Aktivitäten von SIPAZ (Mitte Februar bis Mitte Mai 2011)
29/04/2011AKTUELLES: Mexiko – International und national werden die konsequenzen der strategie des kampfes gegen den drogenhandel hinterfragt
30/11/2011
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Nördliche Zone:
- Ende Mai besuchten wir verschiedene Dörfer und Gemeinden in der Tiefebene von Tila, um dort mit verschiedenen Akteuren der Region zu sprechen: VertreterInnen diverser politischer Gruppen, Regierungsinstanzen, Kirchenmitglieder sowie KleinbäuerInnen- und soziale Organisationen. Wir führten ebenfalls eine Reihe von Interviews in Yajalón und Palenque. Ausserdem besuchten wir Ende Juli erneut einige unserer Partner in Palenque und Tila.
- Am 15. August nahmen wir an der Pressekonferenz der Nationalen Front des Kampfes für den Sozialismus (FNLS) teil, als diese ihre 42 Tage andauernde Besetzung, welche sie gemeinsam mit Vertriebenen der Siedlung Las Conchitas im Landkreis Salto de Agua, auf dem Platz der Kathedrale in San Cristobal de Las Casas durchführten, aufhoben.
Hochebene:
- Im Juni besuchten wir die Menschenrechtsverteidigerin Margarita Martinez, die seit über einem Jahr mehreren Drohungen und Übergriffen ausgesetzt ist.
- Seit Dezember begleiten wir das Menschenrechtszentrum Fray Bartolome de Las Casas.
- Am 12. August nahmen wir an einer Pressekonferenz der Organisation Las Abejas in Chenalhó teil. Anlass dieser Konferenz war die vor zwei Jahren gefallene Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Nation, die Gefangenen, welche aufgrund des Massakers von Acteal 1997 festgenommen wurden, aus der Haft zu entlassen.
Urwald-Region:
- Im Mai trafen wir uns mit Mitgliedern des Zentrums für indigene Rechte, e.V. (CEDIAC), um gemeinsam über die aktuelle Situation im Gebiet Chilón-Bachajón zu reflektieren.
- Am 25. Juli waren wir bei der Pressekonferenz anwesend, die im Rahmen der Befreiung der vier Gefangenen des Ejidos San Sebastian Bachajón (Landkreis Chilón) abgehalten wurde.
Zentrum:
- Im Mai trafen wir uns mit Pater Jesús Landín, Gemeindepfarrer in Venustiano Carranza.
- Im Juli nahmen wir an einer Pressekonferenz teil, bei der es um die aktuelle Situation der Geschädigten des Erdrutsches ging, welcher den Fluss Grijalva im November 2007 verschüttete. Sie wurden in die sogenannte „Nachhaltige Landstadt“ Nuevo San Juan Grijalva umgesiedelt.
Küste
- Ende Juni nahmen wir an der Pressekonferenz teil, die das Menschenrechtszentrum Digna Ochoa aus Tonalá gemeinsam mit anderen Menschenrechtszentren des Staates durchgeführt hat. Es ging darum, die „Nationale und Internationale Kampagne gegen gerichtliche Schikanen sowie die Kriminalisierung von MenschenrechtsverteidigerInnen in Mexiko“ bekannt zu machen. Wir waren ausserdem in einer Versammlung präsent, die vom gleichen Zentrum Anfang Juli einberufen wurde, um zu sehen, wie in Bezug auf diese Kampagne weiter vorzugehen ist.
Caracoles
- Zwischen Mai und August haben wir 4 der zapatistischen Caracoles mindestens einmal besucht.
Gefangene
- Im Juli besuchten wir Alberto Patishtan, Gefangener in der Strafanstalt von San Cristóbal de Las Casas, Mitglied der Gefangenenorganisation „Stimme des Amate“ und Anhänger der Anderen Kampagne, sowie andere „solidarische Gefangene der Stimme des Amate“.
OAXACA
- Anfang August besuchten wir für mehrer Tage Oaxaca-Stadt. Dort führten wir eine Reihe von Interviews mit verschiedenen zivilen und sozialen Organisationen, um unsere Analyse über die aktuellen Ereignisse im Bundesstaat zu aktualisieren. Wir nahmen teil an der Fastenaktion, um Gerechtigkeit im Mordfall von José Jiménez Colmenares zu fordern, ein Fall, der sich im Kontext des sozialen Konflikts von 2006-2007 ereignete und bis heute straffrei geblieben ist.
GUERRERO
- Anfang Juli nahmen wir am 17. Jubiläum des Menschenrechtszentrums Tlachinollan in Tlapa de Comonfort teil, welches unter dem Titel „Forum zur Verteidigung von Land und Territorium“ stattfand. Im Anschluss an die Veranstaltung hielten wir mehrere Treffen in Chilpancingo mit zivilen und sozialen Organisationen ab.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Aufgrund unserer Beteiligung im Netzwerk GPPAC (siehe auch Abschnitt FRIEDENSARBEIT) realisierten wir gemeinsam mit der Organisation Dienst und Beratung für Frieden (SERAPAZ), im Juni eine Reihe von Aktivitäten in Washington (inklusive Interviews mit dem Staatsministerium, Abgeordneten des Kongresses sowie Partnern).
- Im Juli führten wir Gespräche mit VertreterInnen der deutschen sowie der niederländischen Botschaften. Zuvor sprachen wir mit mehreren Partnern in Mexiko-Stadt, um Informationen und Analysen über den nationalen politischen Kontext auszutauschen.
