ARTIKEL: 25 Jahre zivile Beobachtungsbrigaden in Chiapas – „Wenn die Solidarität gegenwärtig wird“
03/04/2020AKTUELLES: Mexiko – das Risiko der Unsichtbarkeit und Verschärfung zahlreicher Menschenrechtsfragen im Kontext der Pandemie
02/06/2020INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Hochgebirge
- Im November nahmen wir an einem Treffen von Zivilorganisationen mit den Mitgliedern des Gemeinderats von Simojovel teil, die bereits seit mehreren Jahres Drohungen und Aggressionen erhalten, weil sie die in ihrem Gemeindekreis vorherrschende politisch-soziale Situation öffentlich kritisieren.
- Im November, Dezember und Januar begleiteten wir die Familien, die vor 8 Jahres wegen gewaltsamen Vorfällen aus ihrer Gemeinde Banavil, Gemeindekreis Tenejapa, vertrieben worden waren, bei verschiedenen Prozessen, die sie auf ihrer Suche nach Gerechtigkeit und Rückkehr in ihre Heimat voranbringen sollen.
- Am 10. Dezember nahmen wir an den Veranstaltungen teil, die im Rahmen des 27. Jahrestags der Gründung der Zivilgesellschaft der Bienen von Acteal stattfanden; am 21. und 22. desselben Monats waren wir ebenfalls bei der Gedenkveranstaltung anlässlich der 22. Jährung des Massakers von Acteal, Gemeindekreis Chenalhó.
Nördlicher Dschungel
- Im November nahmen wir einem Treffen für die Reflexion über Risiken und Strategien der Verteidigung mit dem Zentrum für Indigene Rechte (CEDIAC AC) und der Jesuitischen Mission von Bachajón teil, die beide Bewegungen indigener Völker begleiten, die ihr Recht auf Selbstbestimmung in Form von gemeinschaftlichen Regierungen in den Gemeindekreisen Chilón und Sitalá ausüben möchten.
- Im Januar nahmen an dem Zweiten Forum für die Verteidigung von Territorium und Selbstbestimmung, welches von verschiedenen zivilen und sozialen Organisationen einberufen wurde und in Ocosingo stattfand.
Grenzregion
- Im Februar trafen wir uns mit mehreren Zivilorganisationen und religiösen Akteuren, um über die in der Grenzregion vorherrschende Situation zu sprechen.
Frauen
- Am 25. November waren wir bei mehreren Aktionen anwesend, die in San Cristóbal de Las Casas im Rahmen des Internationalen Tags gegen die Gewalt gegen Frauen stattfanden.
Gefangene
- Mindestens einmal im Monat besuchen wir Häftlinge im Gefängnis von San Cristóbal de las Casas, die Mitglieder der Organisationen „Solidarisch mit der Stimme des Amate“ und „Die Stimme der Indigenen im Widerstand“ sind, die beide der Sechsten Deklaration des Lakandonischen Dschungels der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung angehören.
- Von Mitte November bis Dezember begleiteten wir Mitglieder des Kollektivs von Familienangehörigen der kämpfenden Gefangenen, die Morddrohungen bekommen hatten aufgrund ihrer Gerechtigkeitsforderungen im Fall ihrer Angehörigen.
- Im Februar nahmen wir an der Pressekonferenz teil, in der der Beginn eines neuen Hungerstreiks von vier Gefangenen in San Cristóbal und Comitán angekündigt wurde. Die Häftlinge wollten damit erreichen, dass ihre Prozessakte schneller bearbeiten werden.
Veranstaltungen
- Im November nahmen wir an der Versammlung des Glaubenden Volkes in San Cristóbal de Las Casas teil.
- Im November waren wir bei einer Pressekonferenz, bei der Teilnehmer der Observationsmission der Humanitären Krise von Migranten im Südosten Mexikos über die Auswirkungen der mexikanischen Migrationspolitik an der Südgrenze informierten.
- Im November nahmen wir in Tuxtla Gutiérrez an einem Workshop teil, der vom Dienst für die Charakterisierung intern vertriebener Bevölkerungsgruppen (JIPS) organisiert wurde. Es nahmen verschiedene Behörden, Zivilorganisationen und Organisationen Vertriebener an dem Event teil.
- Im November waren wir bei dem Forum für die Verteidigung der Umwelt in Chiapas „Mariano Abarca“ anwesend, welches in San Cristóbal de Las Casas stattfand und in dessen Rahmen die erste Anerkennung für Umweltverteidigung in Chiapas an die indigene Organisation Bewegung für die Verteidigung von Leben und Territorium (MODEVITE) vergeben wurde.
- Im Dezember nahmen wir an einer Pressekonferenz teil, bei der das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba) öffentlich die Drohungen denunzierte, die Teile ihres Personals, sowie Mitglieder des Kollektivs der Familienangehörigen von kämpfenden Gefangenen im November und Dezember erhalten hatten. Es handelte sich um „Morddrohungen, Überwachung, Anfeindung und Einschüchterung im Kontext des Kampfes für die Freiheit der indigenen Gefangenen, insbesondere von Juan de la Cruz Ruiz“.
