SIPAZ: “Kämpfen mit dem Herz einer Frau- Situation und Teilhabe der Frauen in Chiapas (1995-2015)” (Im Original: “Luchar con corazón de mujer- Situación y participación de las mujeres en Chiapas (1995-2015)”)
08/04/20162015
11/04/2016
Internationale Präsenz und Begleitung
Chiapas
Nördliche Zone
- Im September nahmen wir an einer Veranstaltung der Gemeinde Masojá Shucjá im Munizip von Tila teil, bei der den ermordeten und verschwundenen Personen aus den Jahren 1994-1999 in der nördlichen Zone von Chiapas gedacht wurde.
- Im September waren wir bei einer Pressekonferenz von Katecheten und Friedensbeauftragten in Salto de Agua anwesend, bei der sie die Befreiuung des Indigenen ch’ol Salomón Vázquez Sánchez forderten. Seit fast einem Jahr ist er Gefangener. Er wird der Freiheitsberaubung und der Beamtenbeleidigung beschuldigt.
Hochland
- Im September waren wir bei der monatlichen Gedenkfeier des Massakers von Acteal anwesend. Bei dem Massaker wurden im Jahr 1997 45 Personen im Munizip von Chenalhó ermordet.
- Im Oktober nahmen wir mit mehr als 200 anderen Personen in Acteal im Munizip von Chenalhó am Forum “La Otra Justicia” (dt.: Die andere Gerechtigkeit) teil. Organisiert wurde das Forum von der Organisation Las Abejas de Acteal, dem Komitee zur Verteidigung der indigenen Freiheit X’inich und den Vereinten Gemeinden zur Verteidigung der elektrischen Energie (PUDEE).
- Zwischen dem 30. Oktober und dem 3. November begleiteten wir die provisorische Rückkehr von vier vertriebenen Familien aus Banavil im Munizip von Tenejapa. In diesen Tagen besuchten sie die Gräber ihrer Angehörigen, u.a. das von Antonia López Méndez, die Tochter einer der Familien, die im vergangenen Februar im Alter von 11 Jahren verstorben ist.
- Im Dezember besuchten wir den neu gegründeten pastoralen Dienst für Migranten San Martín de Porres, eine Initiative für Migranten auf der Durchreise in San Cristóbal de las Casas.
- Im Dezember nahmen wir an der Pressekonferenz der vertriebenen Familien aus Banavil im Munizip von Tenejapa teil, bei der sie erneut ihre Stimme erhoben, um vier Jahre der Straflosigkeit in Bezug auf die gewaltsame Situation, die zu ihrer Vertreibung geführt hat, anzuklagen.
- Am 21. und 22. Dezember nahmen wir an der 18. Gedenkfeier zum Massaker von Acteal teil, bei der hunderte von Personen anwesend waren.
Grenzregion
- Im September und im Dezember haben wir uns in Comitán de Domínguez mit Mitgliedern anderer ziviler und sozialer Organisationen, sowie religiösen Gruppen, die ebenfalls in der Region arbeiten, ausgetauscht.
- Im November nahmen wir am 11. Geburtstag der Gemeinde Las Brisas im Munizip von La Trinitaria teil.
Caracoles / EZLN
- Im Zeitraum dieses Berichts besuchten wir die 5 zapatistischen Caracoles (Verwaltungszentren) mindestens ein Mal.
Gefangene
- Im Zeitraum dieses Berichts hatten wir zweimal die Gelegenheit Roberto Paciencia im Gefängnis von San Cristóbal de Las Casas zu besuchen.
- Im November waren wir bei einer Veranstaltung zur Befreiuung von den Gefangenen Alejandro Díaz Sàntiz (Chiapas) und Mumia Abu- Jamal (US-amerikanischer Jornalist, Ex-Mitglied der Partei “Panteras Negras”) in San Cristóbal de Las Casas anwesend. Das Ganze wurde von der Arbeitsgruppe “No Estamos Todxs” (dt.: “Wir sind nicht alle”) organisiert, die sich gemeinsam mit den Angehörigen der beiden für die Forderung nach ihren Rechten in den verschiedenen Gefängissen Chiapas einsetzen.
Frauen
- Wir nahmen an der Versammlung der Organisation Coordinación Diocesana de Mujeres (CODIMUJ) im November teil.
- Am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen, riefen die Frauenbewegung zur Verteidigung der Erde, dem Territorium und für das Entscheidungsrecht der Frau, die Bewegung zur Verteidigung des Lebens und des Territoriums (MODEVITE) und das Pueblo Creyente der Diözese San Cristóbal de Las Casas zu verschiedenen Aktionen im Bundesstaat auf. SIPAZ begleitete die Aktionen, die in San Cristóbal de Las Casas statt fanden.
