MILITARISIERUNG
06/02/2012TRANSNATIONALE UNTERNEHMEN IN GUERRERO
06/02/2012Im März 2011 verkündete Roberto de la Vega Díaz, der Befehlshaber der Militärzone Nr. 35, dass Guerrero das Bundesland mit der höchsten Rauschmittelproduktion Mexikos ist. Er betonte, dass Guerrero bundesweit der Hauptproduzent (60% der nationalen Produktion, laut den Angaben des Verteidigungsministeriums (SEDENA)) für Klatschmohn ist, welcher vor allem in Tlacotepec, in der höchsten Gebirgsregion, gesät wird. Er schilderte, dass aus einem Hektar Klatschmohn acht Kilogramm Opium hergestellt werden, welches wiederum zu einem Kilogramm Heroin, mit einem Marktwert von 4,5 Mio. Pesos, weiterverarbeitet werden kann.
Im Laufe des Jahres 2010 wurde in den 56 Landkreisen der Militärzone Nr. 35 23.906 Klatschmohnpflanzen vernichtet, was mehr als 3.843 Hektar, also ungefähr der Größe von vier Fußballplätzen entspricht (SEDENA).
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Narcoviolencia – aus dem Drogenhandel resultierende Gewalt
Einigen Zeitungsangaben zufolge wurde Guerrero von einer Region, in der Marihuanapflanzen traditionell für den Drogenhandel angebaut werden, zu einem Brennpunkt für die nationalen Sicherheit, ähnlich wie Chihuahua, Tamaulipas und Sinaloa. Den Statistiken der Bundesregierung zufolge hinterließen die Kämpfe zwischen verfeindeten Drogenbanden zwischen 2007 und 2010 durch Hinrichtungen und bei Schießereien 1.698 Tote, 520 davon allein 2010. Auch wenn der Konflikt sich auf weitere Landkreise ausdehnt, fanden in Acapulco allein 2010 370 Morde statt. Es gab letztlich nur 19 Landkreise, in denen keine Hinrichtungen von Seiten der organisierten Kriminalität stattfanden. Des Weiteren gab es bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2011 953 Morde.
Den Berichten der Bundesstaatsanwaltschaft (PGR) und der Regierung Guerreros zufolge entwickelte sich die sogenannte Costa Grande de Guerrero seit 2005 zu einer Region, in der die sogenannte narcoviolencia (aus dem Drogenhandel resultierende Gewalt) vorherrscht. Petatlán, einer der acht Landkreise der Costa Grande, wird von der Bundesregierung und der Regierung Guerreros als einer der Brennpunkte eingestuft, da in der Gebirgsregion Drogenbanden Opium (der aus Klatschmohn gewonnen wird) pflanzen, ernten und weiterverkaufen.
Laut offiziellen Berichten erreichte das Kartell von Sinaloa mit ihrem Anführer Joaquin „El Chapo“ Guzmán die Vorherrschaft in der Region, da sich die Auftragskiller dieser kriminellen Gruppe gegen ihre Rivalen „Los Zetas“ durchsetzen konnten.