SCHWERPUNKT : Folter in Mexiko, Eine Methode, das Töten und Wiederbeleben vorzutäuschen
28/11/2012Aktivitäten von SIPAZ (Von Mitte August bis Mitte November 2012)
28/11/2012Mit den Augen, dem Denken und dem Herzen von Frauen
.… wir animieren neue Gruppen
wo es noch keine gibt
fördern unter Frauen
die Partizipation aller
Auch wenn manchmal die Ehemänner und Familien nicht verstehen
werden wir weiter kämpfen
auf dass die Welt für alle gleichberechtigt sei…
(Ausschnitt aus einem Lied der CODIMUJ)
Am 18. und 19. Oktober diesen Jahres versammelten sich ungefähr 150 Frauen der Koordination der Frauen der Diözese (CODIMUJ), die meisten davon Indigene und Kleinbäuerinnen aus sieben Zonen von Chiapas, um ihre vierteljährliche Versammlung durchzuführen und um die Feier des 20. Jubiläums des Weges ihrer Organisation vorzubereiten.
Dieses wurde dann am 20. Oktober in San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, in den Gebäuden der CODIMUJ gefeiert, denn einer ihrer Erfolge ist es, einen eigenen Raum zu haben. Es waren viele Organisationen, Kollektive und Einzelpersonen anwesend. Sie waren eingeladen worden, um die Frauen bei ihrer Feier eines langen zurückgelegten Weges von religiösen und politischen Treffen und Aktivitäten der CODIMUJ zu begleiten.
1992 hat die Versammlung des Bistums den Frauenbereich als Teil ihrer Struktur und pastoraler Arbeit der Diözese anerkannt, was einen großen Erfolg für die Arbeit der Frauen bedeutete, die sich in Gruppen mehrerer Pfarrgemeinden versammelt hatten. Aber die Geschichte der Aktivitäten der Frauen aus dem religiösen Spektrum hatte schon viele Jahre zuvor, in den 1960er und 1970er Jahren, begonnen. Die Tatsache, dass die über den Frauenbereich des Bistums geleistete Arbeit der Frauen in den Gemeinden in den verschiedenen Sprachen der jeweiligen Zonen stattfindet, führt dazu, dass das Wirken der CODIMUJ sehr wichtig ist. Es erleichtert die Identifizierung der Frauen mit dem Prozess und ihre Beteiligung an der Lektüre und den Diskussionen.
Die Broschüre, welche die CODIMUJ im Rahmen des 20. Jubiläums veröffentlicht hat, erzählt von den ersten Jahren ihres Weges: „[…] wir lebten unter ganz anderen Bedingungen. Wir Frauen hatten kein Bewusstsein über unsere Realität als Frauen, weder kollektiv noch politisch. […] Die Arbeit hatte noch keine Genderperspektive und wir Frauen kämpften nicht für die Rechte der Frauen in der Familien und der Gemeinde.“ Jetzt, viele Jahre später, feierten die Frauen der CODIMUJ genau dies, was da ist: mit Hilfe der Analyse sozialer, politischer und religiöser Realität, „mit den Augen, Herz und Gedanken von Frauen“, wurde es möglich mehr Bewusstsein und mehr Potenzial zu schaffen, um als organisierte Frauen zu agieren.
Die Feier begann am Morgen des Festtages mit einem Panel von sechs Personen, die über den von der CODIMUJ zurückgelegten Weg sprachen: drei Personen, die den Prozess begleiten und drei Frauen, die schon seit langer Zeit im Frauenbereich mitarbeiten. Die Frauen der CODIMUJ selbst konzentrierten ihre Reden besonders auf den Aspekt des Lernens, sich selbst wert zu schätzen und ihre Rechte als Frauen zu verteidigen. Eine von ihnen erinnerte in ihrer Rede daran, wie die Dinge im familiären Bereich waren, damals vor vielen Jahren, als sie als Frau kein Recht hatte zu tun, was sie wollte. Sie musste viel kämpfen, damit ihr Mann und die anderen männlichen Familienangehörigen sie respektierten und akzeptierten, dass sie an den Aktivitäten der CODIMUJ teilnahm. Ihr Kampf hat Früchte getragen: Seit langer Zeit fühlt sie sich frei teilzunehmen, wenn sie Lust dazu hat und muss dazu nicht ihren Mann um Erlaubnis bitten. Eine andere compañera nahm eine Papiermaske um zu zeigen, wie die Frauen früher ihre Persönlichkeit verdeckten und versteckten und nicht wussten, wie sie sich ausdrücken sollten, während die Frauen der CODIMUJ sich jetzt trauen, sich vor der Welt mit offenem Gesicht zu zeigen.
Auf dem Podium saß auch eine Person aus den Niederlanden, die erklärte, es sei eine Ehre, diesen wertvollen Prozess begleiten zu dürfen, in dem der Glaube und die Gesellschaft kombiniert werden. Sie sagte: „Dies zeigt, dass wir nicht in getrennten Welten leben, dass es nicht nur eine Welt des Glaubens gibt und eine einzige Welt der Gesellschaft, [sondern] dass sich diese verbinden, in der Bewegung der CODIMUJ. Gesellschaft, Kultur, Glaube, Religion, Mayareligion. Dies gibt der Bewegung einen Reichtum.“