- Am 9. August, dem Internationalen Tag der Indigenen Voelker, nahmen wir an der Präsentation des Dokumentarfilms „Indigene Identität und Demokratie in Mexiko“ teil, eine Veranstaltung, die vom Programm „Gemeinsam für eine Kultur des Friedens“ des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (PNUD) einberufen und organisiert wurde.
VERSCHIEDENES
- Am 25. Mai nahmen wir an der Pressekonferenz teil, bei welcher die Nationale Front des Kampfes für den Sozialismus (FNLS) in Koordination mit dem Komitee für Familienangehörige von Verhafteten Verschwundenen „Bis sie gefunden werden“ für den „Nationalen Tag gegen das Vergessen und die Straflosigkeit: Kein weiteres erzwungenes Verschwindenlassen“ einlud, welcher vom 25. bis 30. Mai in verschiedenen Teilen Mexikos, unter anderem in Chiapas, stattfand.
- Am 12. und 13. August nahmen wir am Vierten Nationalen Treffen von MenschenrechtsverteidigerInnen in Mexiko-Stadt teil.
- Am 14. August waren wir als BeobachterInnen während des Marsches „Schritte für den Frieden“ präsent, zu welchem von der Bewegung für den Frieden mit Gerechtigkeit und Würde in Mexiko-Stadt aufgerufen wurde.
FRIEDENSFÖRDERUNG
ZUSAMMENARBEIT MIT RELIGIÖSEN AKTEUREN
- Im Juni nahmen wir an einem ökumenischen Treffen der Reflexion und des Betens teil, welches von der Ökumenischen Gruppe für Konjunktur- und Realitätsanalyse (GEACR), zu der auch wir gehören, organisiert wurde.
FRIEDENSERZIEHUNG
- Im Mai im Rahmen unserer Reise in das Gebiet der Tiefebene von Tila (nördliche Zone) öffneten wir Reflexionsräume in den Gemeinden, die wir besucht haben.
- Im Mai und im Juli führten wir Workshops zur Vertiefung über verschiedene Aspekte der positiven Transformation von Konflikten im Interkulturellen Mayaseminar (SIM) durch.
- Im Juni und Juli führten wir Workshops durch mit dem Team des Ausschusses für die Unterstützung von gemeinschaftlicher Einheit und gemeinschaftlicher Versöhnung (CORECO)
- Im Juni führten wir einen Workshop mit Kindern und Jugendlichen durch. Vorher hielten wir einen Vortrag zum Thema „Gute Behandlung“, welchen wir ebenfalls in den Kinderdörfern von Tuxtla Gutiérrez hielten.
NETZWERKE UND FOREN
- Wir nahmen an den zweimonatigen Treffen des Netzwerkes für den Frieden teil, Aktions- und Reflexionsplattform an der 10 Organisationen teilnehmen, die Friedens- und Versöhnungsprozesse in Chiapas zu unterstützen suchen.
- Am 27. Mai nahmen wir am Forum über menschengerechte Sicherheit in Mexiko-Stadt teil. Dies ist eines der priorisierten Themen der Allianz Globale Partnerschaft zur Prävention Bewaffneter Konflikte in Nordamerika (GPPAC), welcher wir angehören.
- Im Juni nahmen wir am Treffen mit Mitgliedern von GPPAC Nordamerika (Kanada und USA) sowie an der internationalen Konferenz „Building Infrastructures for Change: Innovations in Conflict Resolution“ in Cleveland, Ohio, teil.
- Im Juni trafen wir uns mit unserem Partner MM („Menschen mit einer Mission“) in den Niederlanden.
- Am 10. und 11. August fand eine Versammlung von Personen, Kollektiven und Gemeinden statt, welche die erste und zweite Vergabe der „Anerkennung Jtactic Jcanan Lum“ 2010 und 2011 bekommen haben, um ihre Erfahrungen auszutauschen und uns gegenseitig zu stärken. Gemeinsam mit anderen lokalen und nationalen Organisationen beriefen wir zu diesem Preis ein.
- Wir nahmen teil an der Vorbereitung und Durchfuehrung eines „Offenen Forums der Information und Analyse ueber den Krieg an der Südgrenze Mexikos, die Bewegung für einen Frieden mit Gerechtigkeit und Würde und andere Initiativen“, welches am 13. August stattfand, mit dem Ziel, Information auszutauschen, sowie über die aktuelle Situation in Chiapas und das eventuelle Ansteigen von Anfeindungen (Feindseligkeiten) im Krieg an der Südgrenze Mexikos, über die aktuelle Situation der Bewegung für einen Frieden mit Gerechtigkeit und Würde sowie über anderen Friedensinitiativen.
INFORMATION
- Wir empfingen Delegationen, Studierende, JournalistInnen und Mitglieder unserer Partner und Koalition, die interessiert daran waren, die soziopolitische Situation in Chiapas sowie die Arbeit von Sipaz kennenzulernen bzw. ihre Kenntnisse zu vertiefen.
- Mitte Juli sprachen wir ebenfalls mit der französischen Delegation der Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (ACAT Frankreich) während ihres Besuchs in Chiapas.
- Wir forschen weiterhin zu dem Thema „Verknüpfen von Gender- und Friedensarbeiten“, wofür wir uns mit verschiedenen Frauengruppen und -organisationen in Chiapas und Guerrero trafen.