Veranstaltungen
- Im September nahmen wir an der Dokumentationspräsentation “Pasos Ciegos” (dt.: Blinde Schritte) teil. Als Produkt einer Zusammenarbeit des Mesoamerikanischen Netzes Frau, Gesundheit und Migration, Ausbildung und Schulung A.C. (FOCA) und der Organisation Ambulante Más allá, geht es in der Dokumentation um drei Beispiele von zentralamerikanischen Migrantinnen, die über ihren Weg durch Mexiko berichten.
- Im Oktober nahmen wir am 11. Treffen für Friedenskonstrukteure teil. Die Veranstaltung wurde von der Comisión de Apoyo a la Unidad y Reconciliación Comunitaria (CORECO) organisiert und fand mit 100 Teilnehmern in der Gemeinde Pomarrosa El Churro im Munizip von Ocosingo statt.
- Im November nahmen wir an der öffentlichen Präsentation des Jahresberichts “La Insurgencia de los Derechos Humanos” (dt.: Der Aufstand der Menschenrechte) des Menschenrechtszentrums Fray Bartolomé de Las Casas (CDHFBC) teil.
- Im November nahmen wir an der Versammlung des Pueblo Creyente in San Cristóbal de Las Casas teil.
- Im Dezember waren wir als Beobachterinnen bei einem Treffen von über 15 000 Personen, der Großteil von ihnen Indigene, und Vertretern aus sieben Bundesstaaten, sowie anderen zentral- und südamerikanischen Ländern, anwesend. Es ging um die öffentliche Verkündung der “Constituyente Ciudadano- Popular” (dt.: städtisch-volksorientierte Konstitution), eine Initiative, die die Nation umstrukturieren und so zu einem neuen Sozialpakt gelangen möchte.
- Am 18. Dezember nahmen wir am ersten Festival von jungen, migrierenden Indigenen teil. Das Treffen fand im Rahmen des internationalen Tages der Migranten in San Cristóbal de Las Casas statt und es nahmen Kinder und Jugendliche aus Chiapas, Puebla, von der Halbinsel Yucatan, sowie aus Guatemala teil.
Oaxaca
- Im November führten wir Interviews mit einigen Partnern in Oaxaca de Juárez, u.a. mit den regionalen Menschenrechtszentrum “Bartolomé Carrasco Briseño” (BARCA). Es gab ein Treffen mit dem Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte Gobixha A.C. (CODIGO DH); die Teilnahme am wöchentlich stattfindenden Seminar zur sozialpolitschen Analyse in der “Universidad de la Tierra” (Unitierra); Dienste für eine alternative Erziehung (EDUCA); Gemeinschaft für den parlamentarischen Dialog und die Gleichberechtigung Oaxaca (Consorcio Oaxaca). Wir nahmen an den Aufnahmen des Radioprogrammes “Mit all seinen Buchstaben… Unterhalten wir uns über Gleichberechtigung”, von Consorcio Oaxaca in den Einrichtungen der oaxaquenischen Kooperation aus Radio und Fernsehen (CORTV) teil. Im Anschluss fuhren wir zum regionalen Forum “Flüße und Berge in Gefahr. Die Gemeinden und ihr Recht auf Territorium” mit 51 teilnehmenden Gemeinden an der Küste.
Guerrero
- Ende August nahmen wir gemeinsam mit ca. 3000 anderen Personen an den Festlichkeiten zum 21. Geburtstag des Menschenrechtszentrums der Bergregion Tlachinollan in Tlapa de Comonfort teil.
- In Bezug auf unsere Präsenz in Guerrero, nahmen wir am 26. September, ein Jahr nach dem gewaltsamen Verschwindenlassen von 43 Studenten der Escuela Normal Rural in Ayotzinapa, als Beobachterinnen an den Marsch und den Veranstaltungen, die in San Cristóbal de Las Casas, Chiapas stattfanden, teil. Am Tag danach waren wir in Mexiko- Stadt, um an einem Treffen zwischen den Angehörigen der Verschwundenen, Mitgliedern der interdisziplinären Gruppe von unabhängigen Experten (GIEI), der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (CIDH) und anderen solidarischen Organisationen teilzunehmen.
Öffentlichkeitsarbeit
- Ende August haben wir uns mit Mitgliedern der Nationalen Kommission für Menschenrechte (CNDH) in San Cristóbal del Las Casas, Chiapas, sowie in Mexiko Stadt getroffen. In Mexiko Stadt haben wir uns außerdem mit Mitgliedern des Schutzverfahrens für Verteidiger und Jornalisten, sowie den Vertretern der europäischen Union im Land getroffen.
- Im September haben wir uns mit Vertretern der US-amerikanischen Botschaft in Tuxtla Gutiérrez, Chiapas getroffen.