- Im Dezember nahmen wir an einer Pressekonferenz teil, bei der Mitglieder der Pfarrbezirke von Oxchuc, Tenejapa und Huixtán, die von der Menschenrechtsabteilug der Diözese von San Cristóbal de Las Casas begleitet wurden, ihre Unzufriedenheit ausdrückten, weil die mexikanische Regierung sie nicht zu Megaprojekten wie dem Maya-Zug und der Autobahn San Cristóbal-Palenque konsultiert hatte.
- Im Dezember nahmen wir an einer Pressekonferenz teil, bei der die Befreiung von Juan de la Cruz, der vom 28. Februar 2007 bist zum 9. Dezember 2019 im Gefängnis saß, öffentlich bekannt gemacht wurde.
- Wir nahmen an mehreren Aktivitäten teil, die Teil der „Combo für’s Leben: Dezember des Widerstand und der Rebellion“ waren, unter anderem am Forum für die Verteidigung des Territoriums und der Mutter Erde; die Vierte Versammlung des CNI; das Zweite Internationale Treffen der Frauen, die Kämpfen und die Feier anlässlich des 26. Jahrestags des Beginns des „Kriegs gegen das Vergessen“.
- Im Januar begleiteten wir die Pilgerwanderschaft des Glaubenden Volkes der Diözese von San Cristóbal de Las Casas, die organisiert wurde, um jTatic Samuel Ruiz García, einstigen Bischof dieser Diözese, der vor 9 Jahren starb, zu ehren und um dem 20. Jahrestag der 111. diözesanen Synode zu gedenken.
- Im Februar nahmen wir an der Versammlung des Glaubenden Volkes in San Cristóbal de Las Casas teil.
INFORMIEREN, UM ZU HANDELN
BESUCHE, DELEGATIONEN UND RUNDREISEN
- Wir erhielten Besuche von Delegationen, Studenten, Journalisten und Mitgliedern unserer Koalition, die daran interessiert sind, die Konjunktur von Chiapas, Oaxaca und Guerrero sowie die Arbeit von SIPAZ kennenzulernen.
FRIEDENSPÄDAGOGIK
- Im November hielte wir einen Vortrag über den Kontext der mexikanischen Politik des vergangenen Jahres bei einem Treffen des Pfarrbezirks für indigene Theologie in Teopisca.
- Im Dezember leiteten wir einen Raum für Analyse des Kontextes mit dem Team von Voces Mesoamericanas (Mesoamerikanische Stimmen) an, um das vergangene Jahr auszuwerten und eine Strategie für 2020 zu planen.
- Im Dezember leiteten wir ein Arbeitstreffen mit der Kommission für Versöhnung und Gemeinschaftliche Einheit (CORECO) an, bei dem das Team seine Jahresauswertung und Zukunftsplanung durchführte.
- Im Januar leiteten wir erneut einen Raum zur Analyse des Kontextes mit dem Team von Sursiendo im Rahmen ihrer strategischen Planung für 2020.
- Im Februar leiteten wir als Teil des Netzwerks für die Unterstützung der Mutter Erde zusammen mit dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas einen Workshop über Verteidigungsstrategien in der Tsotsil-Zone der Diözese von San Cristóbal de Las Casas an.
- Im Februar führen wir eine Kontextanalyse durch und reflektierten mit mehreren Zivilorganisationen über die vorherrschende Situation im Gemeindebezirk Chilón.
- Im Februar führten wir eine Realitätsanalyse mit 30 Handwerksfrauen der Organisation Ixim Antsetic (Maisfrauen) durch.
INTERNE WEITERBILDUNG
- Im Dezember evaluierten wir die Einsetzung der Maßnahmen bezüglich digitaler Sicherheit, die wir über zwei Jahre hinweg durch Workshops des Kollektivs Sursiendo entwickelt hatten.
VERNETZUNG
- Wir nahmen an den Besprechungen des Netzwerkes für den Frieden teil, die alle zwei Monate stattfinden und Raum bieten für Aktionen und Reflexion. Mitglieder des Netzwerkes sind 10 Organisationen, die Prozesse des Friedens und der Versöhnung in Chiapas unterstützen wollen.
- Im Januar nahmen wir an einem Workshop über Unbewaffneten Zivilen Schutz und Begleitung, der von der Non Violent Peace Force angeleitet wurde und in Bogotá, Kolumbien, stattfand.
- Im Januar waren wir bei einem Treffen der Partnerorganisationen des Welthaus‘, das in Oaxaca-Stadt stattfand. Im Februar nahmen wir dann an einem Folgetreffen teil, das in San Cristóbal de Las Casas stattfand, um insbesondere Sicherheitsaspekte zu vertiefen.
- Im Januar veranstalteten wir zusammen mit anderen Organisationen eine Versammlung von Einzelpersonen und Kollektiven, die die Anerkennung „Jtatic Samuel Jcanan Lum“ erhalten haben, um Erfahrungen in der Arbeit der Verteidigung von Leben und Erde zu teilen und darüber zu reflektieren.