2002
02/01/2003POLITISCHE LAGE: Widerstand Und Autonomie, Schaffung Der Zapatistischen Juntas Der Guten Regierung
29/08/2003SIPAZ Aktivitäten (Dezember 2002 – Februar 2003)
Begleitung
- Im Dezember reisten wir in die nördliche Zone von Chiapas (Zona Norte). Mit dem Ziel, den gewaltsamen Konflikten vom vergangenen August nachzugehen und Kontakte zu knüpfen, um die damals Vertriebenen besuchen zu können, fuhren wir auch nach San Jerónimo Tulijá im autonomen zapatistischen Bezirk Ricardo Flores Magón.
- In Palenque setzen wir die Besuche bei dem Rechtsanwalt des Menschenrechtszentrums PRODH, der vor einigen Monaten bedroht wurde, fort.
- Seit Oktober 2002 arbeiten wir zusammen mit Alianza Cívica-Chiapas an einem Puppentheaterprojekt. Gemeinsam haben wir zwei Theaterstücke über Gemeindekonflikte und Spaltungen und über die Wichtigkeit, Verschiedenheiten zu respektieren, erarbeitet. Die Stücke, die zum Nachdenken anregen, werden in den indigenen Gemeinden aufgeführt und sollen eine friedliche Bearbeitung der Konflikte fördern. Die erste Aufführung fand in Chenalhó im Rahmen der Aktivitäten zum Gründungsjahrestag der zivilen Organisation „Las Abejas“ („Die Bienen“) und zum fünften Gedenktag des Massakers in Acteal statt. Im Februar führten wir unsere erste Rundreise durch die nördliche Zone durch
- Im Dezember besuchten wir in einer Herberge in Comitán die sieben Familien, die im vergangenen Jahr aus dem Biosphärenreservat Montes Azules vertrieben worden sind. Sie warten darauf, dass die Regierung ihr Versprechen umsetzt, ihnen ausreichend fruchtbares Land zuzuschreiben, um sich und ihre Kinder zu ernähren.
Interreligiöser Dialog
- Seit November des vergangenen Jahres haben wir in Chenalhó mit workshops zur Ausbildung von Friedensbeauftragten begonnen, die in Form eines monatlichen Seminars stattfinden soll. Es nehmen zwischen 30 und 50 religiöse Autoritäten, zum größten Teil Katholiken und Presbyterianer, teil.
- Wir nahmen an der Einweihung des Instituts für soziale und interkulturelle Studien (INESIN) teil, ehemalige ekumenische Bibelschule in San Cristóbal de las Casas.
- Wir nahmen an einer Diskussionsveranstaltung zur religiösen Problematik in Chiapas teil, die von der Stiftung León XIII in San Cristóbal durchgeführt wurde.
Friedenserziehung
- Im Januar beteiligten wir uns an der Planung und Durchführung des 3. Treffens zum Austausch von Erfahrungen der Arbeit für Frieden und Versöhnung in Gemeinden (3er Encuentro sobre Experiencias de Paz y Reconciliación Comunitaria), das vom Friedensnetzwerk Chiapas organisiert wurde. Es nahmen ca. 200 Personen aus unterschiedlichen Regionen und Gemeinden des Bundesstaates teil.
- Im Februar führten wir beim Zweiten Treffen gegen den Neoliberalismus (Segundo Encuentro frente al Neoliberalismo) in Nuevo Huixtán (Las Margaritas) ein Seminar über Gemeindespaltungen und neoliberale Projekte durch. Als Beitrag zur Reflexion der TeilnehmerInnen führten wir auch das Puppentheater auf.
- Wir nehmen an den Arbeitstreffen zum Nationalen Friedenstreffen (Encuentro Nacional por la Paz) teil, sowie an den Vorbereitungstreffen zum Hemisphären-Forum gegen Militarisierung (Foro Hemisférico contra la Militarización), welches im Mai in San Cristóbal stattfinden wird.
- Wir haben eine neue Workshopreihe zum Thema Friedenskultur mit den Jugendlichen der Gemeindezentren für Entwicklung (CEDECOs) in San Cristóbal begonnen.
Kontakte und Information
- Wir erhalten Besuch von Delegationen, StudentInnen und JournalistInnen, die wir über die Entwicklungen in Chiapas und die Arbeit von SIPAZ informieren.
- Wir beteiligten uns an der Organisation und Beratung des Ausbildungsprogrammes für eine Delegation von Educacion Mundial (Weltweite Erziehung). Ziel der Arbeit ist, Informationen über verschiedene indigene Gemeinden und verschiedene Sichtweisen des Konflikts in Chiapas einzubringen.
- Wir nahmen teil am Ersten Regionalen Treffen von Tzeltalfrauen im Bezirk Ocosingo.
Internationales
- Ende Januar nahmen wir am III. Weltsozialforum in Porto Alegre (Brasilien) teil.
- Im Februar haben sich Vorstand und Team von SIPAZ in Chiapas zusammengefunden, um die Arbeit zu evaluieren, die Entwicklung in Chiapas zu analysieren und die strategische Planung für das Jahr 2003 auszuarbeiten.
- Wir haben uns an der Organisation und Durchführung einer Befragung lateinamerikanischer Friedensstifterinnen (Consulta Latinoamericana de Mujeres Constructoras de Paz) beteiligt, zu der das Programm Mujeres Constructoras de Paz (Friedensstifterinnen) der IFOR (Mitglied der SIPAZ Koalition) aufgerufen hat und die Ende Februar in Quito (Ecuador) durchgeführt wurde.