Friedenspädagogik
- Im September haben wir bei einer Versammlung von Katecheten und anderen Vertretern kirchlicher Ämter in der Gemeinde Macedonia im Munizip von Ocosingo den Raum für eine Analyse der Realität geöffnet. An der Versammlung nahmen mehr als 120 Personen teil.
Artikulation
- Wir nahmen an den Versammlungen mit dem “Red por la Paz” teil. Diese finden alle zwei Monate statt und bieten Raum für Aktionen und Reflektionen zwischen den zehn zugehörigen Organisationen, die Möglichkeiten suchen Friedens- und Versöhnungsprozesse zu unterstützen. Im November begleiteten wir als Beobachterinnen ein Gespräch mit Vertretern der Regierung auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene, bei dem es um den Fall der gewaltsamen Vertreibung der Gemeinde Primero de Agosto im Munizip von Las Margaritas ging.
- Im August hatten wir ein Treffen mit Mitgliedern von Peace Brigades International und der schwedischen Bewegung für Versöhnung (SweFOR) in Mexiko Stadt. Beide Organisationen sind Mitglieder unserer Koalition.
- Im September nahmen wir am Forum “Heute Utopie, Spiritualität und ein gutes Leben” in Mexiko Stadt teil. Eingeladen hatte die Organisation Mensen met een Missie (MM) aus den Niederlanden. Im Anschluss trafen wir uns mit den Partnern in San Cristóbal de Las Casas, Chiapas.
- Im Oktober nahm ein Mitglied von SIPAZ an einer Reihe von Veranstaltungen in New York, USA, teil, die im Rahmen des 15. Geburtstages des 1325. Beschlusses des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen über Frauen, Frieden und Sicherheit (UNCSR), stattfanden. Das Programm beinhaltete die Präsentation der Forschungsergebnisse des Projektes “Voces desde el Campo: Obstáculos a la Implementación de Resolución 1325”, an der wir auf Einladung der Globalen Partnerschaft zur Prävention Bewaffneter Konflikte (GPPAC, Netzwerk, zu dem wir gehören), Cordaid und dem Frauen Friedensprogramm (WPP), teilnahmen.
- Anfang Oktober schrieben wir als Teil von GPPAC als Mitveranstalter einen Workshop aus, den die Organisationen Fundar und PODER (Projekt zur Organisation, Entwicklung, Bildung und Erforschung) leiteten. Der Workshop hatte den Titel “Taktiken und juristische Mittel- organisiert für die Verteidigung der Erde, des Territoriums und den Naturressourcen” und es nahmen ca. 30 Personen aus verschiedenen zivilen Organisationen und Interessierte am Thema teil.
- Im Dezember reisten wir im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit Pax Christi International und dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas nach Paraguay, um dort an einem Schulungsworkshop zum Thema Konfliktstransformation im Falle von exzerpierenden Firmen in Lateinamerika und der Karibik teilzunehmen. An dem Workshop nahmen auch Mitglieder anderer lateinamerikanischer Organisationen teil.
Information zur Aktion
- Wir empfingen Besuch von Delegationen, Studenten, Jornalisten und Mitgliedern unserer Koaliation, die daran interessiert waren, sich Kenntnisse über die Lage in Chiapas, sowie über die Arbeit von SIPAZ anzueignen oder zu vertiefen.
- Im November organisierten wir den Aufenthalt einer Gruppe von Global Exchange (USA), die Chiapas für eine Woche besuchten.
Geburtstag SIPAZ
- Am 27. und 28. November fand im Rahmen des 20. Geburtstags von SIPAZ das Forum “20 Jahre an der Seite von Lichtern der Hoffnung” in San Cristóbal de Las Casas statt. An dem Forum nahmen mehr als 130 Personen, Frauen und Männer aus den Gemeinden, Organisationen, Menschenrechtszentren, Akademien und Aktivisten, sowohl aus Mexiko, wie auch aus anderen Ländern, teil. Wir nutzten den Rahmen um zwei Früchte der Systematisierung unserer Arbeit, die dieses Jahr gemacht wurden, zu präsentieren: Ein Buch mit dem Titel “Kämpfen mit dem Herz einer Frau- Situation und Teilhabe der Frauen in Chiapas (1995-2015)” und eine Videodokumentation, die wir gemeinsam mit dem Kollektiv Koman Ilel realisiert haben: “Qué el corazón no esté partido- Luchas no-violentas por la justicia y la defensa del territorio”.
- Die Dokumentation wurde im Dezember dann auch im Kinoki und bei dem 18. Gedenktag des Massakers von Acteal in Chenalhó präsentiert.
Interne Fortbildung
- Im Oktober und im Dezember nahmen Mitglieder unseres Teams am Workshop zur “Stärkung des Herzen” von CORECO in San Cristóbal de Las Casas teil.