FOKUS: Die umstrittene Initiative des Gesetzes zur internen Sicherheit, zehn Jahre gegen den Krieg des Drogenhandels
29/07/2017AKTIVITÄTEN VON SIPAZ (Von Anfang Februar 2017 bis Mitte Mai 2017)
29/07/2017“Der Kampf ist wie ein Kreis, man kann an jeglichem Punkt anfangen, aber er wird niemals aufhören.”
Vom 12. bis zum 15. April fand das Seminar der kritischen Reflexion „DIE MAUERN DES KAPITAL, DIE RISSE DER LINKEN“ statt. Aufgerufen wurde es von der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) und in der Cideci-Universität in San Cristóbal de Las Casas durchgeführt. Am Seminar nahmen Zapatisten als Vortragende, (inter-)nationale Intellektuelle und Anhänger des Indigenen Nationalen Kongresses (CNI) teil.
Die Aktionen drehten sich um die Fehler und Lücken des aktuellen neoliberalen Kapitalismus und um das was kommen wird, die Widerstände und die Möglichkeit, dass der Vorschlag, einen indigenen Regierungsrat zu bilden, akzeptiert wird. Sowie die Möglichkeit, eine indigene Frau als Kandidatin für die kommenden Präsidentschaftswahlen im Jahr 2018 zu ernennen, jetzt wo unter diesem aktuellen Panorama, „wir haben [k]eine andere Wahl als in ihren Zentren die Erde erbeben zu lassen“, wie es der Journalist Gilberto López und Rivas vorstellte.
Seit dem ersten Tag des Seminars erklärte der Sprecher des EZLN “SubComandante Insurgente Moisés” weshalb sich die kapitalistische Welt einem ummauerten Gutshof gleicht: die Regierungsstruktur, welche sich unter der Welt des Kapitals befindet, erinnert den “Hausherr”, an die Sklaverei auf der Finca mit der “Großgrundbesitzer- Gefreiter- Hausverwalter- Vorarbeiter” Struktur über die “versklavten” Arbeiter.
In Relation zum aktuellen Migrationsphänomen hob der Sprecher hervor, dass “die MigrantInnen nicht gingen, weil sie es wollten, sie gingen weil sie es in ihrer Finca (besser gesagt, ihrem Land) nicht mehr aushielten”. Er kündigte an, dass nachdem “sie ihre Taschen lehrten und sie keinen Euro fanden, die zapatistischen Gemeinden daran erinnerten, als Kollektiv zu arbeiten um am Ende insgesamt 3.915,5 kg sauberen und gerösteten Kaffee anzusammeln und diesen an unsere migrantischen Geschwister zu senden, damit sie es sind, die sich dort organisieren und sehen, wie sie den Kaffee in Resistenz und Widerstand umwandeln können”. Er erklärte: “Wir müssen uns untereinander “von unten” helfen, um zu zeigen, dass wir keine Hilfe von diesen Unterstützern brauchen, welche einen am Ende abhängig machen”, damit bezieht er sich auf die Programme und Geschenke der Regierung sowie den politischen Parteien.
Der SubComandante Galeano rief dazu auf, sich in Kollektiven zu organisieren und zu kämpfen, denn “der Sturm kommt und was man jetzt sehen kann, ist noch weit von der Spitze entfernt“ denn, „das schlimmste ist noch am kommen und die Individualitäten, so brillant wie sie auch sind und so fähig wie sie sich auch fühlen, werden dies nicht überleben können, wenn sie sich nicht mit anderen zusammen tun“. Er fügte hinzu, dass „der Zapatismus als libertäres Denken die Flüsse Bravo und Suchiate nicht als Grenzen seines Strebens nach Freiheit anerkennt „, denn „der Kampf gegen das Kapital ist global”.
Mit Bezug auf die bevorstehenden Wahlen in Mexiko, bekräftigt er „zwischen den Optionen, war und ist unsere Position klar: es gibt keinen guten Vorarbeiter. Aber wir verstehen, dass jemand eine Unterscheidung macht, in den meisten Fällen als Trosttherapie, zwischen den Schlechten und den Schlechtesten. (…) Wir wollen nicht wählen zwischen einem grausamen und einen gütigen Chef, wir wollen schlicht und einfach keine Chefs“.
Er fügte hinzu: “ich rate ihnen, das Beste aus dem zu machen, was der Nationale Indigene Kongress (CNI) ab Mai dieses Jahres tun wird. Wir hoffen wirklich, dass der CNI sein eigenes Mandat erfüllt und nicht in die Suche nach Stimmen und Posten verfällt, sondern, dass er das brüderliche Ohr hat, für jene von uns, die einsam und voll Schmerz sind, und dass er ihn lindert mit dem Ruf nach Organisation”. Er äußerte ebenfalls: “Nähern Sie sich als Schwester, Bruder, hermanoa [Anmk.: zapatistische Genderform für Geschwister*].
Denn, wenn die Zeit kommt, in der niemand weiß, wo er/sie hin soll, werden diese Ursprünglichen, die heute missachtet und erniedrigt sind, wissen wohin mit dem Schritt und dem Blick, das Wie und das Wann. Kurz, sie werden wissen, die wichtigste und dringendste aller Fragen in diesen Momenten zu beantworten: „Was folgt?“”
Zum Ende des Seminars schloss der SubComandante Insurgente Moisés zusammen: “ihr habt unsere Worte gehört. Jetzt liegt es an euch zu erkennen, was davon euch dazu dient, euch zu organisieren, zu arbeiten und zu kämpfen, dort wo ihr lebt. Es bleibt uns nichts anderes übrig als uns zu organisieren und aufs Ganze zu gehen (…) Dörfer von unten: organisiert euch, kämpft und arbeitet in Resistenz und Widerstand”.