SU 5 – Land
06/02/2012MIGRATION
06/02/2012SU 6 – Natürliche Ressourcen
Der Bundesstaat Guerrero ist reich an natürlichen Ressourcen. Auf seiner Fläche von 63.794 km², welche 3, 3% der Landesfläche entspricht und dem 14. Platz auf der Rangliste der Bundesstaaten, befinden sich ausgedehnte Strände (die Küste hat eine Länge von ungefähr 500 km), Bodenschätze und Rohstoffe für das Baugewerbe, Wälder, Regenwald und Jagdgründe und Fischfang. Das ist möglich dank eines komplexen physikalischen Systems, welches unter anderem eine große topografische Vielfalt beinhaltet und eine ebensolche geologische und klimatische Vielfalt.
Quelle: SEMARNAT 2005
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Wasser / Wasserelektrizität
Im Bundesstaat Guerrero befinden sich einige der wichtigsten Flüsse des Landes: Der Río Balsas, der Río Costa Chica, der Río Costa Grande. An ihren Wasserläufen bestehen viele Staudämme für die Bewässerung und die Stromerzeugung, welche 2009 9,8% der gesamten nationalen Stromproduktion und 11,9% der Wasserelektrizität lieferten. Gleichzeit gehört Guerrero zusammen mit Oaxaca und Chiapas zu den Regionen, in denen die EinwohnerInnen landesweit über am wenigsten Strom in ihren Häusern verfügen.
Quelle: INEGI 2009
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Mineralien
- In Guerrero befinden sich Alabaster-, Marmor-, Silber-, Gold- (11,5% der nationalen Produktion), Blei- und Zinkvorkommen (7,8% der nationalen Produktion). Quelle: INEGI 2009
- Zwischen 2005-2010 vergab die Bundesregierung Bergbaukonzessionen für ein 200.000 Hektar großes Gebiet der indigenen Bevölkerung der Regionen Montaña und Costa Chica. Was dazu führt, dass multinationale Unternehmen für die nächsten 50 Jahre ungestört mittels Tagebau Mineralien abbauen können, ohne die indigene Bevölkerung zu konsultieren und sich um deren Landrechte zu kümmern. In diesen Zonen befinden sich 42 Fundstellen, hauptsächlich Gold und Silber. Quelle: Menschenrechtszentrum Tlachinollan: Bericht XVI „Kämpfen, um die Gerechtigkeit ans LIcht zu bringen“, 2011.
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Landwirtschaft
59,8% der Fläche des Bundesstaat wird landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzt (Quelle: INEGI 2010). Die Hauptanbausorten sind Sesam, Kaffee, Bananen, Kakao, Papaya, Mango, Tabak, Limetten und Mais. In der Forstwirtschaft wird das Holz von Nadelbäumen, Steineichen, Zedern und Mahagonibäumen benutzt.
35,7% der Bevölkerung ist im Primärsektor beschäftigt, damit befindet sich Guerrero in diesem Bereich auf dem zweiten Platz hinter Chiapas. Der nationale Durchschnitt liegt bei 14,3%. Quelle: INEGI 2010
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Biodiversität: vierter Platz in Mexiko
Bezüglich der Artenvielfalt und dem Reichtum an Biodiversität nimmt Guerrero nach Chiapas, Oaxaca und Veracruz den vierten Platz ein.
Quelle: SEMARNAT 2010
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Flora und Fauna
Der Bundesstaat verfügt über alle Vegetationstypen: gemäßigte, tropische und Küstenzonen. Man rechnet mit 6.000 Pflanzenarten (in ganz Mexiko gibt es 30.000, d.h. ein Fünftel findet sich in Guerrero wieder).
Die Fauna des Bundesstaates ist vielfältig und eine der wichtigsten landesweit. 1332 Arten von Wirbeltieren sind registriert (von welchen 326 bedroht sind, 114 von ihnen sind endemisch in Mexiko).
Obwohl Guerrero einer der artenreichsten Bundesstaaten ist (vierter Platz landesweit), weisen seine Ressourcen einen hohen Zerstörungsgrad auf, welcher sich im Verlust von wilder Flora und Fauna, der Abholzung, der Bodenerosion, des Rückgangs des Grundwassers und des Verschwindens von Flüssen während des niedrigen Wasserstandes manifestiert. Dieser wichtige Reichtum ist ernsthaft bedroht aufgrund der konstanten Zerstörung des Ökosystems infolge von Wechsel in der Bodennutzung, Waldbränden (fünfter Platz landesweit), des Verschwindens von wilder Flora und Fauna, dem dürftigen oder fehlenden Umgang mit Rückständen, der Ausbreitung der Städte, u.a.m.
Quelle: SEMARNAT 2005
Dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) zufolge sind ca. 90% der Fläche Mexikos abgeholzt. Im nationalen Vergleich ist Guerrero der am schlimmsten von Abholzung betroffene Bundesstaat. Seit dem Inkrafttreten des Freihandelsvertrags (TLC) wurden in Guerrero 40% der Wälder gerodet.
Menschenrechtszentrum Tlachinollan 2011
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Naturschutzgebiete
Naturschutzgebiete sind auf dem Land oder an den Küsten von Mexiko gelegene Gebiete, die den verschiedenen Ökosystemen entsprechen, deren Ursprungszustand sich nicht grundlegend verändert wurde und die ökologisch nützlich sind, was immer mehr anerkannt und geschätzt wird. Sie werden durch ein präsidentielles Dekret bestimmt. Die in ihnen erlaubten Aktivitäten sind im Allgemeinen Gesetz zum Ökologischen Gleichgewicht und Schutz der Umwelt, dessen Regelwerk, dem Programm zum Umgang mit den dort vorhandenen Ressourcen sowie den Programmen zur ökologischen Ordnung festgelegt. Sie unterliegen besonderen Maßnahmen zum Schutz, der Konservierung, Restaurierung und Entwicklung, entsprechend den im Gesetz festgelegten Kategorien. 2011 unterstanden der Nationalen Kommission für Naturschutzgebiete (CONANP) 174 Naturschutzgebiete, was 25 Mio. 384.818 Hektar (12,92% der Fläche Mexikos) entspricht. In Guerrero befinden sich fünf Naturschutzgebiete, drei Nationalparks und zwei Seebäder.
Quelle: SEMARNAT 2010
Nationalparks
Hierbei handelt es sich um Gebiete mit einem oder mehreren Ökosystemen, die durch ihre Schönheit, wissenschaftlichen und erzieherischen Wert, als Erholungsgebiet, aufgrund ihrer Geschichte, wegen ihrer Flora und Fauna, ihrer Grundlagen zur Entwicklung des Tourismus oder aufgrund anderer Gründe des Allgemeininteresses hervorstechen:
- El Veladero (Landkreis Acapulco)
- General Juan N. Álvarez (Landkreis Chilapa)
- Grotten von Cacahuamilpa (Pilcaya und Taxco de Alarcón)
Zwei Naturdenkmäler
Gebiete, welche in Zonen mit einem beträchtlichen Reichtum an Flora und Fauna oder mit seltenen Arten deklariert wurden. Sie umfassen Sümpfe, Auen, Relikte, Höhlen, Grotten, unterirdische Seen, kleine Buchten oder andere topografische oder geografische Gegebenheiten, die geschützt werden sollten:
- Playa de Tierra Colorada
- Playa Piedra de Tlacoyunque