ARTIKEL: Chiapas – Mobilisationen wegen geplanter Mega-Autobahn zwischen San Cristóbal und Palenque
24/11/20142014
05/01/2015
INTERNATIONALE PRÄSENZ UND BEGLEITUNG
CHIAPAS
Nördliche Zone
- Im Oktober reisten wir eine Woche lang durch die Nördliche Zone von Chiapas, hauptsächlich in die Munizipien von Yajalón, Tila und Palenque, wo wir mit verschiedenen Akteuren sprachen (zivile, soziale und behördliche). Wir begleiteten als Beobachter den Marsch, der zur 80. Jahrfeier des Ejidos von Tila in der Bezirkshauptstadt stattfand.
- Im November begleiteten wir den Pilgermarsch, der in Palenque im Gedenken an das Massaker von Viejo Velasco im Jahre 2006 stattfand.
Hochland
- Am 17. September nahmen wir an einer Veranstaltung in Laguna Suyul, Ejido La Candelaria, Munizip von San Cristóbal de Las Casas, teil, bei welcher mehr als 2.000 Personen ihren Widerwillen gegen die Autobahn San Cristóbal-Palenque kundtaten.
Zentrum
- Wir wurden als Ehrenzeugen zur Unterschreibung eines Abkommens zwischen zwei Konfliktparteien in Candelaria El Alto eingeladen.
- Im November führten wir zusammen mit anderen Organisationen Gespräche mit sozialen und religiösen Akteuren des Munizips von Venustiano Carranza.
Selva
- Am 8. und 9. September nahmen wir in Ocosingo an einer von Servicios y Asesoría para la Paz (Serapaz) organisierten Analysebesprechung mit zivilen und sozialen Organisationen teil, die im Munizip von Ocosingo und drei anderen Regionen des Bundesstaates arbeiten.
Caracoles/EZLN
- Im Zeitraum dieses Berichtes besuchten wir alle 5 Zapatistischen Caracoles mindestens ein Mal.
- Am 8. Oktober waren wir als Beobachter beim Schweigemarsch von etwa 20.000 Mitgliedern der Zapatistischen Armee zur Nationalen Befreiung (EZLN) aus Solidarität mit Ayotzinapa in San Cristóbal de Las Casas dabei.
Gefangene
- Im Oktober besuchten wir Alejandro Díaz Santis, Anhänger von Voz del Amate, einem organisativen Part der Sexta Declaración de la Selva Lacandona, im Gefängnis von San Cristóbal de Las Casas.
Frauen
- Am 22. September nahmen wir am, von COFEMO und IDESMAC organisierten, Seminar „Frauen und Land“ teil, bei dem betont wurde, dass „es für die Schaffung von geschlechtergleichberechtigten und nachhaltigen Territorien als Ausgangspunkt und als Politik einer Geschlechterperspektive bedarf“.
- Wir nahmen an der Versammlung der Coordinación Diocesana de Mujeres (CODIMUJ) in den Monaten August und Oktober in San Cristóbal de Las Casas teil.
Veranstaltungen
- Im September nahmen wir an der Pressekonferenz teil, bei der Ejidatarios von Candelaria, Munizip von San Cristóbal de Las Casas, ihre Ablehnung des Autobahnbaus zwischen San Cristóbal de Las Casas und Palenque publik machten .
- Wir nahmen ebenso an der Pressekonferenz teil, bei der die Familie von Tatiana Trujillo Rodríguez die fortwährende Straflosigkeit in dem Feminizidfall vom April 2010 anprangerten.
- Mitte September nahmen wir an der Pressekonferenz der Mesa de Coordinación por la Defensa de los Derechos Humanos, die aus 15 Basisorganisationen und -kollektiven besteht, teil. Angeprangert wurde die unrechtmäßige Inhaftierung von Florentino Gómez Girón, Koordinator von Luz y Fuerza del Pueblo, und Alejandro Díaz Sántiz.
- Im September nahmen wir an der Pressekonferenz teil, bei der Foltervörwürfe durch die Polizei des Munizips von Chilón im Rahmen der Verhaftung dreier Indigener aus der Gemeinde Virgen de Dolores, im Ejido San Sebastián Bachajón, Anhänger der Sexta Declaración de la Selva Lacandona del EZLN, vorgebracht wurden.
- Am 8. Oktober nahmen wir an der Präsentation des jährlichen Berichtes des Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas (CDHFBC) mit dem Titel „Los derechos humanos a debate: Entre el cinismo oficial y la Dignidad de los Pueblos“ (dt.: „Menschenrechte in der Diskussion: Zwischen offiziellem Zynismus und der Würde der Völker“) teil.
- Ebenfalls im Oktober nahmen wir am Forum „Retos del acompañamiento psicosocial y legal a sobrevivientes de Tortura“ (dt.: „Herausforderungen der psychologischen und rechtlichen Begleitung von Folterüberlebenden“) teil, das auch vom CDHFBC organisiert wurde.
