im Landkreis Playas de Catazajá.
- Im Februar wurde die Anerkennung „Jtatic Samuel Jcanan Lum“ an Xi’nich und Pueblo Creyente übergeben. In diesem Fall wurde der Preis nicht an eine Vertretung von diesen Prozessen (dies geschah bereits im Januar), sondern bei den Versammlungen der beiden Organisationen übergeben, welche sich diesen aufgrund ihrer Arbeit und ihrer Verpflichtung der Verteidigung der Menschenrechte und der Versöhnung verdienten. Wir riefen zu dieser Preisverleihung gemeinsam mit anderen lokalen und nationalen Organisationen.
- Vom 3. bis 5. März nahmen wir an einem Workshop sowie einem Treffen der Mitgliedsorganisationen Nordamerikas der Globalen Allianz für die Prävention von bewaffneten Konflikten (GPPAC) (wozu auch wir gehören) in San Cristobal de Las Casas teil.
- Wir trafen uns mit unterschiedlichen Gruppen, die Teil unserer Koalition sind: MITF – Marin InterFaith TaskForce on the Americas (USA), Carea (Deutschland), Witness for Peace (USA) und SweFOR (Schweden).
INFORMATION
- Wir empfingen Delegationen, Studierende, JournalistInnen und Mitglieder unserer Partner und Koalition, die interessiert daran waren, die soziopolitische Situation in Chiapas sowie die Arbeit von Sipaz kennenzulernen bzw. ihre Kenntnisse zu vertiefen.
Wir forschen weiterhin zu dem Thema „Verknüpfen von Gender- und Friedensarbeiten“, wofür wir uns mit verschiedenen Gruppen und Organisationen in Chiapas und Guerrero trafen.
Wir nahmen am Treffen der Lateinamerikanischen Solidaritätskoalition (LASC) in Washington vom 8. bis 10. April teil.