- Im September waren wir bei dem symbolischen Protestakt #x1leydealtura anwesend, der sich gegen den Gesetzesvorschlag über die Rechte der Kinder und Jugendlichen richtete. Im Oktober nahmen wir an der Pressekonferenz „Las niñas y adolescentes también cuentan: Desafíos en el cumplimiento de sus Derechos a la educación, al trabajo decente, y a una vida libre de violencia“ (dt.: „Mädchen zählen auch: Herausforderungen bei der Erfüllung ihrer Rechte auf Bildung, angemessene Arbeit und ein Leben frei von Gewalt“) teil.
- Wir nahmen an der Pressekonferenz teil, bei der die sich zuspitzende, prekäre Sicherheitslage in Simojovel thematisiert wurde.
- Am 8. und 22. Oktober waren wir als Beobachter bei den Protestaktionen anwesend, die in San Cristóbal de Las Casas aus Solidarität mit Ayotzinapa stattfanden.
- Schließlich nahmen wir noch an der Pressekonferenz teil, bei der die Vertreibungsdrohungen, Einschüchterungen und Aggressionen gegen 67 indigene Chols aus dem Ejido José María Morelos y Pavón, im Munizip von Tumbalá, publik gemacht wurden.
- Im November begleiteten wir den Marsch und das Treffen, welche anlässlich des Besuches durch die Karawane der Familien der vermissten Studenten aus Ayotzinapa in San Cristóbal de Las Casas stattfanden.
GUERRERO
- Wir veröffentlichten eine Eilaktion zu den Vorfällen in Iguala und schlossen uns der Forderung an, die 43 verschwundenen Studenten der Escuela Rural Normal de Ayotzinapa lebend zu finden.
ARBEIT MIT RELIGIÖSEN AKTEUREN
- Im November nahmen wir an der Versammlung des Pueblo Creyente (dt.: Gläubiges Volk), eines organisativen Parts der Diözese von San Cristóbal de Las Casas, teil.
- Im September nahmen wir an einem Folgetreffen des Congreso de la Madre Tierra (dt.: Kongress der Mutter Erde) teil, das ebenfalls von der Diözese von San Cristóbal de Las Casas organisiert wurde.
- Im Oktober führten wir eine Analyse der aktuellen Lage mit etwa hundert Katechet_innen im Munizip von Tumbala (Nördliche Zone) durch.
FRIEDENSPÄDAGOGIK
- Im September führten wir ein Seminar zur Reflexion und Analyse über das Thema „Rassismus und Diskrimination“ mit Jugendlichen der presbyterianischen und der Kirche der Pfingstbewegung durch, zu dem wir vom Seminario Intercultural Mayense (SIM) eingeladen wurden.
- Im Oktober hielten wir einen Vortrag über „Friedenspädagogik“ an der Fakultät der Sozialwissenschaften der Universidad Nacional Autónoma de Chiapas (UNACH).
- Im November starteten wir eine Reihe von Workshops in Pueblo Nuevo Sitala, Munizip von Simojovel, zum Thema „Gender“.
ARTIKULATION
- Wir nahmen an den alle zwei Monate stattfindenden Treffen des Netzwerkes für Frieden, „Red por la Paz“, teil. Dieser Raum zur Aktion und Reflexion wurde von 10 Organisationen geschaffen, die sich um Friedensprozesse und Versöhnung in Chiapas bemühen.
- Am 25. und 26. August nahmen wir an einem Treffen der Kooperationspartner von MM („Menschen mit einer Mission“, Holland) in Mexiko teil. Am 29. August waren wir ebenfalls teil eines Treffens zum Austausch von Erfahrungen der Partner von MM in Mexiko und Guatemala.
- Im Juni nahmen wir an einem Workshop mit dem Titel „Überwachung von Unternehmen und Menschenrechten“ teil, der von der Organisation „Proyectos sobre Organización, Desarrollo, Educación e Investigación“ (PODER) durchgeführt wurde. Diese Einheit wurde von der Globalen Partnerschaft zur Vermeidung von bewaffneten Konflikten (GPPAC) initiiert, der auch wir zugehörig sind.
- Im Oktober nahmen wir zusammen mit mehr als 100 Teilnehmern am 10. Encuentro de Constructoras y Constructores de Paz y Reconciliación (dt.: Treffen der Friedensstifter_innen) in der Gemeinde Tres Pozos, Munizip von Comitán, teil, das von der „Comisión de Apoyo a la Unidad y Reconciliación Comunitaria“ (CORECO) veranstaltet wurde.
- Im November nahmen wir an einem Treffen von Kooperationspartnern des Welthaus Bielefeld teil.
INFORMATION
- Wir erhielten Besuch von Delegationen, Studenten, Journalisten und Mitgliedern unserer Koalition, die daran interessiert waren, sich Kenntnisse über die Lage in Chiapas sowie über die Arbeit von SIPAZ anzueigenen oder zu vertiefen.